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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gehalten, bevor es ausgebreitet auf ihren Rücken fiel. Die dunkelbraune Kaskade war mit Raffinesse so angeordnet, dass es natürlich aussah, während sie elegant links abfiel und nicht dem Baumkater auf ihrer rechten Schulter ins Gehege kam.
    Sie war vermutlich die größte Frau in der gewaltigen Queen Caitrin's Hall, und wenn nicht, so gehörte sie jedenfalls zu den größten. Sie bewegte sich mit der leichtfüßigen, natürlichen Anmut einer Kampfsportlerin, während sie in das Schweigen trat. Andrew LaFollet und Spencer Hawke, beide in makelloser Galauniform der Gutsgarde von Harrington, folgten ihr auf dem Fuße, vom Kammerherrn zwar nicht angekündigt, aber keineswegs unbemerkt. Hier und dort verdüsterte sich ein Gesicht vor Missbilligung, weil die Leibwächter ihre in Gürteltaschen steckenden Waffen in die Nähe der Königin brachten, doch niemand war so dumm, eine Bemerkung darüber fallen zu lassen. Nicht hier. Nicht vor Elisabeth III.
    Die Queen hatte sich mit Lord William Alexander und Theodore Harper, dem Planetaren Großherzog von Manticore, unterhalten und aufgeblickt, als die Herzogin von Harrington angekündigt wurde. Nun kam die Königin ihr in kompletter Missachtung des Jahrhunderte alten Protokolls durch den Saal entgegen, die Hände ausgestreckt und ein strahlendes Begrüßungslächeln im Gesicht. Die Herzogin erwiderte das Lächeln und vollführte einen tiefen Knicks im graysonitischen Stil, dann ergriff sie die Hand, die ihr die Königin reichte, und schüttelte sie fest.
    Etwas wie ein stiller Seufzer schien durch den Saal zu ziehen, doch wenn Harrington ihn spürte, so ließ weder sie noch die 'Katz auf ihrer Schulter es sich auch nur im Geringsten anmerken. Ihr Gesicht war ruhig und aufmerksam, während sie den Kopf neigte, um zu hören, was die Königin sagte, und dann lachte sie mit einer Leichtigkeit, die völlig natürlich erschien. Die Queen fügte etwas hinzu, berührte Harrington leicht an der Schulter und wollte sich wieder dem Großherzog von Manticore zuwenden, als der Kammerherr den nächsten Ankömmling meldete. Die Königin hielt inne.
    »Admiral Earl von White Haven mit Lady White Haven und Samantha!«
    War beim Eintreffen der Herzogin von Harrington eine Welle des Schweigens durch den Saal gegangen, so rief diese Ankunft eine weit intensivere Reaktion hervor. Es war, als hätten alle der vielen Gäste gleichzeitig tief Luft geholt – und sie angehalten.
    Der Earl war etwa zwei Zentimeter größer als Lady Harrington, und der Lebenserhaltungssessel seiner Frau schwebte geräuschlos an seiner Seite, während sie sich durch die Stille bewegten. Keiner von ihnen ließ sich anmerken, ob sie sich der musternden Blicke bewusst waren; nur die Schweifspitze der schlanken, getupften Baumkatze auf der Schulter des Earls zeichnete langsam kleine Bögen in die Luft. Sie durchschritten den Eingang, hielten kurz inne, als sie die Herzogin entdeckten, und näherten sich ihr dann umso rascher, auf dem Gesicht ein ebenso breites Lächeln wie die Königin.
    »Honor!« Die Freude in Lady White Havens Stimme schnitt klar durch die unnatürliche Stille, obwohl sie ihre Stimme gewiss nicht erhoben hatte. Andererseits hatte sie schon vor einem halben Jahrhundert als Schauspielerin gelernt, wie man die Stimme am besten einsetzt. »Wie schön, Sie wiederzusehen!«
    »Hallo, Emily«, erwiderte Harrington die Begrüßung, während sie der Gräfin die Hand schüttelte, dann nickte sie White Haven zu. »Hamish«, sagte sie und lächelte die 'Katz auf seiner Schulter an. »Und hallo, Sam!«
    »Guten Abend, Honor«, antwortete der Earl, dann verbeugte er sich und küsste der Königin die Hand.
    »Eure Majestät.« Seine tiefe Stimme trug fast so gut wie die seiner Frau. Allmählich wurden im Saal die Gespräche wieder aufgenommen.
    »Mylord«, sagte die Queen und lächelte Lady White Haven mit offensichtlicher Freude an. »Ich bin so froh, dass Sie sich doch noch durchringen konnten zu kommen, Emily«, sagte sie gerade laut genug, dass die Umstehenden sie hören konnten. »Wir sehen Sie einfach nicht oft genug in Landing.«
    »Das liegt daran, dass ich Landing leider ein wenig ermüdend finde, Eure Majestät«, entgegnete Emily Alexander. Trotz ihrer hellen Hautfarbe wiesen ihre Züge eine gewisse Ähnlichkeit mit denen der Königin auf – man spürte sie mehr, als dass man sie sah, und doch war sie vorhanden. Überraschend war es nicht, weil die beiden entfernte Cousinen waren. Außerdem war Elizabeth

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