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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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von Waffenschächten oder LAC-Startröhren. Honor sah Dutzende von ihnen, riesige Großkampfschiffe, die, schwanger mit Feuerkraft und Vernichtung, ihre Befehle erwarteten. Einschließlich der Verstärkungen, die Honor von Manticore mitgebracht hatte, unterstanden ihr acht vollzählige Schlachtgeschwader plus Alices unterstarkes LAC-Trägergeschwader. Diese Geschwader wurden wiederum von fünf Schlachtkreuzergeschwadern, drei Leichten Kreuzergeschwadern und zwei Zerstörerflottillen abgeschirmt … nicht eingerechnet die Dutzende von Kreuzern und Zerstörern, die in den näheren Sektoren der Konföderation Piraten jagten. Honor hatte nicht weniger als zweiundfünfzig Wallschiffe unter ihrem Kommando, wodurch ihr Kampfverband eigentlich eine Flotte war, auch wenn er nicht so hieß. Es war bei weitem die größte Streitmacht, die man je ihrem Befehl unterstellt hatte, und wenn sie aus dem Fenster auf die Kampfkraft blickte, die auf ihre Befehle wartete, hätte sie eigentlich Vertrauen in die Stärke ihrer Waffe haben sollen, die sie vielleicht würde benutzen müssen.
    Doch bewusst war sie sich vor allem ihrer Makel.
    Sie konnte weder etwas an dem Bereitschaftszustand aussetzen, den Hewitt aufrechterhalten hatte, während er Stationskommandeur gewesen war, noch konnte sie ihm verübeln, wie fröhlich er ihr die Kommandogewalt bei ihrer Ankunft übergeben hatte. Alistair McKeon und Alice Truman hatten Kampfverband 34 während der Reise weitaus mehr auf Zack gebracht, als Honor zu hoffen gewagt hatte, und Hewitts Geschwader brachte ohnedies eine weit höhere Gefechtsbereitschaft mit sich als Homefleet. Das lag zweifelsohne daran, dass seine Kommandanten sich genauso sehr wie er selbst bewusst waren, wie weit sie von der nächsten Hilfsquelle entfernt waren, sollte die Lage in Silesia außer Kontrolle geraten.
    Doch alle Bereitschaftszustände der Milchstraße änderten nichts an den Tatsachen. Nur sechs ihrer zweiundfünfzig Wallschiffe waren Lenkwaffen-Superdreadnoughts der Medusa -Klasse, und sie verfügte über kein einziges der noch neueren Invictus -Schiffe. Elf der anderen waren nur Dreadnoughts mit kaum zwei Dritteln der Größe und Kampfkraft ihrer anderen Superdreadnoughts aus der Ära vor den Raketengondel-Schiffen. Honor bezweifelte nicht, dass Janacek und High Ridge jedem Reporter, der gezielt nach dem Zustand der Sidemore Station fragte, die Zahl zweiundfünfzig in passend gewichtigem Ton vorlegen würden. Allerdings würden sie kaum erwähnen, wie klein und veraltet einige dieser zweiundfünfzig Schiffe waren. Oder dass man ihr von den acht LAC-Trägern, die sie angefordert hatte, nur vier zugeteilt hatte. Oder dass die neuesten ONI-Meldungen der Kaiserlich-andermanischen Weltraumflotte mehr als zweihundert Wallschiffe zumaßen.
    Honor holte tief Luft und richtete sich auf, straffte die Schultern und schalt sich, dass sie sich in solch einen Pfuhl der Verzweiflung fallen ließ. Als sie das Kommando angenommen hatte, war ihr schließlich klar gewesen, dass es so und nicht anders kommen würde, obwohl sie selbst Janacek nicht zugetraut hätte, ihr jeden einzelnen Dreadnought zuzuschieben, der bei der Royal Manticoran Navy noch in Dienst stand. Doch selbst wenn er jeden einzelnen davon durch gondellose Superdreadnoughts ersetzt hätte, wäre ihre Kampfkraft noch immer zu gering, falls die Andermaner die Situation wirklich zu offenen Feindseligkeiten eskalieren ließen. Daher leuchtete es von Janaceks Standpunkt gesehen vermutlich ein, ihr so viel obsolete Schiffe aufzuhalsen wie möglich. Wenn sie sie einbüßte, wäre schließlich nichts Lebenswichtiges verloren. Außer natürlich den Menschen an Bord.
    Honor schalt sich erneut, wenngleich etwas weniger energisch. Sie musste sich unbedingt vorsehen, dem Ersten Lord schäbige Motive zu unterstellen – nicht weil sie bezweifelte, dass er sie hatte, sondern weil selbst ein Sir Edward Janacek nicht ausschließlich unlautere Beweggründe haben konnte. Damit hätte sie völlig seine Fähigkeit abgewertet, solche Dinge nicht aus Berechnung, sondern aus purer Dummheit zu begehen.
    Ihre Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, und sie überraschte sich selbst, als sie auflachte. Das Lachen war zwar nur kurz, aber immerhin aus reiner Heiterkeit entsprungen, und sie spürte von Nimitz, dass er ihre Belustigung teilte. Und seine Freude darüber, dass sie wenigstens noch lachen konnte.
    Sie ließ den Blick erneut über das Panorama hinter der Armoplastscheibe schweifen und

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