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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Honors Gesicht. »Aber«, sagte er forsch, »es hatte überhaupt keinen Sinn, rumzusitzen und über das Geschehene nachzubrüten. Und ich habe hier und da durchaus etwas gefunden, um mich zu beschäftigen.«
    »Ich habe gehört, Sie besitzen eine eigene Schifffahrtslinie«, sagte Honor.
    »Das ist vielleicht ein bisschen übertrieben ausgedrückt«, entgegnete er heiter. »Mir gehören zwo Schiffe, und ich bin Hauptanteilseigner von drei weiteren. Nicht ganz der Maßstab des Hauptmann-Kartells – oder von Grayson Sky Domes –, aber in Silesia gar keine so üble Leistung, denke ich.«
    »Sie kommen mir vor wie ein Meister der Untertreibung. Und ist es richtig, dass Sie wenigstens zwo bewaffnete Handelsschiffe haben?«
    »Richtig«, sagte er. »Sie wundern sich, wie ich das geschafft habe?« Sie nickte, und er zuckte die Achseln. »Wie für alles andere in der Konföderation auch muss man dazu nur tief in die Tasche greifen können und die richtigen Leute kennen. Für einen Frachterkapitän mag Silesia ein gefährliches Pflaster sein, aber genau aus dem Grund ist viel Geld für Sie drin, wenn Sie überleben. Und ich war so lange hier draußen, dass ich von einigen Leichen im Keller erfahren und Leute kennen gelernt habe, die mir hinterher einen Gefallen schuldeten.« Er hob wieder die Schultern »Deshalb sind die Pirates' Bane und die Ambuscade dem Namen nach Hilfsschiffe der Konföderierten Navy. Aber nur dem Namen nach.«
    »Dem Namen nach«, wiederholte Honor, und er lächelte. »Und praktisch?«, erkundigte sie sich.
    »Praktisch sind die amtlichen Vollmachten der Konföderierten Navy nichts als ein Mittel, das silesianische Verbot bewaffneter Handelsschiffe zu umgehen, und dieses Mittel steht jedem zur Verfügung, der die richtigen Verbindungen zu einem Gönner in den entsprechenden Regierungskreisen besitzt. Jeder weiß, dass solche Hilfsschiffe niemals zum Flottendienst herangezogen werden. Im Gegenteil, einige dieser Hilfsschiffe sind selber Piraten!« Das schien er, auf eine sehr grimmige Art, tatsächlich amüsant zu finden.
    »Darf ich fragen, wer Ihr Gönner ist?«, fragte sie mit unbeteiligter Stimme, und er lachte leise.
    »Ich denke, Sie werden ihr irgendwann schon einmal begegnet sein«, antwortete er. »Sie heißt Patricia Givens.«
    Honor starrte ihn an, völlig überrascht. » Admiral Givens?«
    »Indirekt«, räumte Bachfisch ein. »Wissen Sie, ich wäre wahrscheinlich schon von allein so weit gekommen – das denke ich jedenfalls. Mir gehörte schon die Hälfte der Ambuscade , und um ganz ehrlich zu sein, hatte ich sie schon in geringem Ausmaß bewaffnet. Mein Partner war darüber nicht besonders glücklich, aber wir hatten uns geeinigt, dass ich die volle Verantwortung übernehmen würde, falls wir deshalb Ärger mit den Sillys bekämen. Natürlich wusste wenigstens ein halbes Dutzend konföderierter Kommandanten – und mindestens ein Flaggoffizier –, dass die Ambuscade bewaffnet war, aber ich war damals schon lange genug hier draußen, dass sie mich ebenfalls als Silly betrachteten und nicht als einen dieser aufdringlichen manticoranischen Einmischer.
    Tatsächlich hat es in Silesia schon immer viel mehr private Schiffe mit Waffen an Bord gegeben, als die meisten Leute wissen. Ich bin mir sicher, Sie sind während Ihrer Einsätze hier auf etliche davon gestoßen, oder?« Er hob fragend die Brauen, und Honor nickte. »Das Problem dabei ist eben, die Wölfe von den Schäferhunden zu unterscheiden«, fuhr er fort, »aber aus welchem Grund auch immer hielt die Konföderierte Navy mich für einen Schäferhund. Das mag mit den beiden Piratenschiffen zusammenhängen, denen ein Missgeschick widerfuhr, während die Ambuscade in der Nähe war.«
    »Ich hoffe, Sie fassen meine Frage nicht falsch auf, Sir, aber warum sind Sie eigentlich hier draußen in Silesia geblieben?« Er blickte sie an, und sie fuhr mit der Hand durch die Luft. »Ich meine, Sie haben viel geleistet, aber im Sternenkönigreich hätten Sie doch mehr und bessere Kontakte gehabt als hier, und die Konföderation ist ja wohl kaum die rechtschaffenste Umgebung, die man sich denken kann.«
    »Ich nehme an, dass Scham eine gewisse Rolle gespielt hat«, gab er nach einem Augenblick zu. »Das Urteil der Kommission war zwar recht gemäßigt formuliert, aber zwischen den Zeilen schwang einiges ziemlich deutlich mit. Und ich wollte genauso wenig bemitleidet werden wie verurteilt. Es ging mir also auf

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