Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
näher man sich mit den Geheimdienstmeldungen befasst, die wir mit auf den Weg bekommen haben, desto mehr scheint es, als hätten die Experten, die sie zusammenstellten, den Bezug zur Realität verloren.«
    »Das habe ich befürchtet«, seufzte er. »Ich konnte natürlich nicht wissen, was das ONI den Offizieren mitteilt, die hierher geschickt werden. Aber dass mir niemand mehr Fragen gestellt hat, deutet für mich darauf hin, dass sie … unvollständig eingewiesen worden sind. Und wenn ich mich in Bezug auf die Absichten der Andys nicht sehr irre, hat dajemand ein sehr, sehr ernstes Versehen begangen.«
     
     
     
     
    »Glauben Sie, dass er Recht hat, Hoheit?«, fragte Mercedes Brigham leise, während sie mit Honor, Nimitz, Lieutenant Meares und LaFollet im Lift zum Flaggbesprechungsraum fuhr, wo eine Große Stabskonferenz angesetzt war.
    »Ich fürchte, ja«, antwortete Honor genauso leise.
    »Ich weiß, dass Sie sich schon sehr lange kennen, Hoheit«, sagte Brigham nach kurzem Zögern, und Honor lachte ohne Erheiterung auf.
    »Ja, er war mein erster Captain. Und richtig, Mercedes, das verleiht ihm in meinen Augen eine gewisse Autorität bei allem, was er sagt. Trotzdem bin ich nicht blind gegenüber den Veränderungen, die jemand nach dreißig oder vierzig Jahren durchgemacht haben kann. Und ich übersehe auch nicht die Möglichkeit, dass trotz aller guten Absichten seine Informationen – oder seine Deutung – fehlerhaft sein könnten.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich erwäge so unvoreingenommen und skeptisch wie ich kann, was er gesagt hat. Leider passt allzu viel davon sehr gut zu den Vorzeichen, die wir schon anderswo entdeckt haben.«
    »Ich wollte keineswegs andeuten, dass er versuchen könnte, Ihnen Falschinformationen unterzuschieben, Hoheit. Ich gebe zu, dass seine Analyse der andermanischen Absichten verdammt gut zu dem passt, was wir bereits befürchten. Ich denke, meine Vorbehalte beruhen hauptsächlich darauf, dass er dem neuen Gerät der Andys eine viel größere Leistungsfähigkeit zumisst als das ONI. Was das betrifft, sogar mehr als selbst die Graysons .«
    »Zugegeben, aber zugleich hat er die Andys aus viel größerer Nähe beobachten können als das ONI und Benjamins Leute. Im Falle des ONI liegt es daran, dass Jurgensen und seine Leute entschieden haben, sich nicht aller Informationsquellen zu bedienen, die ihnen zur Verfügung stehen. Wenn ich mich nicht sehr irre, war der Captain nicht die einzige menschliche Ressource, auf die Jurgensen verzichtet hat. Im Falle der Graysons ist es eine Frage von Zeit und Entfernung. Außerdem wussten die Graysons ja gar nicht, dass es den Captain gibt, deshalb kann man ihnen wohl kaum vorwerfen, dass sie seine Informationen nicht verwertet haben.
    Selbst wenn man das alles einräumt, stimmt das, was Captain Bachfisch herausgefunden hat, so genau mit Greg Paxtons zusammengetragenen Informationen überein, dass es einem glatt den Schlaf raubt. Ganz zu schweigen von Captain Ferreros Berichten. Oder was dieser sidemorische Spezialist sagt, wie heißt er noch?« Sie runzelte die Stirn. »Zahn.«
    »Lieutenant-Commander Zahns Ehemann?«, fragte Brigham.
    »Genau den meine ich«, sagte Honor. »George hat gerade einen seiner Lageberichte zu Ende gelesen und mich gestern Abend ins Bild gesetzt.«
    Brigham nickte. Commander George Reynolds war Honors Nachrichtenoffizier im Stab, und Honor hatte ihn zumindest teilweise auf Brighams Empfehlung hin als ihren ›Spion‹ ausgesucht. Die Stabschefin hatte schon vorher mit ihm zusammengearbeitet und war von ihm beeindruckt gewesen – vor allem von seiner Fähigkeit, in seinem Denken die ausgetretenen Wege hinter sich zu lassen.
    »George war nicht bereit, Zahns Schlussfolgerungen vorbehaltlos zu unterschreiben«, fuhr Honor fort, »aber er sagt, dass die Argumentation ihm sehr stichhaltig erscheint. Vorausgesetzt, die Informationen, auf die er sie gründet, treffen zu. Nun scheint Captain Bachfisch genau diese Informationen aus einer unabhängigen Perspektive zu bestätigen.«
    »Wenn sie beide wirklich Recht haben«, entgegnete Brigham widerstrebend, »dann ist unser Knüppel noch kürzer, als wir dachten, Hoheit.«
    »Ich wünschte, Sie würden sich irren«, sagte Honor. »Leider glaube ich das nicht.«
    »Was unternehmen wir also deswegen?«
    »Das weiß ich nicht. Noch nicht. Das Erste wäre jedoch dieses Treffen. Wir müssen den Rest des Stabs so rasch wie möglich einweisen, damit sie anfangen können, über

Weitere Kostenlose Bücher