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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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auch nur sterblich bin.« Honors Versuch, heiter zu klingen, gelang nicht ganz, und sie spürte, wie ihr die Wangen warm wurden. Bachfisch bedachte sie mit einem Seitenblick, dann zuckte er die Schultern.
    »Und ich will versuchen, Sie nicht mehr in Verlegenheit zu bringen, Hoheit. Außer, indem ich mein Bedauern ausspreche, dass Raoul Courvosier nicht lang genug gelebt hat, um Sie jetzt zu sehen. Nach dem Zwischenfall auf Basilisk Station hat er mir geschrieben, um sicherzustellen, dass ich die ganze Geschichte kenne. Darum weiß ich, dass er den Dank für sein Vertrauen in Sie noch gesehen hat. Ich weiß aber, wie sehr es ihn gefreut hätte zu erleben, dass auch andere das Gleiche in Ihnen erkannt haben wie er.«
    »Ich vermisse ihn«, sagte Honor leise. »Ich vermisse ihn sehr. Und es bedeutet mir viel zu erfahren, dass er den Kontakt zu Ihnen aufrechterhalten hat.«
    »Raoul war immer ein treuer Freund, Hoheit.«
    Honor sah ihm in die Augen. »Captain, ich weiß, es ist neununddreißig T-Jahre her, aber als wir uns das letzte Mal gesehen haben, war ich nur ein diensttuender Ensign. Und ob auf Halbsold oder nicht, Sie sind selber Admiral. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, wäre ich sehr dankbar, wenn Sie sich erinnern würden, dass ich einmal Kakerlak unter Ihnen war, und die ›Hoheiten‹ vergessen könnten.«
    »Das ist leichter gesagt als getan, Ho …« Bachfisch unterbrach sich und lachte. »Schieben Sie es auf automatische gesellschaftliche Reflexe«, bat er. »Aber wenn ich Sie nicht mehr mit ›Hoheit‹ anreden soll, was wäre Ihnen dann recht? Irgendwie glaube ich, dass ›Ms Midshipwoman Harrington‹ auch nicht mehr ganz angemessen wäre, was meinen Sie?«
    »Wahrscheinlich nicht«, räumte sie ein und musste selber lachen. »Und ›Admiral Harrington‹ wäre mir auch nicht lieb. Also schlage ich vor, wir versuchen es mit ›Honor‹.«
    »Ich …«, begann der Kapitän, verstummte wieder und räusperte sich. »Wenn Ihnen das wirklich lieber ist … Honor«, sagte er dann.
    »Ist es«, versicherte sie ihm, und er nickte. Dann nahm er auf dem angebotenen Sessel Platz und schuf eine kurze Gesprächspause, indem er sich zurücklehnte und die Beine überschlug, bevor er den Blick durch das übrige Arbeitszimmer schweifen ließ.
    Seine Augen verharrten kurz auf der Glasvitrine mit dem Schwertgestell, dem glänzenden Gutsherrn-Schlüssel und einem vielstrahligen goldenen Stern, dessen scharlachrotes Band mit bräunlichen Flecken besprenkelt war. Darüber hing eine Goldplakette mit einer wie von großer Hitze verbogenen und gewellten Ecke, die das Bild eines altmodischen Segelflugzeugs zeigte. Ein weiterer Kasten enthielt Honors anachronistisches ›Modell 1911A1‹ vom Kaliber.45 – und eine moderne 10-Millimeter-Duellpistole.
    All das blickte Bachfisch einige Sekunden lang an, als wolle er die Beweise in sich aufnehmen, wie viel Zeit seit ihrer letzten Begegnung vergangen war – wie sehr sie gelebt hatte. Dann atmete er tief durch und wandte sich Honor wieder zu.
    »Hat sich einiges geändert, seit wir zum letzten Mal zusammen in Silesia waren«, stellte er ironisch fest.
    »Das würde ich auch sagen«, pflichtete sie ihm bei. »Aber es bringt viele alte Erinnerungen zurück, nicht wahr?«
    »Ja, das stimmt. Das stimmt allerdings.« Er schüttelte den Kopf. »Einige davon sind gut … andere nicht so sehr.«
    »Sir«, sagte sie mit leichtem Zögern, »bei der Untersuchungskommission nach unserer Rückkehr … Ich wollte aussagen, aber –«
    »Das weiß ich, Honor. Ich habe der Kommission gesagt, Sie hätten nichts hinzuzufügen.«
    » Das haben Sie der Kommission gesagt?« Sie starrte ihn ungläubig an. »Aber ich war doch auf der Brücke. Ich wusste genau, was geschehen ist!«
    »Natürlich«, stimmte er ihr beinahe sanft zu. »Aber ich kannte Sie zu gut, um Sie in den Zeugenstuhl zu holen.« Sie starrte ihn weiterhin an, und eine plötzliche Kränkung sprach aus ihren Augen. Bachfisch schüttelte den Kopf. »Missverstehen Sie mich nicht. Ich habe mir keine Sorgen gemacht, dass irgendetwas, das Sie sagen, mir vielleicht schaden könnte. Die offizielle Aussage enthielt jedoch schon alles, was Sie hätten aussagen können, einschließlich Ihres Gefechtsberichts. Außerdem waren Sie noch nie dafür bekannt, einen allzu ausgeprägten Selbsterhaltungstrieb zu haben. Im Zeugenstuhl hätten Sie vermutlich irgendetwas Nachdrückliches zu meiner Verteidigung gesagt, und ich wollte nicht, dass es später auf Sie

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