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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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das ist«, sagte Truman lachend. Dann wurde sie ernst und blickte Honor an.
    »Ich stimme Alistair zu, Hoheit. Mir gefällt überhaupt nichts von alledem. Nicht, wenn man Zahns Analysen und Ferreros Berichte hinzunimmt. Und Ferreros Meldungen gefallen mir schon gar nicht. Wenn die Andys uns absichtlich ihren technischen Vorsprung unter die Nase halten, gleichzeitig aber eifrig die Existenz der neuen Gondel-Schlachtkreuzer vor uns geheim halten – oder es wenigstens versuchen …«
    Sie ließ ihre Stimme verebben, und Honor nickte. Der gleiche Gedanke war ihr ebenfalls gekommen. Das Verhalten des Kommandanten der Hellebarde wirkte mehr und mehr wie gezielte Provokation. Falls dem tatsächlich so war, stellten Gortz' Enthüllungen der neuen andermanischen Waffen und Ortungssysteme nichts anderes dar als einen absichtlichen Einschüchterungsversuch. Zumindest machte sich Honor als Kommandeurin der Sidemore Station Gedanken darüber, was sie sonst noch in petto hätte. Den Berichten zufolge verhielten sich die Andermaner gegenüber den Silesianern genauso wie gegenüber Manticore. Folglich versuchten sie die Konföderierte Navy ebenso sehr einzuschüchtern. Dass sie nicht auch mit den neuen Kampfschifftypen protzten, wies Unheil verkündend darauf hin, dass sie einige größere Überraschungen in der Hinterhand behielten – ganz gleich, was sie an neuer Technik offen zeigten.
    Honor atmete tief durch und blickte in die Runde der Offiziere – und zu Thomas Bachfisch. Zwischen dem Schwarz und Gold der RMN wirkte seine Handelsdienstuniform völlig fehl am Platze, dennoch hatte sie das eigenartige Gefühl, etwas sei vollendet worden, als sie ihn an ihrem Tisch sitzen sah. Irgendwie war es richtig, dass ihr erster Kommandant anwesend war, wenn sie ihr erstes Kommando über eine Station antrat. Und während sie ihn anblickte, spürte sie, dass er ebenso – oder doch zumindest sehr ähnlich – darüber dachte.
    »Nun gut, Ladys und Gentlemen«, wandte sie sich an alle. »Dank Captain Bachfisch besitzen wir bedeutend mehr Informationen über mögliche Bedrohungen als bei unserer Ankunft. Als Nächstes werden wir uns daher in den Simulator des Flaggdecks begeben und mit einigen der neuen Möglichkeiten herumspielen. Und wenn Sie die Zeit erübrigen könnten, Captain«, sagte sie, indem sie ihm direkt in die Augen blickte, »so wäre es mir eine Freude und eine Ehre, wenn Sie sich zu uns gesellen würden. Ihre Anregungen wären sehr wertvoll für mich.«
    »Die Ehre wäre ganz meinerseits, Hoheit«, antwortete Bachfisch nach einem Augenblick.
    »Gut!«, rief Honor mit breitem Lächeln, erhob sich und setzte sich Nimitz auf die Schulter.
    Sie lächelte Bachfisch erneut an, dann sagte sie zu ihren Offizieren: »Also, Herrschaften, dann wollen wir mal.«

 
     
    29
     
     
    » Wayfarer , hier spricht die LaFroye . Unsere Pinasse nähert sich Ihnen niedrig aus sechs Uhr. ETA ist nun zwölf Minuten.«
    »Verstanden, LaFroye . Äh, darf ich fragen, worum es eigentlich geht?«
    Jason Ackenheil lehnte sich im Kommandosessel zurück und sah Lieutenant Gower, seinem Signal Offizier, zu, der mit einer gewissen Captain Gabrijela Kanjcevic sprach. Kanjcevic war nach Gott Herrin über das unter solarischer Flagge laufende Handelsschiff Wayfarer . Der Kommandant lächelte dünn, ohne dass es etwas ausmachte, denn er saß außerhalb des Erfassungsbereichs von Gowers Aufzeichner. Die Wayfarer war für ein Handelsschiff nicht besonders groß – ein Expressfrachter, der für begrenzte Passagierzahlen und relativ kleine Ladungen ausgelegt war (nach den Standards der Leviathane, die die interstellaren Tiefen durchkreuzten). Die LaFroye ließ sie dennoch wie ein Winzling erscheinen. Dieser Winzling jedoch hatte Zähne, der Wal nicht, und deshalb sollte der Wal zum Winzling lieber außerordentlich höflich sein. Andererseits waren einige Handelsschiffer gleicher als andere, und die Wayfarer fühlte sich unter ihrer solarischen Flagge zweifellos sehr sicher. Kein manticoranischer Kommandant, der noch alle Sinne beisammen hatte, provozierte absichtlich einen Zwischenfall mit der Liga, der seine Karriere beendet hätte. Darum klang Kanjcevic – zumindest bis jetzt – zwar wachsam, aber eigentlich nicht besorgt.
    Das würde sich bald ändern – vorausgesetzt natürlich, Ackenheils Informationen trafen zu.
    In dieser Hinsicht setzte er nämlich alles auf eine Karte.
    »Nur Routine, Captain«, versicherte Gower dem Gesicht auf ihrem Combildschirm.

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