Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
dass die Situation in der Volksrepublik – nein, in der Republik Haven – auf Dauer unverändert bleibt.«
    High Ridge zwang sich, ihr Lächeln zu erwidern – ein Lächeln mit einem sorgsam bemessenen Anteil an Stahl. Pseudocroc hin oder her, nicht Descroix leitete dieses Treffen, sondern er, und das sonnenerhellte, geräumige, luxuriöse Büro mit den holzvertäfelten Wänden war das äußere Zeichen und die Bestätigung seiner Überlegenheit. Die antiken Uhren, die die Regale, Couchtische und Anrichten während der Amtszeit des Herzogs von Cromarty überhäuft hatten, waren verschwunden und durch High Ridges Nippsachen und Erinnerungsstücke ersetzt worden. Von diesem Büro aus hatten die Premierminister vier T-Jahrhunderte lang das Sternenkönigreich von Manticore regiert, und High Ridges Lächeln rief Descroix die Macht in Erinnerung, die er repräsentierte.
    »Nun, ich denke, wir dürfen davon ausgehen, dass die Situation unverändert bleibt«, versicherte Descroix ihm. Ihre Augen quittierten die Botschaft, die sein Gesichtsausdruck übermittelt hatte, doch selbst dabei zeigte ihr Lächeln eine entschiedene Selbstzufriedenheit. »Wir können dafür sorgen, dass sie weiterdebattieren, solange wir Zeit brauchen. Was sollten sie sonst auch tun?«
    »Ich bin dennoch nicht überzeugt, dass es wirklich klug war, ihre letzten Vorschläge einfach zu übergehen«, sagte eine andere Stimme, und High Ridge wandte sich um und musterte das dritte Mitglied des Quartetts, das sich in seinem Büro versammelt hatte, um Janacek zu empfangen. Marisa Turner, Gräfin von New Kiev und seit der letzten Kabinettsumbildung Lordschatzkanzlerin des Sternenkönigreichs von Manticore, wirkte besorgt – wie so oft. Nicht etwa, dass sie die politischen Realitäten nicht erkannte, wenn sie ihr ins Auge blickten, aber manchmal war es ihr … zuwider, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.
    Abgehalten hat sie ihre Abscheu aber noch nie , erinnerte High Ridge sich zynisch.
    »Etwas anderes stand uns nicht zur Disposition, Marisa«, versicherte Descroix ihr und zuckte mit den Achseln, als Turner sie ansah. »Wenn wir völlig ehrlich sind«, fuhr die Außenministerin fort, »waren die Vorschläge, oberflächlich betrachtet, schlichtweg zu vernünftig. Wenn wir sie angenommen hätten, dann würden bestimmte Teile des Parlaments darauf bestehen, dass wir ernsthaft überlegen, sie zur Grundlage eines Friedensvertrags zu machen. Damit aber hätten wir den Weg geebnet für die territorialen Zugeständnisse, die ebenfalls Teil der neuen Vorschläge waren. Und das wiederum würde uns zwingen, allzu viel von dem aufzugeben, was unsere tapfere Navy für uns erobert hat.«
    New Kiev verzog kurz das Gesicht, doch High Ridge stellte fest, dass sie keinen Einwand gegen Descroix' Folgerungen erhob. Es unterstrich ihre Bereitschaft zu tun, was die Zweckmäßigkeit verlangte, ganz gleich, wie zuwider es ihr war, denn sie begriff die Hintergedanken von Descroix' Erklärung genauso gut wie jeder andere im Büro.
    Letzten Endes waren jedem Mitglied der gegenwärtigen Regierung sämtliche Gründe bewusst, die dafür sprachen, den Krieg gegen Haven zu keinem endgültigen Abschluss zu bringen. Angesichts des überwältigenden technischen Vorteils des Sternenkönigreichs bestand dazu einfach keine Notwendigkeit. Dem havenitischen Kriegsminister Theisman war offensichtlich klar, wie hilflos seine Flotten gegenüber dieser Überlegenheit waren. Selbst wenn es anders gewesen wäre, hätte er – nach High Ridges privater Meinung – niemals den Mut besessen, erneut offene Feindseligkeiten gegen eine Sternnation zu beginnen, welche die seine so vernichtend geschlagen hatte. Wenn er mit solchem Testosteron-Vorrat beschaffen wäre, hätte er die absolute Macht, die in seiner Reichweite gelegen hatte, niemals so träge an jemanden wie diese Pritchart übergeben!
    Nein. Falls die Feindseligkeiten jemals wieder aufflammten, würde die Volksflotte – oder die Republikanische Navy, wie sie sich nun zu nennen beliebte – rasch vernichtet werden, und das wussten die Havies genau. Folglich blieb der neuen havenitischen Regierung keine andere Wahl, als mit Manticore zu reden, bis das Sternenkönigreich sich dazu herabließ, die Bedingungen eines formellen Friedensvertrags vorzulegen. Das aber, fand High Ridge, war ein höchst glücklicher Stand der Dinge angesichts der innenpolitischen Bedrohungen, denen er und seine Koalitionspartner sich zu stellen hatten.
    Die Verfassung

Weitere Kostenlose Bücher