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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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jeder von ihnen wusste, dass Bachfisch die allerhöchsten Frachtgebühren verlangen konnte, weil seine Schiffe immer das Ziel erreichten; das erlaubte ihm wiederum, seine Leute – gemessen an silesianischen Standards – außergewöhnlich gut zu bezahlen.
    Thomas Bachfisch machte sich keine Illusionen, dass die meisten Raumoffiziere entsetzt wären über den Gedanken, einige der Leute, die er an Bord seiner Schiffe beschäftigte, unter ihrem Befehl zu haben. Vor langer Zeit hätte auch er es sich bei einigen zweimal überlegt, bevor er sie an Bord genommen hätte. Doch das war wirklich lange her, und heute empfand er vor allem Stolz, wenn er daran dachte, wie gut seine ungleichen Leute sich zusammenfügten. Jawohl, mit seinen beiden Crews hätte er es mit den meisten regulären Kampfschiffen aufgenommen, bis hin zu Schiffen von Schlachtkreuzergröße, und nicht nur gegen den üblichen Piratenabschaum, mit dem er es gewöhnlich zu tun bekam.
    Er warf noch einen Blick auf den Sichtschirm, dann wandte er sich dem Plot vor dem Taktischen Offizier zu und runzelte die Stirn. Passend zu ihrer Bewaffnung besaß die Pirates' Bane eine Sensorausstattung und Feuerleitstationen, die ihren Gegenstücken an Bord der meisten konföderierten Kriegsschiffe überlegen waren. Bachfischs Stirnrunzeln vertiefte sich, während er den Datenbalken auf den Plot ablas.
    Er ging näher und blickte dem Taktischen Offizier über die Schulter. Sie bemerkte seine Gegenwart, drehte sich um und blickte ihn fragend an.
    »Kann ich Ihnen helfen, Skipper?«, fragte sie.
    »Hm.« Bachfisch stützte sich leicht mit der Hand auf ihrer Schulter ab, während er sich vorbeugte und eine Anfrage in ihr Datenpad gab. Der Computer dachte eine Nanosekunde oder auch zwei über diese Anfrage nach, dann meldete er gehorsam die Tonnage der Todfeind . Lieutenant Hairston blickte die Zahlen an, die auf ihrem Display erschienen, verglich sie mit dem Beschleunigungswert des andermanischen Schiffes und schürzte die Lippen.
    »Die haben's wohl ziemlich eilig, was?«, stellte sie fest.
    »So kann man es wohl auch ausdrücken, Roberta«, murmelte Bachfisch.
    Er richtete sich auf und betrachtete, sich das Kinn streichend, intensiv den Plot. Die Todfeind war nicht der neuste Schwere Kreuzer auf der Schiffsliste der Kaiserlich-andernianischen Weltraumflotte. Ihr Typschiff war jedoch erst vor weniger als zehn T-Jahren von Stapel gelaufen, und sie masste beinahe vierhunderttausend Tonnen. Bei dieser Tonnage musste ihr normaler Maximalschub bei etwa fünfhundert Gravo's liegen. Da die andermanische Flotte wie nahezu jede andere Navy im bekannten Weltraum ihre Kommandanten anwies, mit der Maximalbeschleunigung unterhalb des Maximalschubs zu bleiben, hätte sich die Todfeind mit höchstens vierhundert Gravos von der Pirates' Bane entfernen dürfen. Doch nach den Daten des Taktischen Leitstands zog sie 475 g .
    »Damit liegen sie knapp an der Leistungsgrenze ihres Kompensators«, merkte Hairston an, und Bachfisch drehte sich ihr zu. Er wollte etwas sagen, doch dann lächelte er sie achselzuckend an, klopfte ihr auf die Schulter und wandte sich an den Ersten Offizier.
    »Ich weiß, dass unser Vertrag ausdrücklich Verzögerungen gestattet, die auf Piraterie zurückzuführen sind, Jinchu«, sagte er. »Trotzdem haben wir schon mehr Zeit verloren, als mir lieb ist, auch wenn wir immerhin einen Piraten abgeschossen haben. Ich denke, wir können die Zeit wieder aufholen, wenn wir Santerro bereden können, uns bei der Umladung in Broadhurst früher zu bevorzugen. Aber auf dem Weg dorthin möchte ich nicht trödeln.«
    »Verstanden, Skipper«, antwortete Gruber und nickte dem Astrogator der Pirates' Bane zu. »Ich habe Larry schon einen aktualisierten Kurs ausrechnen lassen, seit wir dem Umweg gemacht haben, um unsere ›Gäste‹ loszuwerden.«
    »So hab ich's gern«, entgegnete Bachfisch grinsend. »Pflichtbewusste Untergebene, die sich von alleine schwer ranhalten!« Gruber lachte, und Bachfisch wies auf das Manövrier-Hauptdisplay.
    »Wir haben einen weiten Weg vor uns«, sagte er. »Also, Jinchu, dann wollen mir mal.«
    »Jawohl, Sir«, sagte der I.O. und wandte sich an den Astrogator. »Sie haben den Captain gehört, Larry. Bringen Sie uns aus der Umlaufbahn.«
    »Aye, aye, Sir«, entgegnete der Astrogator förmlich, und Bachfisch lauschte auf die vertrauten, angenehmen Geräusche, mit denen seine Brückencrew effizient die Arbeit aufnahm, während er zu seinem Kommandosessel ging

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