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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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die gleiche Überlegung angestellt und wünschte, er hätte sie wieder von der Hand weisen können.
    »Warum glauben Sie das? Und warum sollten die Andermaner ausgerechnet jetzt damit anfangen?«, fragte er, neugierig, wie Zahn argumentieren würde.
    »Ich denke, ich bin vor allem deshalb auf die Idee gekommen, weil ich von Sidemore stamme, Sir«, räumte sie ein und blickte wieder auf den Plot. »Wir haben den Andys zwar nie direkt im Weg gestanden, aber bevor die Herzogin von Harrington hier war und uns vor Warnecke und seinem Mordgesindel gerettet hat, war das Kaiserreich die einzige galaktische Großmacht, die wir im Nacken hatten. Wir waren eigentlich schon daran gewöhnt, ständig über die Schulter zu blicken und uns zu fragen, wann der Kaiser seinen Zug machen und über Silesia herfallen will.« Sie zuckte wieder mit den Achseln. »Direkt bedroht waren wir dadurch nicht, weil wir nichts hatten, was den Andys die Mühe wert gewesen wäre, uns einzusacken. Doch so abseits der ausgetretenen Wege wir auch lagen, wir haben genug gehört, um eines zu wissen: Das Kaiserreich versucht schon seit langem immer wieder, sich ein Stück aus der Konföderation herauszubeißen.«
    »Dem kann ich nichts entgegenhalten«, sagte Ackenheil nach einem kurzen Moment, in dem er sich die Geheimdienstberichte in Erinnerung rief, die er vor und nach der Ankunft der LaFroye in Sidemore studiert hatte. So lange die Andermaner auch schon nach Silesia schielten, offiziell deutete niemand an, dass sie darüber nachdachten, einen Zug zu machen; doch vermutlich ergab es für Zahn durchaus Sinn, die Möglichkeit sehr ernsthaft zu erwägen. Wie sie gerade erwähnt hatte, stammte sie aus der Gegend und war für die Nuancen der Machtverhältnisse in einer Weise empfindlich, die sich ein Außenseiter – auch wenn er in der Royal Manticoran Navy diente – sehr langwierig und hart erarbeiten müsste.
    »Mir fallen mehrere Faktoren ein, Skipper, warum das Kaiserreich entschieden hat, dass ausgerechnet jetzt der richtige Zeitpunkt ist«, fuhr Zahn fort. »Am schwersten wiegt vermutlich die Art und Weise, in der die Allianz den Havies in den Hintern getreten hat. Das Kaiserreich glaubt, es braucht nicht mehr zu befürchten, von Haven über Manticore angegriffen zu werden. Und wenn die Andys keine Pufferzone mehr brauchen, gibt es für sie vielleicht auch keinen Grund mehr, sich zu unseren Gunsten ›neutral‹ zu verhalten. Und …«
    Sie verstummte abrupt, und Ackenheil blickte scharf auf ihren Scheitel. Er wollte sie schon auffordern fortzufahren, dann zögerte er, denn er begriff, was sie vermutlich gerade hatte sagen wollen.
    Und jetzt, wo wir die Flotte verkleinern – als hätten wir den Verstand verloren – und einen Premierminister haben, der ein Prinzip nicht erkennen würde, wenn es ihn in den Arsch beißt, und eine Außenministerin mit einem Rückgrat von der Härte warmer Butter, können die Andys vermutlich gar nicht fassen, was für eine Gelegenheit wir ihnen bieten , dachte er säuerlich. Schon wahr, aber nicht gerade etwas, was eine Sidemorerin ihrem mantiroranischen Kommandanten unbedingt ins Gesicht sagen möchte.
    »Ich sehe, worauf Sie hinauswollen«, sagte er nach einem Moment des Schweigens. »Ich wünschte, ich hätte ein Argument, um Ihnen zu widersprechen. Leider kann ich das nicht.«
    Zahn sah mit besorgtem Gesicht zu ihm hoch, und er zuckte mit den Achseln.
    »Das ONI ist mit dem Puzzle noch nicht so weit wie Sie, Anna. Noch nicht. Aber irgendwann schafft man das schon.«
    »Und was unternehmen wir deswegen, Sir?«, fragte der Lieutenant-Commander leise.
    »Das weiß ich nicht«, gab Ackenheil zu. Er wollte noch etwas sagen, doch lächelte er sie nur knapp an und wandte sich kopfschüttelnd ab.
    Zahn sah ihm hinterher, und so, wie er bemerkt hatte, was sie unausgesprochen ließ, wusste sie, was er verschwieg. Jeder Sidemorer hätte es gewusst, obwohl Zahn niemanden kannte, der so taktlos gewesen wäre, es gegenüber ihren manticoranischen Verbündeten auszusprechen. Jeder von ihnen wusste genau, was die Regierung Cromarty unternommen hätte, wenn das Kaiserreich seinen Hoheitsraum auf Kosten Silesias vergrößern wollte.
    Niemand konnte sagen, wie die Regierung High Ridge reagieren würde – aber niemand rechnete mit etwas Gutem.

 
     
    8
     
     
    Lady Catherine Montaigne, Gräfin of the Tor, stapfte mit ihrer gesamten charakteristischen Tatkraft durch das Wohnzimmer … und zeigte dabei von ihrem charakteristischen

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