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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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tektonischen Bebens. Die Gräfin blickte ihn fragend an, und er knurrte verbittert. »Was immer andere auch denken mögen. High Ridge und MacIntosh hätten die Sache nicht vertuschen können, wenn sie es ihnen verboten hätte.« Lady Cathy setzte zu einer Erwiderung an, doch er winkte ab. »Ich sage nicht, dass sie so dumm waren, sie offen in irgendwelche Vertuschungsmanöver einzuweihen oder auf Strategiebesprechungen zur Schadensbegrenzung einzuladen. Ich sage nur, dass sie wie jeder andere beschissene Aristokrat, der High Ridge unterstützt, keinen Finger rühren wird, um die Sache ins Wanken zu bringen und Alexander zu gestatten, eine Regierung zu bilden. Nicht, wenn sie dazu bloß die Augen vor etwas verschließen muss, das so unbedeutend ist wie Gensklaverei!«
    »Du hast Recht«, gab die Gräfin nach einem Moment des Schweigens zu, und sie sah sichtlich unglücklich aus. Dann begann sie aufs Neue, im Zimmer auf und ab zu stapfen.
    »Ich glaube, die Leute denken, dass ich, was Sklaverei angeht, unter einem zu engen Blickfeld leide – wenn sie es nicht gleich eine fixe Idee nennen«, sagte sie. »Wahrscheinlich haben sie damit sogar Recht. Aber jeder, der sich über Sklaverei nicht empört, versagt an der Nagelprobe für grundlegende Menschlichkeit. Wie kann jemand überhaupt behaupten, für die Bürgerrechte einzutreten, für Rechtssicherheit und gesellschaftlichen Fortschritt und all die anderen noblen Dinge, die Marisa Turner sich auf ihre Fahne geschrieben hat, wenn er zugleich vor dem Handel mit menschlichen Wesen die Augen verschließt, dem Handel mit eigens maßgeschneiderten und konditionierten Menschen? Das verstößt doch gegen jedes dieser frommen Prinzipien!«
    Ihre blauen Augen blitzten, und ihre hellen Wangen leuchteten unter einer Empörung, die nicht im Mindesten gespielt war. Anton Zilwicki lehnte sich zurück und empfand erneut tiefe Bewunderung für sie. ›Die Tänzelnde Lady‹. Mit diesem Spitznamen zogen ihre Freunde sie auf, und der Name traf genau ins Schwarze. Mit ihren ruhelosen Bewegungen und ihrem explosiven Temperament erinnerte sie gewiss an ein vornehm tänzelndes Fohlen. Hinter dem Fohlen stand jedoch noch etwas anderes, das in unbehaglicher Weise an die Jagdlust eines sphinxianischen Hexapumas erinnerte. Zilwicki gehörte zu den ganz wenigen Menschen, dem gestattet worden war, beide Seiten zu sehen, und er hatte sie beide auf ihre sehr verschiedenen Weisen als höchst attraktiv empfunden.
    »Du betrachtest New Kiev also nicht ganz als die ideale Vorsitzende der Freiheitlichen Partei?«, fragte er ironisch, und sie antwortete ihm mit einem bitteren Schnauben.
    »Wenn ich je Hoffnungen gehegt hätte, dass sie die Richtige ist, so wären sie in dem Moment gestorben, in dem sie mit High Ridge ins Bett stieg«, erklärte die Gräfin rundheraus. »Worin auch immer die kurzfristigen Vorteile bestehen, auf lange Sicht wird diese Koalition katastrophale Folgen haben. Für sie und auch für die Partei.«
    »Du stimmst mir also zu, dass die Regierung High Ridge früher oder später unter die Räder kommt?«
    »Aber sicher!« Sie funkelte ihn an. »Was soll das werden? Ein Interview? Ich weiß genau, dass dich interstellare Machtpolitik weit mehr interessiert als mich – zumindest solange die Sklaverei keine Rolle spielt –, aber selbst ich sehe, dass diese bescheuerten Idioten uns geradewegs auf eine neue beschissene Konfrontation mit Haven zulenken. Vorher zerstören sie aber noch die Allianz. Und sie sind gottverdammt noch mal zu blind, um es kommen zu sehen! Oder um zu begreifen, dass die Wählerschaft nicht annähernd so dumm ist, wie sie glauben. Wenn die Scheiße in den Ventilator fliegt und die Öffentlichkeit rausfindet, wie Recht Harrington und White Haven die ganze Zeit hatten, als sie auf die Kampfbereitschaft der Navy drängten, wird die Regierung schwer büßen müssen. Dann bemerkt sogar das Parteivolk der Freiheitler, dass New Kiev die ganze Zeit über High Ridges gefügige politische Hure gewesen ist. Man wird die Ausgaben für das ›Den Frieden aufbauen‹-Programm unter die Lupe nehmen, für das sich New Kiev ständig auf die Schulter klopft. Und man wird es als genau das erkennen, was es ist. Man wird begreifen, dass all das Geld, das sie in ihre Lieblingsprojekte gesteckt hat, von der Navy abgezwackt wurde. Und wo wir schon bei dämlichen, beschissenen politischen Winkelzügen sind, wollen wir nicht übersehen, dass sie – und die übrige Führungsriege der

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