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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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mehr Raumerfahrung besaß), daher vernachlässigte sie streng genommen ihre Pflicht zwar nicht, aber trotzdem …
    Ackenheils feste Lippen schienen zu beben, als drohte ein Lächeln sie für einen winzigen Augenblick zu überfallen, und Zahn spürte, wie sie errötete. Sie hasste es, wenn sie errötete. Dann kam sie sich noch mehr wie ein Schulmädchen vor, das Raumoffizier spielte.
    Jason Ackenheil gelang es – mit Mühe – sein Grinsen zu unterdrücken, als Lieutenant-Commander Zahn sanft errötete, und er schalt sich im Stillen, dass er grinsen wollte. Der junge weibliche sidemorische Offizier war furchtbar entschlossen, alles richtig zu machen, und sehr davon überzeugt, die Royal Manticoran Navy hätte Fünfe gerade sein lassen, um sie auf ihren gegenwärtigen Posten zu heben. Irgendwo schien es ihr zu entgehen, dass sie eine außerordentlich talentierte junge Frau war. Es gab nur wenige, die ihrem Gefühl für Taktik das Wasser reichen konnten.
    Vielleicht sollte er ihr das nicht verdenken. Abgesehen von Zahns Tüchtigkeit, hatte die Navy tatsächlich ein Übriges getan, um Offiziere der SN in verantwortliche Positionen an Bord der RMN-Schiffe zu setzen, die Sidemore Station zugewiesen waren. Einige dieser Offiziere – nein, alle, wenn er ehrlich war – hatten für ihre Aufgaben verteufelt wenig Erfahrung, zumindest gemessen an mantikoranischen Standards. Zu vermeiden war das jedoch nicht. Wollte die Sidemore Navy vermeiden, dass es in ihren Reihen keinen einzigen Offizier mit einem höheren Rang als dem eines Lieutenant gab, blieb ihr keine andere Wahl, als ihr Personal mit einem lächerlich raschen Tempo zu befördern. Wie die graysonitische Navy vor dem Krieg hatten auch die Sidemorer einen Kern von manticoranischen Raumoffizieren ›ausgeliehen‹ bekommen, doch die Masse ihres Offizierskorps musste von innen aufgebaut werden. Eine Möglichkeit, ihnen etwas vom großen Erfahrungsschatz der RMN abzugeben, bestand darin, möglichst viele ihrer vielversprechenderen Offiziere an Bord manticoranischer Schiffe zu verwenden.
    Das wusste jeder, und Ackenheil hatte sich, als Zahn der LaFroye zugewiesen wurde, innerlich darauf vorbereitet, dass sie für ihre Aufgabe … nicht ganz qualifiziert wäre. Doch schon in der ersten Woche nach ihrem Dienstantritt zeigte sich, das seine Bedenken völlig überflüssig gewesen waren. Mittlerweile war sie seit sechs T-Monaten an Bord, und sein erster günstiger Eindruck von Zahn hatte sich seitdem mehr als bestätigt. Dennoch musste Ackenheil zugeben, dass er sich zuzeiten eher wie ihr Onkel vorkam, und nicht wie ihr Kommandant. Das lag an ihrer verdammten Jugendlichkeit . Bei Menschen ihres Alters erwartete Ackenheil eher den Rang eines Lieutenant Junior-Grade als den eines Lieutenant-Commander, und manchmal fiel es ihm wirklich schwer, sich das nicht anmerken zu lassen, ganz gleich, wie tüchtig der betreffende Lieutenant-Commander sein mochte. Das wiederum stärkte bei Zahn natürlich keineswegs das Gefühl, sich ihre Position wirklich verdient zu haben. Davon abgesehen, war Ackenheil ehrlich an ihrer Meinung interessiert. So jung sie auch war, er hatte gelernt, ihre analytischen Fähigkeiten beinahe genauso sehr zu schätzen wie ihr taktisches Können.
    Er schritt zu ihrer Station und stellte sich neben ihren Sessel. »Niemand weiß genau, was sie planen, Commander«, sagte er, während er sich über ihre Schulter beugte, um die Zwischenfälle zu mustern, die auf dem Plot dargestellt wurden. »Beim ONI scheint schon gar niemand eine Ahnung zu haben! Und, um ganz offen zu sein, ich weiß es auch nicht. Darum bin ich an jeder Hypothese interessiert, die Sie mir vielleicht anbieten können. Bei dem Versuch, die Gedanken der Andys zu lesen, werden Sie sich auf keinen Fall schlechter anstellen als wir anderen.«
    Zahn entspannte sich ein klein wenig, als sie das kaum merkliche Funkeln in den braunen Augen des Kommandanten sah. Dann blickte sie wieder auf die Daten auf ihrem Display und runzelte nachdenklich die Stirn.
    »Ich nehme an, Sir«, sagte sie langsam, »es wäre möglich, dass sie tatsächlich mit normaler Piratenbekämpfung befasst sind.«
    »Aber glauben tun Sie's nicht«, ermutigte Ackenheil sie weiterzusprechen, als sie schwieg.
    »Nein, Sir.« Sie sah ihn an und schüttelte den Kopf. »Aber eigentlich glaubt ohnehin fast niemand, dass es hier um Piratenbekämpfung geht, oder?«
    »Kaum«, stimmte Ackenheil ihr zu.
    Mittlerweile waren zwei Zwischenfälle mehr

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