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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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darüber nachdachte, blieb sie mehrere Herzschläge lang ungewohnt reglos stehen.
    »Das klingt alles sehr verlockend, Anton«, sagte sie schließlich. »Doch selbst wenn dieses ehrgeizige Szenario, das du mir vorlegst, machbar sein sollte, ist es trotzdem darauf angewiesen, dass High Ridge Wahlen ausruft. So interessant die Möglichkeiten also auch wären, ich kann sie nicht nutzen. Und wie es im Moment aussieht, bleibt das noch einige Jahre so.«
    »Ich stimme dir zu, dass High Ridge kaum allgemeine Wahlen ansetzt, wenn er nicht unbedingt muss«, stimmte Zilwicki ihr gelassen zu. »Ich habe mich aber ein wenig umgehört. Anscheinend hat der Abgeordnete für den städtischen Wahlbezirk High Threadmore gleich hier in Landing ein sehr lukratives Stellenangebot erhalten, von einem der bedeutendsten solarischen Bankhäuser. Wenn er es annimmt, muss er seinen Wohnsitz in die Liga verlegen. Er hat das Angebot nur deshalb noch nicht angenommen, weil er seine Pflichten als Mitglied der alten Freiheitlichen Partei sehr ernst nimmt. Er ist ganz und gar unglücklich mit der Art, wie New Kiev und die Parteiführung mit ihren Grundsätzen im Namen des politischen Vorteils Schindluder treiben. Meinen Quellen zufolge, die den fraglichen Gentleman einschließen, könnten seine Familie und er durchaus das zusätzliche Einkommen brauchen, das seine neue Stellung bietet. Aber er empfindet eine moralische Verantwortung sich selbst und seinen Wählern gegenüber. Er fühlt sich dazu verpflichtet, zu bleiben, wo er ist, und daran zu arbeiten, dass alles nicht noch schlimmer wird.
    Wenn er nun aber die Stellung bei der Bank annehmen würde, wäre er gezwungen, seinen Parlamentssitz aufzugeben. High Threadmore würde das zwar gar nicht gefallen, denn eine Mehrheit der Wähler in diesem Bezirk hängt ebenfalls der alten Freiheitspartei an und ist gar nicht begeistert von der gegenwärtigen Parteispitze. Nach der Verfassung würde seine Mandatsniederlegung automatisch eine Sonderwahl auslösen, damit sein Sitz spätestens nach zwo Monaten wieder besetzt wird. Das ist unumgänglich, und nicht einmal High Ridge könnte das verhindern oder hinauszögern, Kriegszustand hin oder her. Du könntest dich als Kandidatin für seinen Sitz aufstellen lassen, und er könnte dich empfehlen und für dich Wahlkampf betreiben. Und wenn du in deiner Kampagne betonst, dass du eine der prestigeträchtigsten Peerswürden im Sternenkönigreich niedergelegt hast und dich nun als Bürgerliche aus Prinzip der Wahl stellst …«
    Er zuckte mit den Schultern, und während sie ihn anstarrte, weiteten sich langsam ihre Augen.

 
     
    9
     
     
    »Nein.«
    Königin Elisabeth III. blickte Honor in die Augen und schüttelte nachdrücklich den Kopf.
    »Bitte, Elizabeth«, begann Honor. »Im Augenblick schadet meine Anwesenheit hier mehr, als sie nutzt. Wenn ich nach Hause zurückkehre, nach –«
    »Sie sind hier zu Hause«, unterbrach Elizabeth sie scharf. Ihr warmes, mahagonibraunes Gesicht war verhärtet, und der Baumkater auf ihrer Schulter legte als Reaktion auf den Zorn seiner Gefährtin die Ohren flach an den Kopf. Der Zorn richtete sich zwar nicht gegen Honor, doch das milderte ihn nicht im Mindesten. Schlimmer noch, Honor spürte ihn fast so deutlich wie Ariel, und nur einen Augenblick lang wünschte sie sich, sie hätte Ohren, die sie ebenfalls flach an den Kopf legen könnte. Der eigenwillige Gedanke schoss ihr durchs Hirn und verschwand wieder, und sie nahm einen lungenschwellenden Atemzug, dann fuhr sie fort, so ruhig, wie sie konnte.
    »Das habe ich nicht gemeint«, sagte sie und klappte sofort wieder den Mund zu, als Elizabeth mit einer abgehackten Handbewegung abwinkte.
    »Das weiß ich selbst.« Die Queen verzog kopfschüttelnd das Gesicht. »Ich wollte auch nicht, dass es so klingt«, sagte sie mit gelinder Reue. »Trotzdem entschuldige ich mich nicht für den Gedanken dahinter. Sie sind eine Manticoranerin, Honor, und eine Peeress des Reiches. Sie haben verdammt noch mal eine bessere Behandlung verdient!«
    Sie wies auf den HD-Schirm an der Wand, und ohne es zu wollen blickte Honor auf den Schirm, der soeben Patrick DuCain und Minerva Printe zeigte, die Moderatoren der wöchentlichen politischen Talkshow Into the Fire . Die Moderatoren saßen gerade vor riesigen Hologrammen von Honors und White Havens Gesichtern und grillten eine Reihe von Journalisten.
    Der Ton war abgeschaltet, eine kleine Gnade, für die Honor zutiefst dankbar war, doch sie brauchte

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