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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zusammen mit High Ridges Entschlossenheit, sie in Isolationen bannen, den Skandal am Leben und schürte so den Feuerofen des graysonitischen Zorns. Würde sie nach Grayson fliehen, machte sie alles nur noch schlimmer, denn die Graysons würden ohne Zweifel (und zu Recht) annehmen, dass man sie aus dem Sternenkönigreich vertrieben hätte. Der Schaden, den das manticoranische Ansehen auf Grayson erlitten hatte, wäre dadurch vervielfacht worden, und solange sie auf Grayson blieb, stand sie im Rampenlicht der Öffentlichkeit, deren Zorn dadurch weiter angefacht wurde. Darum atmete sie tief durch und schüttelte unglücklich den Kopf.
    »Nein«, sagte sie zu ihrer Monarchin, »die Innenpolitik ist nicht das Einzige, worum wir uns Sorgen machen müssen.«
     
     
     
     
    »Mir gefällt gar nicht, was wir über Silesia hören.« Sir Edward Janacek neigte seinen Sessel nach hinten. Er musterte die beiden Männer, die auf der anderen Seite des ausladenden, prächtigen Schreibtischs saßen, den er in sein Büro hatte schaffen lassen, um den kleineren zu ersetzen, welcher der Baronin von Morncreek gedient hatte.
    Admiral Francis Jurgensen, Zweiter Raumlord der Admiralität war ein kleiner, adretter Mann. Seine Uniform war makellos wie immer, und seine braunen Augen wirkten offen und ohne Falsch. Admiral Sir Simon Chakrabarti war größer und breitschultrig. Sein Teint war fast so dunkel wie der Elizabeth Wintons, doch davon abgesehen erinnerte er die Leute auf den ersten Blick sehr an Sir Thomas Caparelli – vom Körperbau zumindest. Jede Ähnlichkeit jedoch war eine Illusion. Chakrabarti war es gelungen, seinen gegenwärtigen, sehr hohen Dienstgrad zu erreichen, ohne je ein Schiff im Kampf kommandiert zu haben. Zuletzt war er als Lieutenant-Commander Chakrabarti im Gefecht gewesen, als Erster Offizier des Schweren Kreuzers Invincible gegen silesianische Piraten vor mehr als fünfunddreißig T-Jahren. Seither hatte er seine Laufbahn hauptsächlich der Verwaltung gewidmet und nur einmal einen kurzen Abstecher nach BuWeaps gemacht.
    Mancher hätte gefragt, inwieweit solch eine Karriere den Mann für das Amt des Ersten Raumlords qualifiziere, doch in Janaceks Augen benötigte die Navy im Moment keinen knorrigen Kriegsveteranen an der Spitze, sondern einen vorzüglichen Verwaltungsfachmann. Mit einem qualitativ überlegenen Schlachtwall wie dem manticoranischen konnte jeder Schlachten gewinnen, doch jemand musste sich mit dem Für und Wider verwaltungstechnischer Fragen und den Realitäten des Etats auskennen, um die Bedürfnisse der Navy gegen die Notwendigkeit aufzuwiegen, die Flotte zu verkleinern. Chakrabarti besaß dieses Wissen, davon abgesehen auch exemplarische politische Beziehungen. Sein Schwager war Adam Damakos, der freiheitliche Abgeordnete, der dem Flottenausschuss des Unterhauses vorsaß, und er war der Vetter Akahito Fitzpatricks, des Herzogs von Gray Water, einem von Baron High Ridges engsten Vertrauten im Bund der Konservativen. Damit wäre er schon ohne Referenzen die ideale Wahl für einen solch wichtigen Posten gewesen. Janacek war froh, dass er sich den Mann persönlich hatte aussuchen können, anstatt jemanden aufgehalst zu bekommen wie diesen Idioten Houseman, den man zum Zweiten Lord ausgewählt hatte!
    »Mir gefällt es gar nicht«, fuhr er fort. »Was zum Teufel haben die Andys vor?« Er blickte Jurgensen betont an, und der Admiral zuckte mit den Schultern.
    »Die Informationen, die wir bislang zusammentragen konnten, widersprechen sich im Augenblick noch sehr«, sagte er. »Da jede offizielle Erklärung – oder Forderung durch den andermanischen Außenminister fehlt, können wir ihre Absichten nur raten.«
    »Das ist mir durchaus klar, Francis.« Janacek sprach in mildem Ton, hatte jedoch die Augen zusammengekniffen. »Andererseits sind Sie Chef des Flottennachrichtendienstes. Meinen Sie nicht, dass dadurch Spekulationen über solche Dinge in Ihre Zuständigkeit fallen könnten?«
    »Jawohl, durchaus«, entgegnete Jurgensen gelassen. »Ich wollte nur deutlich darauf hinweisen, dass es unseren Experten noch an den gesicherten Informationen mangelt, die uns definitive Schlussfolgerungen über die Absichten der Andermaner erlauben würden.«
    Er wich dem Blick des Ersten Lords nicht aus. Seine Selbstsicherheit verriet, dass er Jahrzehnte lange Übung darin hatte, sein Hinterteil gut in Deckung zu bringen, ehe er den Kopf herausstreckte. Er wartete, bis Janacek mit einem Nicken bestätigte, dass er den

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