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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Vorbehalt verstand, dann zuckte er noch einmal mit den Schultern.
    »Behält man diese Bedingung im Kopf«, fuhr er fort, »scheint es, als verlegten die Andermaner systematisch Flotteneinheiten in eine Zone, die Sidemore Station von Norden und Nordosten einschließt und sich zwischen die Flottenstation und den Rest der Konföderation setzt. Wir haben noch keine Hinweise, dass Kaiser Gustav mit dem Gedanken an Operationen spielt, die gegen uns gerichtet sind. Doch kann man diese Möglichkeit leider nie ganz ausschließen. Wahrscheinlicher erscheint mir jedoch, dass er – zumindest bislang – hauptsächlich Stärke demonstrieren will.«
    »Er demonstriert Stärke? Was beabsichtigt er damit?«, fragte Chakrabarti.
    »Darüber laufen etliche Debatten«, antwortete Jurgensen ihm. »Die Mehrheitsmeinung lautet im Moment, dass die Andys uns wahrscheinlich in nächster Zeit über diplomatische Kanäle kontaktieren und territoriale Forderungen in Silesia geltend machen werden.«
    »Mistkerle«, sagte Janacek beiläufig und verzog das Gesicht. »Trotzdem leuchtet es mir ein. Sie haben Silesia schon im Auge, seit ich denken kann. Es überrascht mich nicht gerade zu hören, dass diese opportunistischen Hurensöhne glauben, es sei jetzt an der Zeit, sich die saftigeren Stücke rauszuschneiden.«
    »Historisch gesehen haben wir unsere Haltung dazu deutlich gemacht«, stellte Chakrabarti fest und neigte den Kopf zur Seite, während er den Ersten Lord ansah.
    »Und diese Haltung hat sich auch nicht geändert – noch nicht«, entgegnete Janacek.
    »Wird sie sich denn ändern?«, fragte Chakrabarti ungewohnt direkt, und nun zuckte Janacek mit den Schultern.
    »Das weiß ich nicht«, gab er zu. »Das ist eine Entscheidung, die auf Kabinettsebene getroffen werden muss. Im Augenblick aber ändert sich unsere Haltung nicht, bis wir gegenteilige Instruktionen erhalten. Die Regierung Ihrer Majestät« – er benutzte den Ausdruck ohne jede Ironie – »duldet keinerlei Territorialgewinn auf Kosten der gegenwärtigen konföderierten Regierung, sei es durch das Anderman-Reich oder sonst jemanden.«
    »Wenn das so ist«, sagte Chakrabarti pragmatisch, »dann sollten wir Sidemore Station wohl verstärken, um Francis' Stärkedemonstration auszugleichen.«
    »Es ist nicht meine Stärkedemonstration, Simon«, korrigierte Jurgensen ihn gelassen.
    »Wie auch immer.« Chakrabarti winkte ab. »Wir sollten trotzdem erwägen, wenigstens ein paar weitere Schlachtgeschwader nach Sidemore zu verlegen, ganz gleich, wessen Stärkedemonstration es ist.«
    »Hm.« Janacek hatte den Blick gesenkt und beschrieb stirnrunzelnd mit dem Zeigefinger Kreise auf der Schreibtischplatte. »Ich kann Ihren Gedankengang nachvollziehen, Simon, aber eine solche Tonnage ist nicht so leicht aufzutreiben.«
    Chakrabarti blickte ihn sinnend an, verkniff sich aber den Hinweis, dass die nötigen Schiffe vielleicht leichter aufzutreiben wären, wenn die Regierung nicht entschieden hätte, so viele von ihnen zu verschrotten. Obwohl eine Verwaltungslaufbahn hinter ihm lag, war er doch lange genug Raumoffizier gewesen, um die bittere Ironie der Situation erkennen zu können. Außerdem war er ein zu erfahrener uniformierter Politiker, um sich damit den Mund zu verbrennen.
    »Leicht oder nicht, Sir Edward«, sagte er mit einer Stimme, die nur ein wenig steifer klang als zuvor, »wenn wir zu unserer bisherigen Politik stehen und die Andermaner vom Abenteurertum entmutigen wollen, müssen wir Sidemore verstärken. Wir brauchen ja keine neuen Lenkwaffen-Superdreadnoughts einzusetzen, aber wir müssen einen Verband verlegen, der zumindest mehr als nur symbolischen Wert hat. Wenn wir das nicht tun, verraten wir ihnen letztendlich, dass wir nicht darauf vorbereitet sind, mit ihnen auf die Matte zu steigen.«
    Janacek blickte auf, und der Erste Raumlord begegnete seinem Blick gleichmütig. Dann räusperte sich Jurgensen.
    »Tatsächlich«, sagte er bedächtig, »ist es vielleicht klüger, ein paar Lenkwaffen-Superdreadnoughts zu schicken.«
    »Ach ja?« Chakrabarti blickte den Zweiten Raumlord stirnrunzelnd an.
    »Jawohl«, sagte Jurgensen. »Ich habe an einem allgemeinen Rückblick auf unsere nachrichtendienstlichen Erkenntnisse über das Anderman-Reich in den letzten beiden Wochen gearbeitet, und dabei bin ich auf einige … beunruhigende Berichte gestoßen.«
    »Beunruhigende Berichte über was, Francis?«, fragte Janacek und schloss sich Chakrabartis Stirnrunzeln an.
    »Sie sind nicht

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