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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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fragte sie nach einem Augenblick, und er zuckte die Schultern.
    »Ich weiß es nicht. Ich bin mir sicher, dass Präsidentin Pritchart ihr Möglichstes getan hat, um eine andere Lösung zu finden, und laut den Depeschen der Starlight ist es offensichtlich, dass die diplomatischen Beziehungen sich nach unserem Aufbruch noch weiter verschlimmert haben. Ich bin so zuversichtlich, wie man meiner Ansicht nach nur sein kann, dass Unternehmen Donnerkeil seine unmittelbaren Ziele erfolgreich erreicht – oder erreicht hat, sollte ich wohl sagen. Und ehrlich gesagt möchte ich mich wahrscheinlich ebenso sehr an den Mantys rächen wie jeder andere von uns auch.
    Was unseren Teil des Unternehmens angeht, bin ich mir weniger sicher«, gestand er, ohne DeLaney damit allzu sehr zu überraschen. »Aber wenn unsere Daten über die Stärke auf Sidemore Station stimmen, dann müssten wir es eigentlich schaffen. Und ich muss zugeben, dass die potenziellen Vorteile sowohl in politischer und moralischer als auch in militärischer Hinsicht die Risiken rechtfertigen. Ich kann mich zwar des dummen Gefühls nicht erwehren, dass wir ein bisschen zu raffiniert vorgehen, aber wie irgend so ein Kerl von einer nassen Navy auf Alterde schon vor sehr langer Zeit gesagt hat: ›Es ist ein Naturgesetz, dass der, der kein Risiko eingeht, auch nicht gewinnen kann‹. Andererseits …« – er grinste wieder angespannt – »dürfen wir nie vergessen, dass wir davon reden, Honor Harrington anzugreifen.«
    »Ich weiß, dass sie sehr tüchtig ist, Sir«, sagte DeLaney, »aber sie ist doch wohl kaum die Inkarnation irgendeiner Kriegsgöttin. Sicher, sie ist gut, aber ich habe nie ganz verstanden, weshalb die Grünschnäbel – bei den Mantys ebenso sehr wie bei uns – sich derart auf sie fixieren. Harrington hat noch nie ein echtes Flottengefecht geführt, nicht einmal bei Jelzins Stern. Ich meine, vergleichen Sie ihre Leistungen in der Schlacht doch mal mit dem, was jemand wie White Haven uns angetan hat. Und der bekommt nicht annähernd so viel Presse wie Harrington!«
    »Ich habe nie gesagt, die Dame sei eine ›Kriegsgöttin‹«, erwiderte Tourville und lachte laut auf. »Aber wenn ich's mir recht überlege, ist das vielleicht gar nicht die schlechteste Beschreibung für Harrington. Ich weiß auch, dass sie nicht unbesiegbar ist, aber wir haben sie erst ein einziges Mal geschlagen, und damals war sie schon ein wenig in der Unterzahl, wissen Sie.«
    DeLaney nickte und spürte, wie sie ein wenig errötete, als Lester Tourville sie daran erinnerte, dass er tatsächlich der einzige havenitische Admiral war, der Honor Harrington je besiegt hatte.
    »Die Wahrheit jedoch lautet«, fuhr Tourville ein wenig ernster fort, »dass sie wahrscheinlich der beste – oder jedenfalls einer der besten zwo oder drei – Taktiker ist, die es in der manticoranischen Navy gibt. Von unserer Seite hat es noch keiner auch nur annähernd geschafft, sie in einem fairen Kampf zu schlagen. Ganz unter uns, aus einigen Bemerkungen, die Admiral Theisman gemacht hat, habe ich geschlossen, dass er sie bei Jelzins Stern vermutlich hätte schlagen können, nachdem Unternehmen Versteckpferd ins Wasser gefallen war. Aber selbst wenn er ihren gesamten Verband vernichtet hätte, wäre der strategische Sieg trotzdem auf ihrer Seite gewesen. Sie hat noch keine Gelegenheit gehabt zu zeigen, wozu sie in einem ›echten Flottengefecht‹ imstande ist. Und offen gesagt bin ich auch deswegen so nervös. Ich möchte eigentlich nicht derjenige sein, gegen den sie ihren ersten Sieg auf diesem Maßstab erreicht. Warum die Reporter sich auf sie ›fixieren‹? Nun, das liegt meiner Meinung nach daran, dass sie immer wieder gegen alle Chancen siegt. Dass sie verdammt gut aussieht, schadet ihrem Image auch nicht gerade. Aber eigentlich glaube ich, dass sogar die Journaille etwas an ihr spürt. Man muss ihr persönlich begegnen, um das wirklich zu verstehen – soweit das überhaupt möglich ist.«
    DeLaney blickte ihn fragend an, und er zuckte mit den Achseln.
    »Sie hat das gewisse Etwas, Molly«, sagte er.
    »Das gewisse Etwas, Sir?«
    »Das gewisse Etwas«, wiederholte Tourville und hob wieder die Schultern. »Vielleicht bin ich ein unheilbarer Romantiker, aber mir ist es immer so vorgekommen, als gäbe es bestimmte Offiziere, die dieses gewisse Etwas mitbringen. Manchmal ist es nur Charisma, aber meistens eine Kombination von Charisma und noch etwas anderem. Esther McQueen besaß es, in gewisser

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