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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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in die Flucht geschlagen.«
    »Von den graysonitischen Kräften, die gestern den ungenehmigten Transit durch das Wurmloch verlangt haben?«, bohrte sie im gleichen kalten Ton nach.
    »Ja, Eure Majestät«, rang er sich wieder ab. »Obwohl man diesen Transit streng genommen eher als ungeplant denn als ungenehmigt bezeichnen muss.«
    »Aha. Ich verstehe.« Sie musterte ihn mehrere Sekunden lang gleichmütig, dann lächelte sie ohne jede Spur von Wärme oder Heiterkeit. »Und was gedenken meine Minister jetzt in dieser Krisenzeit zu unternehmen, Mylord?«
    »Unter den gegebenen Umständen sehe ich keine andere Möglichkeit, Eure Majestät, als den Waffenstillstand mit der Republik Haven zu widerrufen und die unbegrenzten Kampfhandlungen fortzusetzen.«
    »Und ist mein Militär in einem Zustand, der es gestattet, mit dieser Politik auf den Angriff zu reagieren, Mylord?«
    »Das ist es, Eure Majestät«, antwortete er schärfer als bisher, obwohl er sich alle Mühe gab, sich zu beherrschen. Ihre Frage hatte ihn an seiner verwundbaren Stelle getroffen. Er bemerkte ihre Genugtuung – nicht etwa, weil Elisabeth auch nur mit der Wimper gezuckt hätte; vielmehr las er es am Gebaren ihres Baumkaters ab. High Ridge kämpfte darum, den Schutzwall der Förmlichkeit wieder aufzurichten. »Trotz des Einfalls der Republik in unseren Hoheitsraum haben wir keine Verluste erlitten«, betonte er. »Letztendlich bleibt unsere militärische Position durch den Zwischenfall unverändert.«
    »Und ist meine Admiralität der Ansicht, dass dieser Zwischenfall ein isoliertes Ereignis darstellt?«
    »Wahrscheinlich nicht, Eure Majestät«, räumte High Ridge ein. »Nach den Erkenntnissen des Office of Naval Intelligence über den gegenwärtigen Schlachtwall des Feindes handelte es sich bei den Kräften, die den Hoheitsraum von Trevors Stern verletzten, um so gut wie alle seine modernen Kampfschiffe. Deshalb können andere Operationen, die vielleicht ausgeführt worden sind oder noch ausgeführt werden, nur in wesentlich kleinerem Maßstab angelegt sein.«
    »Ich verstehe«, wiederholte die Queen. »Nun gut, Mylord. Ich werde mich in dieser Angelegenheit von den Ansichten meines Premierministers und meines Ersten Lords der Admiralität leiten lassen. Gibt es weitere Maßnahmen, die Sie vorzuschlagen wünschen?«
    »Jawohl, Eure Majestät, so ist es«, antwortete er steif. »Insbesondere ist erforderlich, dass wir unsere Bündnispartner von der Lage in Kenntnis setzen und ihnen mitteilen, dass wir uns auf die Klauseln zur gegenseitigen Verteidigung unseres Allianzvertrags berufen wollen.« Es gelang ihm, den Satz auszusprechen, ohne daran zu ersticken, obwohl ihm jedes einzelne Wort wie Galle auf der Zunge brannte. Dann holte er tief Luft.
    »Ferner, Eure Majestät«, fuhr er fort, »ist es angesichts des Verhaltens der Republik und des Umstandes, dass das Sternenkönigreich nun gegen seinen Willen gezwungen ist, erneut zum Schwert zu greifen, meine wohl erwogene Ansicht als Ihr Premierminister, dass Ihre Regierung ein möglichst breites Spektrum Ihrer Untertanen repräsentieren sollte. Ein Ausdruck der Einigkeit in diesem kritischen Moment muss unsere Verbündeten ermutigen und unsere Feinde innehalten lassen. Meiner Ansicht nach ist es das Beste für das Sternenkönigreich, wenn ich eine Regierung aus allen Parteien bilde, die zusammenarbeitet, um Ihre Untertanen durch diese Zeit der Krise zu leiten – Ihre königliche Zustimmung vorausgesetzt.«
    »Ich verstehe«, sagte die Königin erneut.
    »In Kriegszeiten hat so ein Gedanke durchaus seinen Wert«, fuhr sie nach einer kurzen Pause mit tödlichem Blick fort. Ihre Äußerung erinnerte High Ridge an ein anderes Treffen, das vor vier Jahren im gleichen Büro stattgefunden hatte. »In diesem Fall jedoch halte ich eine solche Entscheidung für … übereilt.« High Ridge riss die Augen auf, und die leiseste Andeutung eines Lächelns berührte ihre Lippen. »Ich freue mich selbstverständlich sehr über Ihren Willen, Ihren politischen Gegnern in einem Moment die Hand zu reichen, den Sie so richtig als Krise beschrieben haben. Aber ich halte es für höchst ungerecht, Ihnen die Bürde von möglichen parteipolitischen Diskussionen innerhalb Ihres Kabinetts aufzuladen, noch dazu in einem Moment, in dem Sie einen freien Kopf brauchen, um sich auf wichtige Entscheidungen konzentrieren zu können. Zusätzlich wäre es wohl einfach unangebracht, eine Situation zu schaffen, in der Sie sich nicht mehr

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