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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hatten sie beide bei diesen Gelegenheiten stets die Fassade des formellen, höflichen Umgangs gewahrt.
    Heute war es anders. Die Queen saß hinter ihrem Schreibtisch, und bot ihm – anders als sonst – keinen Platz an. Tatsächlich war kein Stuhl in der Nähe, auf den er sich hätte setzen können. Der Couchtisch, das kleine Sofa, das davor gestanden hatte, und die auf Eck gestellten bequemen Sessel, alles war verschwunden. High Ridge zweifelte keinen Moment lang daran, dass sie die Entfernung der Möbelstücke in dem Augenblick angeordnet hatte, in dem seine Sekretärin im Palast angerufen hatte. Er spürte, dass sich seine Wut – und seine Bestürzung – trotz seines maskenhaften Gesichtsausdrucks zeigte, denn die unausgesprochene, kühle und absichtliche Beleidigung traf ins Schwarze.
    Mit kaltem Schweigen beobachtete die Königin, wie er das Büro durchquerte, doch selbst wenn sie ihn liebenswürdig angelächelt und er seine Gefühle nicht verraten hätte, wäre der Baumkater auf ihrer Schulter ein sicheres, unfehlbares Barometer für die Feindseligkeit gewesen, die in dem Raum herrschte. Ariel hatte die büscheligen Ohren mehr als halb zurückgelegt und bohrte die schneeweißen Krallen tief in die Polster auf dem Sessel der Königin, ohne die grünen Augen je von High Ridge zu nehmen.
    Der Baron hielt vor dem Schreibtisch an, verbeugte sich und stand dann dort wie ein … wie ein vor den Rektor zitierter Schuljunge und nicht wie der Premierminister von Manticore , dachte er voller Groll. Die Queen musterte ihn ebenso kühl wie ihr Baumkater.
    »Eure Majestät«, brachte er in nahezu normalem Ton heraus, »ich danke für Ihre Einwilligung, mich so bald zu empfangen.«
    »Ich könnte mich kaum weigern, meinen eigenen Premierminister zu empfangen«, entgegnete sie. Die Worte hätten höflich klingen können, freundlich sogar. Mit der Ausdruckslosigkeit einer Computerstimme ausgesprochen, hatten sie eine gänzlich andere Wirkung.
    »Ihre Sekretärin ließ anklingen, es handle sich um eine Angelegenheit von einiger Wichtigkeit«, fuhr sie mit unverändert kalter Stimme fort, als wüsste sie nicht ganz genau, was ihn zu ihr führte.
    »Ich fürchte, so ist es, Eure Majestät«, bestätigte er und wünschte sich leidenschaftlich, der ungeschriebene Teil der manticoranischen Verfassung verlangte zu Zeiten wie diesen nicht nach der Formalität eines persönliches Treffens zwischen Monarch und Premierminister. Leider war dieses Treffen unmöglich zu vermeiden gewesen, obwohl er – zumindest kurz – gehofft hatte, er könne sich davor drücken. Den der Grund, aus dem er die Königin aufsuchte, war technisch gesehen nur der Bruch eines Waffenstillstands und nicht eine offizielle Kriegserklärung an das Sternenkönigreich.
    »Ich bedaure«, sagte er, »es ist meine traurige Pflicht, Ihnen mitzuteilen, dass Ihr Reich sich im Kriegszustand befindet, Eure Majestät.«
    »Tatsächlich?«, fragte sie, und er hörte sich mit den Zähnen knirschen bei diesem Beweis, dass sie keineswegs gedachte, ihm auch nur ein Quäntchen seiner Demütigung zu ersparen. Sie wusste zwar genau, was bei Trevors Stern geschehen war, aber …
    »Ja, unglücklicherweise«, antwortete er, durch ihre Frage gezwungen, die Umstände formell zu erklären.
    »Obwohl wir keinerlei Nachricht erhalten haben, dass die Republik Haven die Kampfhandlungen wieder aufnehmen will, hat ihre Navy heute Morgen bei Trevors Stern den manticoranischen Hoheitsraum verletzt. Der havenitische Kampfverband wurde von unseren dort stationierten Kräften angriffen und in die Flucht geschlagen, nachdem er verhältnismäßig geringe Verluste erlitten hatte. Unsere eigenen Verbände haben keinerlei Schäden erlitten. Aber indem die Republik Haven die Hoheitsgrenze des Trevor-Systems verletzte, hat sie eine kriegerische Handlung begangen.«
    »Ich verstehe.« Die Königin legte die Hände auf der Schreibtischplatte übereinander und blickte ihn fest an. »Habe ich recht verstanden, dass Sie sagten, unsere Kräfte hätten die Eindringlinge in die Flucht geschlagen, Mylord?«
    Die Betonung auf dem Possessivpronomen war nur leicht, aber unmissverständlich, und in High Ridges Augen blitzte der Zorn auf. Doch erneut blieb ihm, gefangen im Gefängnis der Förmlichkeit und der verfassungsrechtlichen Präzedenzen, keine andere Wahl, als zu antworten.
    »Ja, Eure Majestät. Genauer gesagt, wurden sie durch das gemeinsame Handeln von unseren Kräften und denen des Protectorats von Grayson

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