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Honor Harrington 14. Honors Krieg

Honor Harrington 14. Honors Krieg

Titel: Honor Harrington 14. Honors Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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den Schultern. »Wie gesagt, dauert es sechs T-Monate bis zur Wiederaufnahme des Baus. Danach dauert es je nach Schiff zwischen sechs Monaten und einem Jahr bis zur Fertigstellung, je nachdem, wie weit fortgeschritten der Bau war, als wir ihn stoppten. Die Verzögerung beträgt also zwischen zwölf und achtzehn T-Monaten.«
    Über den Konferenzraum senkte sich ein plötzliches, völliges Schweigen, als alle Anwesenden den unangenehmen Zahlen ins Gesicht sehen mussten. Janacek war kaum erstaunt, obwohl nichts von dem, was er gesagt hatte, auch nur einen von ihnen hätte überraschen dürfen. Die Zeitverzögerung war eine unausweichliche Folge ihrer Entscheidung, den Bau der Schiffe einzustellen, und sowohl Houseman als auch er hatten die anderen davor gewarnt. Gut, sie waren natürlich nicht darauf herumgeritten, aber erwähnt hatten sie es. Es stand schwarz auf weiß in ihren Etat-Beurteilungen, und das bedeutete immerhin, dass keiner, der jetzt überrascht war, ihnen die Schuld in die Schuhe schieben konnte.
    »Das ist eine längere Periode der Verwundbarkeit, als mir gefällt«, sagte High Ridge schließlich. Wie Janacek feststellte, erkundigte High Ridge sich geflissentlich nicht danach, wie viele Schiffe die Republik Haven während dieser Zeit herstellen könnte. Dieser Punkt hatte jedoch während des zurückliegenden Tages einen beträchtlichen Einfluss auf die Denkprozesse des Ersten Lords ausgeübt. Aber wenn niemand diese Frage zur Sprache brachte, würde Janacek es ganz gewiss nicht tun.
    »Mir gefällt es selber nicht besonders, Michael«, entgegnete er. »Leider können wir nicht viel tun, um sie zu verringern. Nicht, indem wir unsere eigenen Kräfte ausbauen, heißt das.«
    »Was schlagen Sie vor?«, fragte Descroix.
    »Ich schlage gar nichts vor … noch nicht«, antwortete Janacek. »Wir müssen uns aber über alle unsere Alternativen im Klaren sein, Elaine.«
    »Und welche Alternative haben Sie noch nicht erwähnt?«, bohrte sie nach, während sie ihn durchdringend anstarrte.
    »Wir könnten uns jederzeit für einen Präventivschlag gegen ihre neuen Schiffe entscheiden«, sagte er rundheraus.
    »Das wäre eine kriegerische Handlung!«, protestierte New Kiev augenblicklich, und Janacek zügelte sich, damit ihm seine Verachtung nicht anzumerken war.
    »Jawohl, das wäre es«, räumte er mit großer Selbstbeherrschung ein. »Ich möchte allerdings darauf hinweisen, dass wir rein rechtlich noch immer mit der Republik Haven im Krieg sind. Darauf hat Theisman selbst hingewiesen, als eine Reporterin ihn fragte, weshalb die Regierung Pritchart in Bezug auf den Flottenetat so geheimniskrämerisch sei – das müssten Sie wissen, wenn Sie die Niederschrift von Theismans Pressekonferenz gelesen haben. Nun, Theisman hatte Recht. Nach meinem besten Wissen hindert uns kein innenpolitischer oder interstellarer Grund daran, die Kampfhandlungen jederzeit wieder aufzunehmen.«
    »Aber wir sind doch mitten im Waffenstillstand … und wir verhandeln, um aus diesem Waffenstillstand einen dauerhaften Frieden zu schaffen!«, erwiderte New Kiev scharf.
    Sie loderte Janacek an. Ihre auf Einvernehmlichkeit bedachte Haltung trat eindeutig in den Hintergrund, als sich ihr mütterlicher Stolz auf die Waffenstillstandsvereinbarung regte, die sie in ihrer Zeit als Außenministerin in die Wege geleitet hatte.
    »Dessen bin ich mir voll bewusst, Marisa«, sagte Janacek. »Und ich schlage auch keineswegs irgendeinen Angriff vor. Ich zähle lediglich unsere möglichen Reaktionen auf. Persönlich halte ich den Gedanken an eine Wiederaufnahme der Kampfhandlungen für am unappetitlichsten. Aber ich glaube nicht, dass wir es uns leisten können, ihn zu übersehen.«
    »Besonders nicht, wenn es die Haveniten und nicht etwa wir für angeraten halten, das existierende militärische Kräfteverhältnis zu destabilisieren«, warf Descroix tugendhaft ein. New Kiev wandte sich der Außenministerin zu, die mit den Achseln zuckte. »Die Havies können nicht von uns erwarten, dass wir verhandeln, wenn wir bedroht werden, Marisa!«
    Keiner ihrer Ministerkollegen wies darauf hin, dass sie alle von der Republik ganz natürlich erwartet hatten, zu Verhandlungen bereit zu sein … während sie von Manticore bedroht wurde.
    »Trotzdem sind wir verpflichtet, die Bedingungen des existierenden Waffenstillstands einzuhalten«, entgegnete New Kiev.
    »Dem stimmen wir alle im Grunde zu, Marisa«, sagte High Ridge beruhigend. Ihre Augen blitzten zornig auf, doch

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