Honor Harrington 14. Honors Krieg
die Richtigkeit von Theismans Behauptungen zu bestätigen oder zu widerlegen, können sie leider nicht mehr als ›vorläufig‹ sein«, warnte er.
»Verstanden.« High Ridge rieb sich die Hände, runzelte nachdenklich die Stirn und nickte. »Also gut. Während sich Edward damit befasst, müssen wir Übrigen uns auf die Vorarbeit konzentrieren, um die öffentliche Meinung vorzubereiten. Uns bleiben höchstens zwölf bis achtzehn Stunden, dann steht es in den Zeitungen. Zwischen jetzt und dann müssen wir eine Kabinettssitzung einberufen und eine offizielle Antwort auf die Neuigkeiten zurechtlegen. Etwas mit der richtigen Balance aus Ernst und Selbstvertrauen. Elaine, Sie sollten als Außenministerin eine separate Erklärung verfassen. Marisa, Sie kümmern sich mit Clarence um eine allgemeine Stellungnahme der Regierung.«
Er beobachtete New Kiev mit sorgfältig verborgener Aufmerksamkeit, während er seinen Wunsch äußerte. Einen Augenblick lang schien sie zu zögern, doch dann nickte sie, und er atmete innerlich auf. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie später aus dem Regierungskurs ausscherte, sank erheblich, wenn sie die offizielle Verantwortung für die Stellungnahme trug, in der dieser Kurs überhaupt erst erklärt worden war.
»Wenn das so ist«, sagte High Ridge ruhig, »dann schlage ich vor, dass wir uns vertagen und in die Gänge kommen.«
2
»Wie gut war unser Timing, Mylady?«, fragte Admiral Alfredo Yu. Rafe Cardones und er waren gemeinsam in Honors Arbeitszimmer gekommen, und nun grinste der schlanke Exil-Havenit seine Gastgeberin breit an, während James MacGuiness trinkbare Erfrischungen reichte. »Ich wollte Sie eigentlich nicht beim Frühstück stören.«
»Mercedes und ich waren tatsächlich fast mit dem Nachtisch fertig«, entgegnete Honor, während sie sein Lächeln erwiderte. Sie warf Brigham einen Blick zu, bei dem ihre mandelförmigen Augen schelmisch funkelten, und auf ihrer Schulter putzte sich Nimitz fröhlich die Schnurrhaare.
»Und war unsere Ankunft eine angenehme Überraschung?«, fragte Yu. Er wandte sich Brigham zu – die eine Division Lenkwaffen-Superdreadnoughts im Protector's Own kommandiert hatte, bevor sie Honors Stabschefin geworden war.
»Nachdem wir den kollektiven Herzanfall überwunden hatten, den Ihre Hoheit und Sie bei uns allen verursacht hatten, schon«, entgegnete Brigham trocken und schüttelte den Kopf. »Ich kann es noch immer nicht fassen, dass mich niemand eingeweiht hatte!«
»Nun, es wäre nicht ganz fair gewesen, wenn ich es Ihnen gesagt und dem übrigen Stab verschwiegen hätte, oder?«, fragte Honor und lachte, als Brigham sie mit einem überaus missbilligenden Blick bedachte.
»Gab es einen besonderen Grund, weshalb Sie nicht den ganzen Stab informiert haben?«, fragte Brigham nach kurzem Zögern, und Honor zuckte mit den Schultern.
»Eigentlich nicht, denke ich«, räumte sie ein. »Aber da keiner von Alfredos Leuten wusste, wohin es ging, als sie ausliefen, hielt ich es einfach … ich weiß nicht, wie ich sagen soll – vielleicht für unangebracht, Ihnen etwas zu verraten, was auch Alfredos Leute nicht wussten. Außerdem« – ihr schiefes Lächeln wurde spitzbübisch –, »hatten Alfredo und ich lange vorher abgesprochen, dass Sie alle eine kleine außerplanmäßige Übung bräuchten, ein unangekündigtes Manöver, das nicht als solches zu erkennen ist. Und die Übung hat uns schließlich alle in Schwung gebracht, oder?«
»Ich könnte mir vorstellen, dass jemand, der leidenschaftlich gern untertreibt, vielleicht zu dieser Ansicht gelangen könnte, Hoheit«, stimmte Cardones ihr in staubtrockenem Ton zu. »Das soll nicht etwa heißen«, fügte er hinzu, indem er sich Yu zuwandte, »dass wir nicht froh wären, Sie zu sehen, Admiral.«
»Ich glaube, Captain Cardones spricht aus, was wir alle denken, Sir«, warf Andrea Jaruwalski kopfschüttelnd ein. »Schließlich haben Sie unseren Bestand an Lenkwaffen-Superdreadnoughts und LAC-Trägern mehr als verdoppelt.«
»Und niemand weiß davon. Jedenfalls bis jetzt«, stellte Brigham mit tiefer Zufriedenheit fest.
»Das kommt uns so oder so zugute«, warf Jaruwalski ein. »Wenn die Andys auf Konfrontationskurs gehen, werden ihnen Admiral Yus Schiffe eine ausgesprochen böse Überraschung bereiten. Wenn sie aber wissen, dass er hier ist, könnte seine Gegenwart sie sehr wohl von irgendwelchen … riskanten Abenteuern abhalten.«
»Die Neuigkeit wird sich schnell herumsprechen«,
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