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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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der Rudergänger, und Tyler verzog das Gesicht, während er einen raschen Blick auf seine W-Displays warf. Natürlich sank die Beschleunigung – der gottverdammte Manty hatte gerade vier Emitter des Heckimpellerrings ausgeschaltet!
    »Kein Kontakt zu Werfer Neun, Elf und Dreizehn«, meldete der Taktische Offizier. »Raketenabwehr Sieben und Neun antworten ebenfalls nicht. Und ich habe den Backbord-Täuschkörper verloren!«
    »Rolle nach Backbord!«, bellte Tyler. »Wir setzen die Steuerbordbreitseite ein.«
     
     
     
     
    »Schwere Treffer an Bandit Eins!«, meldete Blumenthal in jubelndem Ton. »Impellerstärke sinkt, Sir!«
    »Gute Arbeit, Waffen!«, antwortete Oversteegen, während er beobachtete, wie das Abwehrfeuer der Gauntlet die gesamte einkommende Breitseite vernichtete, bevor sie in Laser-Gefechtskopfreichweite war. Bandit Eins zog einen Schweif aus Atemluft und Wrackteilen hinter sich her, und sein Beschuss schien nachgelassen zu haben. Und – jawohl, er rollte herum, um seine beschädigte Seite von der Gauntlet abzuwenden! Es sah jedoch ganz danach aus, als reagierte das Schiff zu spät, um Blumenthals Folgesalve noch auszuweichen.
    »Zeit bis Hypergrenze?«, fragte er.
    »Vier Minuten, Sir«, meldete Atkins.
    »Com, zeichnen Sie ein Signal an Midshipwoman Hearns auf«, befahl Oversteegen.
    »Bereit, Sir«, bestätigte Lieutenant Commander Cheney.
    »Signal beg…«
    » Beschuss! Einkommende Raketen, Peilung eins sieben fünf! Einschlag in eins fünf null Sekunden!«
    Oversteegens Blick zuckte zu seinem taktischen W-Display: von achtern nahte eine neue Bedrohung. Die Raketen konnten nicht von Bandit Drei stammen – nicht bei diesem Ursprung! Folglich war ein viertes Feindschiff im System, und sie hatten es komplett übersehen.
    »Heckschild sofort hochfahren!«, bellte er.
     
     
     
     
    Tylers Augen klebten am taktischen Display, als die manticoranischen Raketen seine dezimierte Abwehr durchdrangen. Er besaß keinen Backbord-Täuschkörper mehr, und seine Elokasender hatten von den Treffern in die Backbordseite der Fortune Hunter starke Schäden davongetragen. Die Antiraketen- und Laserclusterbedienungen gaben ihr Bestes, doch das konnte nicht gut genug sein.
     
     
     
     
    Die Raketen der Gauntlet rasten auf ihr Ziel zu und detonierten in einer Entfernung von nur zehntausend Kilometern. Die starken Röntgenlaserstrahlen schnitten sich wie Messer tief in die Fortune Hunter , durchbohrten Schotten und öffneten druckfeste Abteilungen. Energielafetten und ihre Bedienungsmannschaften wurden zerfetzt, die Massetreiber der Raketenwerfer beschrieben irrsinnige Bögen, als ihre Speicherringe sich kurzschlossen, und aus brutalen Wunden fauchte die Atemluft. Der Kreuzer machte einen Satz zur Seite, dann schlug der letzte Treffer ein, und mit kataklysmischer Gewalt, die den gesamten Bughammerkopf vernichtete, explodierte Impellerraum Eins.
    Das Schiff geriet heftig ins Trudeln, als der Impellerkeil das Gleichgewicht verlor, dann versagte der Trägheitskompensator.
    Ob noch ein Besatzungsmitglied am Leben war, als der wilde Torsionseffekt dem Schiff das Rückgrat brach, war letztlich unerheblich.
     
     
     
     
    Prinzipiell war sich Michael Oversteegen des spektakulären Endes von Bandit Eins bewusst, doch er konnte ihm nur wenig Aufmerksamkeit schenken. Nicht während mehr als zwanzig Raketen genau auf den ›Kilt‹ seiner Gauntlet zurasten.
    Hinter der Maske seiner Miene verfluchte er sich, dass er das Schiff nicht entdeckt hatte, das nun auf die Gauntlet feuerte. Ihm war zwar bewusst, dass Blumenthal schon mit der Ortung von Bandit Drei Außerordentliches geleistet hatte, bedachte man, über welch herausragende Eloka die ›Piraten‹ verfügten, doch das war ihm kein Trost, während er die näher kommenden Raketen beobachtete.
    Als der Heckschild der Gauntlet sich aufbaute, sank ihre Beschleunigung abrupt auf null. Die Gauntlet war als eines der ersten Schiffe der Edward-Saganami-B- Klasse mit dieser passiven Abwehrvorrichtung nachgerüstet worden, und zum ersten Mal erprobte ein Schiff dieses Baumusters sie nun im Gefecht. An den LACs, die während der entscheidenden Offensive der Achten Flotte Bug- und Heckschilde zuallererst einsetzten, hatten sie sich als sehr nützlich erwiesen, doch konnte man einen Schweren Kreuzer kaum mit einem Leichten Angriffsboot vergleichen.
    Vor allem aber benötigte der Schild Zeit , um volle Leistung zu erreichen, und Zeit war im Moment ein wirklich knappes

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