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Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx

Titel: Honor Harrington 15. Die Spione von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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konnte theoretisch jeder Mann jede Frau so schwer misshandeln, wie er wünschte. Die meisten von ihnen waren jedoch so klug, dieses Recht gegenüber den Frauen eines anderen Mannes nicht auszuüben, weil sie wussten, dass sie damit nur die Vergeltung mit Gleichem herausforderten. Der Eigentümer konnte indes seine Frauen missbrauchen, wie immer es ihm zur Wahrung der Heiligkeit und Ordnung in seinem Haus erforderlich erschien. Die meisten taten es.
    Auf Masada hielt man es für überflüssig, Frauen auszubilden. Auf Grayson war Frauen die höhere Schule zwar versagt, doch einfaches Lesen, Schreiben und Rechnen wurde ihnen durchaus beigebracht. Es ging nicht anders, denn die Frauen mussten im Rahmen ihrer täglichen Arbeit mit der Haustechnik umgehen können, die Graysons feindliche Umwelt unverzichtbar machte.
    Auf dem lebensfreundlicheren Planeten Masada erübrigte sich diese Notwendigkeit, und kein guter masadanischer Patriarch verschwendete Ausbildung auf ein weibliches Wesen. Judiths Eltern indessen, Abkömmlinge einer Händlerfamilie mit Verbindungen außerhalb des Jelzin-Systems, hatten schon sehr früh mit der Erziehung ihrer Tochter begonnen. Aus mehreren Gründen hatten sie beschlossen, sie über das auf Grayson übliche Maß hinaus auszubilden. Zum einen wollten sie in den Augen ihrer Geschäftspartner nicht als rückständig dastehen, zum anderen waren sie gute, gottesfürchtige Menschen, die nicht einsahen, weshalb es schaden sollte, wenn ihre Tochter Gottes Wunder und Mysterien auch intellektuell und nicht nur mit dem blinden Gehorsam des Glaubens zu würdigen wusste.
    Außerdem hatten auch praktische Überlegungen eine Rolle gespielt. Wenngleich die guten Sitten verlangten, ein Mädchen nicht den neugierigen Blicken Fremder preiszugeben, so hieß das noch lange nicht, dass es nutzlos sein musste. Ein Mädchen, das zu lesen, zu schreiben und zu rechnen vermochte, konnte im Geschäft aushelfen. Als Judiths Eltern entdeckten, dass ihre Tochter eine geradezu übernatürliche Begabung für mathematische und logische Zusammenhänge besaß, taten sie nichts lieber, als ihr Rätsel aufzugeben und Spiele zu schenken, die diese Begabung weiter förderten.
    Judiths Mutter war sich – vielleicht im Gegensatz zu ihrem Vater – jedoch auch über die Gefahr im Klaren gewesen, in die dieses Können ihr Kind brachte, als die Masadaner das Schiff kaperten. Trotz ihres zarten Alters hatte Judith die Warnung ihrer Mutter sehr wohl verstanden. Sie war bereits angehalten gewesen, auch Graysons gegenüber zu verbergen, wie viel sie tatsächlich wusste. Als Judith älter wurde, hatte sie sogar ihren eigenen Eltern verheimlicht, was sie alles beherrschte, weil sie befürchtet hatte, dass sie ihre Ausbildung als abgeschlossen betrachten könnten.
    Diese gewohnheitsmäßige Geheimhaltung und das Wissen, das sie dahinter verbarg, waren der Grund, weshalb sich Judith nicht selbst tötete oder den Mann umbrachte, der sich ihr Gatte, Herr und Meister nannte. Sie plante etwas anderes. Etwas, womit sie Ephraim Templeton erheblich schwerer verletzen würde.
    Schon in den ersten Jahren ihrer Gefangenschaft hatte Judith begonnen, ihre Rache vorzubereiten, und nach ihrer Heirat setzte sie ihre Bemühungen fort. Als Ephraim mit seinen Versuchen begann, Vater ihrer Kinder zu werden, konzentrierte sie sich umso intensiver auf ihr Vorhaben. Sie hoffte, ihren Plan in die Tat umsetzen zu können, bevor er sie durch ihre Kinder endgültig an Masada band. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass diese kleinen Leben ihr etwas bedeuten würden, selbst jene, die nie geboren wurden.
    An dem Tag, an dem Judith erfuhr, dass ein Mädchen in ihr wuchs – ein Mädchen, das Ephraim nicht leben lassen würde –, wusste sie, dass ihr keine andere Wahl blieb, als zur Tat zu schreiten.
    Selbst dann, das wusste sie, war es unwahrscheinlich, dass sie dieses Baby retten konnte. Sie hoffte, das Nächste am Leben halten zu können.
     
     
     
     
    »Ich sehe einfach keine Möglichkeit, wie wir ihm vormachen sollen, wir hätten vergessen, dass die Königin seine Schwester ist«, sagte Lieutenant Junior-Grade Carlotta Dunsinane, 2. Taktischer Offizier an Bord Ihrer Majestät Leichtem Kreuzer Intransigent .
    »Carlie, ein Riesenhaufen von Ausbildern und Klassenkameraden auf Saganami Island haben ihm das die letzten dreieinhalb Jahre vormachen können«, entgegnete Commander Abelard Boniece, der Kommandant der Intransigent . »Jetzt sind wir an der Reihe.«
    »Aber

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