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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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eintreten. Dass Haven die unverfälschte Stirn hätte, tatsächlich das Heimatsystem des Sternenkönigreichs von Manticore anzugreifen.
    Und warum zum Teufel hast du nicht daran geglaubt? , wollte sein Verstand herablassend wissen. Du warst aber bereit, an eine Invasion des havenitischen Heimatsystem während Butterblume zu denken, oder? Hast dich geärgert, dass Saint-Just mit seinem angeblichen Waffenstillstandsangebot die Offensive ins Halten gebracht hat, ja? Nun, anscheinend können auch die Havies in großen Maßstäben denken, was?
    »Ich höre, Maurice«, sagte er schroff.
    »Sie kommen frontal zu uns auf, Sir«, antwortete Captain Maurice Ayrault, sein Stabschef, mit unbewegter Stimme. »Die einzige Finesse kann ich im Anmarschvektor erkennen. Es sieht so aus, als wollten sie zuerst die Homefleet und Sphinx ausschalten, um dann mit Manticore weiterzumachen, aber sie lassen sich für alle Fälle einen Ausweg, und die havenitische Astrogation war allererstes Kaliber. Sie sind exakt vor der Schnittfläche zwischen Resonanzzone und Hypergrenze herausgekommen und haben den Winkel fast genau halbiert. Das ist zwar kein zeitoptimierter Anmarsch, aber die Havies können nun quer über die Zonengrenze ausbrechen, wenn es schlecht für sie steht, statt aufs innere System zuhalten zu müssen. Im Moment sind sie acht Lichtminuten weit draußen, kommen mit fünfzehnhundert Kps auf und halten hohe Beschleunigung. Sie müssen ihre Kompensatoren bei wenigstens neunzig Prozent des Maximalschubs betreiben, denn die augenblickliche Beschleunigung beträgt vier Komma acht Kps Quadrat.«
    »Nun«, entgegnete D'Orville, »deshalb stehen wir ja hier. Wie lange bis zu einem Rendezvous mit dem Planeten?«
    »Knapp unter drei Stunden«, antwortete Ayrault. »Schubumkehr in grob sechsundachtzig Minuten. Bis dahin haben sie sechsundzwanzigtausend Kps erreicht.« Der Stabschef verzog das Gesicht. »Wir sollten wohl für kleine Wohltaten auch schon dankbar sein, Sir. Sie könnten mehr als eine halbe Stunde früher kommen, wenn sie die Zonengrenze direkt überquert hätten.«
    »Zeit bis Reichweite zum Planeten, falls sie entscheiden, auf höchste Entfernung zu feuern?«, fragte D'Orville gleichmütig und hoffte, sein Ton und seine Miene verbargen den eisigen Schauer, der ihm den Rücken hinunterlief, als er sich vorstellte, wie derart für ihre Ungenauigkeit bekannte Waffen wie Mehrstufenraketen das innere System durchschnitten.
    »Bei Rendezvous vierundneunzig Minuten. Bei zeitoptimiertem Anmarsch ohne Schubumkehr schaffen sie es in kaum einer Minute weniger. Wie auch immer, bis dahin sind es noch knapp anderthalb Stunden.«
    »Verstanden.«
    D'Orville dachte nach über das, was Ayrault gesagt hatte. Die Homefleet machte noch immer Klarschiff zum Gefecht, aber wenigstens war es normal, dass die Emitter der Schiffe permanent einsatzbereit gehalten wurden, auch wenn dadurch die Bauteile einem höheren Verschleiß unterlagen. In den nächsten zwölf bis fünfzehn Minuten könnte er sich in Bewegung setzen. Die Frage war nur, was er tun sollte, sobald es möglich war.
    Nein , sagte er sich. Eine Frage ist das nicht, oder? Du kannst die Raketengondeln nicht dichter an Sphinx heranlassen, als man dich zwingt. Aber Herr im Himmel – über dreihundert Schiffe?
    »Hat die Ortung schon eine Aufschlüsselung erstellt, Madelyn?«, fragte er seinen Operationsoffizier.
    »Kommt gerade herein, Sir«, antwortete Captain Madelyn Gwynett. Sie musterte die Informationen auf ihrem Display, und D'Orville sah, wie sie die Schultern anspannten.
    »Laut Ortung zwohundertvierzig Superdreadnoughts, Sir. Im Moment sieht es danach aus, als wären es allesamt Gondelleger, aber wir versuchen die Drohnen näher heranzubringen, um es zu bestätigen. Zu den Superdreadnoughts kommen noch offenbar sechzehn LAC-Träger und ein Geleitschutz aus grob neunzig Kreuzern und leichteren Einheiten.«
    »Danke, Madelyn.«
    D'Orville war zufrieden, auf eine distanzierte Weise, wie gelassen er klang, doch er begriff gut, wieso Gwynett die Schultern zusammengezogen hatte. Die Homefleet besaß zweiundvierzig Lenkwaffen- und achtundvierzig ältere Superdreadnoughts. An Großkampfschiffen war sie somit um zweieinhalb zu eins unterlegen, an Lenkwaffen-Superdreadnoughts jedoch fast sechs zu eins. Er besaß außerdem zwölf Lenkwaffen-Schlachtkreuzer, aber gegen Superdreadnoughts waren sie nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein.
    Dennoch, so versicherte er sich so bestimmt wie

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