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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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– in ihrer Verletzung – fast wütend, als verrate er ihre Gefallenen, indem er ihr deren Tod nicht zum Vorwurf machte. Ihre Empfindungen waren vernunftwidrig und unsinnig, und das wusste sie. An ihren Gefühlen änderte es kein bisschen.
    »Darf ich Sie und Earl White Haven in meine Kajüte einladen?«
    »Das ist eine ausgezeichnete Idee, Hoheit«, sagte Caparelli nach einem kurzen Seitenblick auf Hamish.
    »Dann möchte ich bitten, Mylords«, sagte Honor und zeigte mit der rechten Hand auf die wartenden Lifts.
     
     
     
     
    Auf dem kurzen Weg zu Honors Kajüte waren sie still. Der ungezwungene Smalltalk, mit dem sie gewöhnlich die Zeit gefüllt hatten, fehlte. Vor der Luke des Arbeitszimmers löste sich LaFollet von der Gruppe, und Honor ließ ihren Gästen den Vortritt.
    Nachdem sie ihnen gefolgt war, schloss sich hinter ihr die Luke.
    »Willkommen an Bord der Imperator , Mylords«, begann sie und verstummte erstaunt, als Hamish sich zu ihr umdrehte und sie wild in die Arme nahm. Im ersten Augenblick sträubte sie sich, da Caparelli anwesend war. Dann fiel ihr auf, dass sie von dem Ersten Raumlord keinerlei Erstaunen empfing, und sie ergab sich – wenigstens ganz kurz – dem unfassbaren Trost, in den Armen ihres Mannes zu liegen.
    Die Umarmung dauerte mehrere Sekunden, dann trat Hamish zurück, die linke Hand noch auf ihrer rechten Schulter, während er Honor mit der Rechten, sanft wie eine Feder, eine verirrte Haarsträhne aus der Stirn strich.
    »Wie … schön , dich wiederzusehen, Liebes«, sagte er leise.
    »Ja.« Honors Unterlippe wollte zu zittern beginnen, und sie rief sich ernst zur Ordnung. Dann sah sie an Hamish vorbei auf Caparelli und rang sich ein ironisches Lächeln ab. »Und mich freut auch das Wiedersehen mit Ihnen, Sir Thomas.«
    »Wenngleich nicht ganz so sehr, was, Admiral Alexander-Harrington?«
    »Oje.« Honor atmete tief durch und blickte zwischen den beiden Männern hin und her. »Sind wir an die Öffentlichkeit gegangen, während ich fort war, Hamish?«
    »Ganz so würde ich es nicht ausdrücken«, erwiderte er. »Einige Personen haben es entweder von selbst begriffen oder sind informiert worden, weil es alles viel einfacher machte. Thomas fällt in beide Kategorien. Ich habe ihn unterrichtet – und er hatte es sich bereits gedacht.«
    »Hoheit – Honor«, sagte Caparelli mit einem schiefen Grinsen, »Ihre Beziehung zu Hamish muss eines der am stärksten gehüteten Geheimnisse in der Geschichte der Royal Manticoran Navy sein.« Unruhe flackerte in ihren Augen auf, doch er lachte nur. »Ich könnte allerdings hinzufügen, dass ich sehr bezweifle, ob irgendein Offizier der Königin auch nur ein Wort darüber verlieren würde. Und wenn ihn nur die Angst vor dem, was wir mit ihm anstellten, wenn wir es herausbekämen, davon abhält.«
    »Sir Thomas«, begann sie, »ich –«
    »Sie brauchen mir nichts zu erklären, Honor«, unterbrach Caparelli sie. »Erstens, weil ich glaube, dass Hamish recht hat, was die Kriegsartikel angeht. Zwotens, weil ich bei Ihnen nie eine Neigung bemerkt habe, Ihre Entscheidungen von persönlichen Empfindungen beeinflussen zu lassen. Drittens, weil Sie während Ihrer gesamten Laufbahn immer kristallklar deutlich gemacht haben, dass Sie Protektion ablehnen und auf keinen Fall Ihre Karriere dadurch gefördert sehen wollten, dass jemand ›Interesse‹ an Ihnen hatte. Und viertens, und das ist wahrscheinlich das Wichtigste, haben Sie beide Ihr Glück verdammt noch mal verdient – oder genauer, Sie alle drei .«
    Honor schloss den Mund und spürte die eiserne Aufrichtigkeit, die hinter seinen Worten stand. Für sie bedeutete es eine gewaltige Erleichterung, doch sie verbiss sich jeden Dank. Stattdessen bedeutete sie den Männern, auf der Couch Platz zu nehmen, und setzte sich in einen Sessel, der ihr gegenüberstand.
    Honor lächelte andeutungsweise, als sie mit solchem Vorbedacht Abstand zwischen ihnen schuf, aber er sagte nichts. Samantha sprang von seiner Schulter, dann setzten Nimitz und sie sich auf den anderen Sessel, wo sie sich nebeneinander zusammenringelten und glücklich schnurrten.
    »Ich nehme an«, sagte Honor dann, und ihre Stimmung verfinsterte sich wieder, »dass Sie gekommen sind, um mein Fiasko mit mir zu besprechen.«
    Hamish rührte keine Miene, doch sie spürte seine innere Qual bei ihrer Wortwahl.
    »Das ist wohl eine Möglichkeit, das Geschehene zu beschreiben«, sagte Caparelli. »Allerdings hätte ich ein anderes Wort

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