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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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augenblicklichen Lage. Wie auch immer, wir haben bei Trevors Stern das neue Gerät in Übungen getestet, und es erfüllt seine Vorgaben. Eine Übung ist natürlich nicht das Gleiche wie ein echter Einsatz, aber die Übungsergebnisse sehen sehr gut aus. Sie übertreffen die ursprünglichen Prognosen sogar. Wir tasten uns gerade erst an die taktischen Möglichkeiten heran, die es uns bietet, aber was wir schon wissen, sollte jedem, der uns bei Lovat in die Quere kommt, Schreikrämpfe bereiten.«
    Als sie wieder lächelte, zeigte sich in ihrem Gesicht kein bisschen Heiterkeit.
    »Tatsächlich«, fügte Admiral Lady Dame Honor Alexander-Harrington leise hinzu, »hoffe ich sogar auf die Gelegenheit.«

 
     
    12
     
     
    »Na, das lief ja ziemlich gut, fand ich, Hoheit.«
    Andrea Jaruwalski tat das Menschenmögliche, um sich nicht vor Zufriedenheit in die Brust zu werfen, und Honor unterdrückte ein Lächeln. Sie hatte Jaruwalski, Brigham, Rafe Cardones und Yolanda Harriman zum Abendessen gebeten, und nun waren sie alle von der Tafel abgerückt, vor sich eine Tasse Kaffee – oder Kakao, je nachdem.
    »Ich denke , man könnte es so sagen«, erwiderte Honor langsam, die Lippen zu einer skeptischen Miene geschürzt. »Natürlich gab es den einen oder anderen Aussetzer.«
    »Die gibt es immer«, entgegnete Brigham. »Ich muss schon sagen, Hoheit, ich wundere mich noch immer, wer wohl die Simulation programmiert hat, uns dieses zusätzliche, unerwartete Geschwader Superdreadnoughts auf den Hals zu hetzen.«
    Sie bedachte Honor mit einem intensiv forschenden Blick, den Honor mit völliger Unschuld erwiderte. Die Stabschefin richtete die Augen auf Commander Harriman, welche offenbar ein plötzliches, außerordentliches Interesse am Boden ihrer Kaffeetasse entwickelt hatte.
    »Während ich mich so wunderte«, fuhr Brigham fort, »kam mir der Gedanke, dass der oder die Unbekannte, die oder der es in die Wege leitete – wie Sie sicherlich bemerken, nenne ich keine Namen –, eine Verbündete oder einen Verbündeten an Bord des Flaggschiffs gehabt haben muss. Vorzugsweise jemanden mit Zugang zum taktischen Computernetz. Nachdem mir dieser unedle Verdacht einmal gekommen war, schob ich ihn natürlich frauenhaft als unseres offenherzigen, freimütigen Befehlsstabs für unwürdig zur Seite.«
    »Mac!«, rief Honor durch die Luke zur Pantry.
    »Jawohl, Hoheit?«
    »Bringen Sie mir bitte meine Gummistiefel, wenn Sie so freundlich wären? Das Wasser steigt.«
    »Sofort, Hoheit«, erwiderte MacGuiness völlig ungerührt. »Möchten Sie auch die Tauchermaske?«
    »Bis zum Hals steht es mir noch nicht«, erwiderte Honor, während ihre Gäste lachten.
    »Wie Hoheit wünschen«, sagte MacGuiness, kam aus der Pantry und setzte Honor eine zweite Portion Pfirsichpastete vor. Sie lächelte ihn dankbar an und nahm wieder die Dessertgabel zur Hand.
    »Hoheit«, sagte Brigham traurig, während sie zusah, wie die Gabel in die Pastete stach, »manchmal hasse ich Sie und Ihren Metabolismus wirklich.«
    Sie klopfte sich auf den eigenen verhältnismäßig flachen Bauch und schüttelte traurig den Kopf.
    »Sie sollten auch mal die Kehrseite sehen, Mercedes«, sagte Honor ihr. »Vielleicht beneiden Sie mich darum, wie ich meinem Hang zu Süßigkeiten nachgeben kann, aber wachen Sie mal mitten in der Nacht mit so einem höllischen Kohldampf auf, wie ich ihn als Zwölfjährige bekam.« Ihr schauderte. »Glauben Sie mir, als Heranwachsende schien ich nicht nur die halbe, sondern die ganze Zeit über Essen in mich hineinzuschaufeln.«
    Plötzlich empfand sie ein aufflackerndes, finsteres Gefühl hinter sich und blickte über die Schulter.
    Neben der Luke zum Salon stand Andrew LaFollet. Vor dem Anschlag auf Honors Leben hätte er sich angesichts der Gästeliste begnügt, draußen Posten zu beziehen. Nach dem Attentat stand diese Möglichkeit jedoch außer Frage für ihn, und Honor spürte, dass die Düsterkeit von ihm ausging. Er dachte an VFS Tepes und eine halb verhungerte, ausgemergelte Honor, die er, Jamie Candless und Robert Whitman aus einer Arrestzelle der havenitischen Systemsicherheit befreit hatten.
    Sie begegnete seinem Blick gerade lange genug, um ihn sanft anzulächeln, und er erwiderte es und schüttelte die trübe Stimmung ab. Honor wandte sich wieder den Gästen zu, von denen niemand das kurze Zwischenspiel wahrgenommen hatte.
    »Eigentlich, um auf Ihren ursprünglichen Kommentar zurückzukommen, Andrea, muss ich zustimmen. Die Dinge liefen

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