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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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leuchteten auf, und sie lächelte sanft.
    »Ich versuche keineswegs, unsere Risiken miteinander zu vergleichen, Mr President. Ich versuche nur klarzumachen, dass wir Ihnen niemals einen solchen Streich vorschlagen würden, wenn wir nicht aufrichtig und umfassend davon überzeugt wären, dass er gelingen wird.«
    Und davon darf ich so viel glauben, wie ich gern möchte, dachte er zynisch. Andererseits sind meine Beziehungen zu Manpower und Mesa zu wertvoll, als dass ich sie gefährden könnte, indem ich unverblümt reagiere. Es kann schließlich nicht schaden, wenn ich mir anhöre, welchen Irrsinn sie mir da vorschlagen will.
    »Na schön«, sagte er. »Erklären Sie mir bitte, weshalb Sie glauben, dass Sie mit so etwas durchkommen könnten.«
    »Betrachten wir die Lage einmal aus der Warte der Mantys«, begann Anisimovna nüchtern. »Ihre Daten über den Sternhaufen können nicht besonders umfassend gewesen sein, ehe sie den Lynx-Terminus entdeckten. Immerhin trennen Manticore und Lynx mehr als sechshundert Lichtjahre; Monica steht weitere zweihundertsiebzig Lichtjahre von Lynx entfernt, und das Sternenkönigreich hatte keinerlei strategisches Interesse an der Region.
    Die Lage hat sich allerdings geändert, und ich bin sicher, die manticoranischen Nachrichtendienste haben Überstunden gemacht, um so viel über den Sternhaufen und seine unmittelbaren Nachbarn zu erfahren wie möglich - einschließlich Monica. Wahrscheinlich haben sie ausgezeichnete Arbeit geleistet, als sie die Daten analysierten, die sie sammeln konnten, zumal nun wieder Patricia Givens das Kommando über das manticoranische Office of Naval Intelligence führt.
    Deshalb weiß Manticore genau - oder wenigstens innerhalb eines gewissen engen Rahmens -, wie kampfstark Ihre Navy ist. Wir können ruhig aufrichtig sein und einräumen, dass Monicas langjährige Beziehungen zur Grenzsicherheit es für die Mantys besonders interessant macht, deshalb ist es fast als sicher anzunehmen, dass man sich die zusätzliche Mühe gemacht hat, Informationen über Sie zu sammeln, zu kollationieren und auszuwerten.«
    Sie hielt inne, und Tyler nickte.
    »Da werden Sie wohl recht haben, zumindest, was das besondere Interesse an uns betrifft. Deshalb gehe ich davon aus, dass die manticoranische Admiralität bereits einen Plan entworfen hat, falls der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass wir so dumm sind, frech zu werden und den Mantys auf die Zehen zu treten.«
    »Selbstverständlich. Aber«, in Anisimovnas grauen Augen blitzte etwas auf, das tatsächlich echte Begeisterung zu sein schien, »diese Pläne basieren auf den Schiffsstärken, die man von Ihnen kennt. Wenn Sie plötzlich mit nicht weniger als vierzehn großen, kampfstarken, modernen Schlachtkreuzern vor dem Terminus auftauchten, müsste Manticore einsehen, dass sich im militärischen Kräftegleichgewicht des Sternhaufens eine plötzliche, radikale Änderung vollzogen hat. Man wüsste nicht, woher Sie diese Schiffe haben oder wer sie Ihnen überlassen hat. Man wüsste auch nicht, wie viele andere Schiffe Sie vielleicht noch erhalten hätten. Den Manticoranern müsste sofort die Möglichkeit durch den Kopf gehen, dass Sie die Schlachtkreuzer unmittelbar von der Liga bekommen haben könnten - oder zumindest mit ihrem Wissen und ihrer offiziellen Billigung. Und dass sich Manticore bereits mit der Republik Haven im Kriegszustand befindet, wodurch seine Kräfte bis aufs Äußerste strapaziert werden, wird ein weiterer Faktor sein, den es zu berücksichtigen hat.
    Ich will überhaupt nicht andeuten, jemand könnte garantieren, dass man nicht doch irgendwann gegen Sie losschlägt, weil man sich sagt, dass Sie doch völlig auf sich gestellt handeln. Aber Manticore wird damit zögern, Mr President. Es muss zögern. So nah am Abgrund der Verzweiflung, wie seine militärische Lage im Moment ist, kann es nicht bedenkenlos die Stärke entbehren, die nötig wäre, um sich mit Ihren neuen Schlachtkreuzern anzulegen und dem, wer immer Ihnen den Rücken stärkt -, ehe man nicht Zeit hatte, die Lage zu analysieren.«
    »Und wenn sie aus einem Reflex heraus einfach, sagen wir, zwanzig oder dreißig Schlachtkreuzer entsenden, oder auch nur ein einziges Geschwader Superdreadnoughts, ehe sie sich die Zeit nehmen, alle Gründe zu durchdenken, weshalb sie die Lage lieber analysieren sollten?«, entgegnete Tyler.
    »Sollten die Manticoraner wirklich so dumm sein, Mr President«, sagte Anisimovna, »werden Sie wahrscheinlich in der Lage

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