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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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verschachern, um ihren eigenen obszönen Reichtum zu schützen, wird kein Erfolg beschieden sein. Und die Außerweltler, die uns zusammen mit unserem rechtmäßigen Wohlstand auch die Seele stehlen wollen, unsere Freiheiten und unsere Rechte als freigeborene Bürger des souveränen Planeten Kornati, werden auf unserem Boden nichts anderes vorfinden als den Tod. Die Freiheitsallianz ist das rächende Schwert der betrogenen Menschen des Split-Systems, und es soll nicht in die Scheide geschoben werden, solange sich auf unserer Welt noch ein einziger Verräter an die Macht klammert! Wer für die Freiheit ist, der komme zu uns - und wer die Sklaverei verehrt, der soll uns fürchten lernen!«
    Sie starrte mit dunklen Augen, in denen ein messianisches Licht leuchtete, aus dem HD, und ihre Stimme verriet vollkommene Überzeugung und Aufrichtigkeit. In diesem Moment begriff Vuk Rajkovic, dass Nordbrandt noch nicht ihr wahres Zuhause gefunden hatte: weder im Wahlkampf noch in den Versuchen, ein korruptes politisches System zu reformieren, nicht in Stoß und Parade einer parlamentarischen Debatte. Nicht einmal im weißglühenden Schmelztiegel der Abstimmung über den Anschluss. Jetzt war es anders: In diesem Kampf konnte sie alles geben, was sie aufzubieten hatte, alles, an was sie glaubte - alles, was sie besaß und je besitzen würde. Er sah es an dem Leuchten in ihrem Gesicht, während er sie anblickte, und wandte sich Colonel Basaricek zu.
    »Finden Sie dieses Miststück, Brigita«, sagte er rau. »Finden Sie sie ... und töten Sie sie.«
     
     

15
    »... mit der Ehrenwerten Delegierten von Marian.« Der untersetzte Sprecher hinter dem Podium blickte über die Delegierten des Verfassungskonvents und schüttelte den Kopf. »Ich habe weder Zweifel an ihrer Aufrichtigkeit, noch stellte ich die Rechtschaffenheit ihrer Motive infrage«, fuhr er ernst fort. »Dennoch bleibt die Tatsache bestehen, dass sie vorschlägt, im Namen der politischen Zweckdienlichkeit althergebrachte, schwerverdiente Freiheiten aufzugeben. Solch ein Ansinnen jedoch kann ich nicht unterstützen, und die Delegation von New Tuscany muss bedauerlicherweise mit Nein stimmen.«
    Henri Krietzmanns Gesicht gab seine Gefühle nicht preis. Solche Ungerührtheit zu bewahren fiel ihm nicht leicht, doch die letzten endlosen Wochen auf Flax waren ihm ein Crashkurs in Selbstbeherrschung gewesen. Er vermutete, dass Bernardus und Joachim recht hatten: Es war sinnlos zu versuchen, seine Empfindungen zu verbergen, wenn jeder Anwesende doch genau wusste, weshalb genau Dresden ihn zum Konvent entsandt hatte, aber es stellte eine pragmatische Notwendigkeit dar, unparteiisch zu erscheinen, wann immer er den Hammer des Konventsvorsitzenden in der Hand hielt. Und, vielleicht noch etwas mehr auf die Spitze getrieben, er hatte eine moralische Verantwortung, seine Autorität im Plenum des Konvents unparteiisch auszuüben.
    Er sah zu, wie Andrieaux Yvernau das Mikrofon verließ und an seinen Sitz zurückkehrte. Ein Winkel von Krietzmanns Verstand bemerkte die rebellischen Mienen zweier anderer Delegierter New Tuscanys. Anscheinend war die Delegation längst nicht so einmütig, wie Yvernau es sich gewünscht hätte. Dennoch trat sie erheblich einiger auf, als es Krietzmann lieb war. Im Gegensatz zu Dresden, wo die Armut den großen einigenden Zustand hergab, besaß New Tuscany eine eigene, nach den Maßstäben des Randes außerordentlich reiche Oberschicht, ähnlich wie Spindle und wenigstens die Hälfte aller anderen Systeme des Sternhaufens. Yvernau war vermutlich fast genauso reich wie Samiha Lababibi. Somit sah sich der Delegationschef sowohl gewaltigen Chancen als auch gewaltigen Risiken gegenüber, sobald der Anschluss vollzogen war, und er wollte nichts anderes als möglichst viele Sicherungsklauseln. Einige Delegierte New Tuscanys, die kein solch riesiges persönliches Vermögen zu schützen hatten, verloren allmählich die Geduld mit ihm. Leider wurde die Delegation genau wie die Regierung von New Tuscany von den dortigen Oligarchen dominiert. Es war höchst unwahrscheinlich, dass ein anderer Delegierter offen mit Yvernau brechen würde. Vielmehr waren die Leute verpflichtet, sich an seine Direktiven zu halten, und damit steckte New Tuscany fest in der Tasche von Aleksandra Tonkovic.
    Krietzmann wartete, bis Yvernau wieder Platz genommen hatte, dann blickte er auf den Weihnachtsbaum blinkender Meldelichter auf seinem Display.
    »Das Wort hat die Ehrenwerte Delegierte von

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