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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Aber hier in diesem Raum sollten wir vier - besonders wir vier! - so offen miteinander reden können, wie es nur geht.«
    Sie sah ihn noch einige Sekunden warnend an, dann nickte sie zutiefst unwillig.
    »Also gut. Ich sehe es ein.«
    »Danke«, sagte er leise. Dann holte er tief Luft. »Aber nachdem dies alles ausgesprochen ist, Aleksandra: Das ist genau die Art von Zwischenfall, vor dem ich mich am meisten gefürchtet habe. Oh, ich hätte nie mit etwas so Blutigem, so . Boshaftem gerechnet, oder in diesem Maßstab, und so schnell. Aber ich habe Gewaltakte irgendeiner Art vorhergesehen, und ich muss meine Position wiederholen: Je länger wir diesen Verfassungskonvent verschleppen, desto schlimmer wird es. Und je schlimmer es wird, desto wahrscheinlicher wird das Sternenkönigreich seine Bereitschaft, die Abstimmung überhaupt anzunehmen, noch einmal überdenken.«
    »Ach, Unsinn!«, versetzte Tonkovic scharf. Ihr war allerdings anzumerken, dass sie eine tiefe Wut bezwang und versuchte, wenigstens eine gewisse Distanz zum Geschehen zu wahren. »Natürlich war es eine furchtbare, entsetzliche Tat! Ich habe immer gewusst, dass Agnes Nordbrandt eine Idiotin ist, aber ich hätte sie nie für wahnsinnig gehalten. Die Frau muss den Verstand verloren haben - sie und ihre ganze PNB! Nicht dass Unzurechnungsfähigkeit ihr helfen wird, wenn wir sie in die Finger bekommen! Aber ihre Taten auf den Umstand zu schieben, dass der Konvent noch keinen Verfassungsentwurf vorgelegt hat, ist einfach lächerlich!«
    »Ich schiebe ihre Taten nicht auf die Verzögerungen. Was ich sagte, ist -«
    »Einen Augenblick bitte, Joachim«, unterbrach Lababibi ihn sanft, und er verstummte und sah sie an.
    »Natürlich sagen Sie nicht, dass Aleksandras Weigerung, ihre Position aufzugeben, in irgendeiner Weise diesen Albtraum namens Nordbrandt oder die >Freiheitsallianz Kornati< hervorgebracht hätte. Sie führen aber an, dass die fortgesetzte Debatte hier in Thimble mit zu der Gelegenheit beigetragen hat, dass sie diese Greueltat begehen konnte. Und dass jeder, der nicht die Ziele Ihrer Partei vertritt, die Dinge nur noch schlimmer macht. Ganz zu schweigen von Ihrer Andeutung, dass Manticore, wenn die Dinge wirklich schlimmer werden, wahrscheinlich entscheiden wird, unseren Anschlussauftrag doch noch abzulehnen.«
    Alquezars Kiefer zuckte, und er funkelte sie mit harten braunen Augen an. Doch dann drehte er eine Hand in einer Geste widerwilliger Zustimmung oder zumindest eines Zugeständnisses.
    »Also schön«, räumte er ein. »Vermutlich tue ich das. Ich denke zugleich aber, dass es sich um ernste Bedenken handelt, mit denen wir uns befassen müssen, ob Aleksandra mir nun zustimmt oder nicht.«
    »Ich würde sagen, da hat Joachim recht«, warf Krietzmann in einem denkbar beschwichtigenden Ton ein. Trotz seiner Bemühungen, jeden Anschein weiterer Provokation zu vermeiden, funkelte Tonkovic ihn wütend an. Und, stellte er fest, auch Lababibi sah nicht besonders glücklich aus.
    »Erstens«, sagte Tonkovic, »wollen wir uns erinnern, auf wessen Planeten sich die Greueltat ereignet hat. Ich bin nicht nur Chefdelegierte des Split-Systems, sondern auch Planetare Präsidentin von Kornati. Vuk Rajkovic ist kommissarischer Staatschef - mein Vertreter, während ich in Thimble bin. Die Menschen, die im Nemanja-Gebäude getötet wurden, waren meine Kollegen. Es waren meine Freunde, verdammt noch mal! Menschen, die ich seit Jahrzehnten kannte - einige von ihnen sogar fast mein ganzes Leben lang! Und selbst die Opfer, die ich nie kennengelernt habe, waren meine Bürger, mein Volk. Glauben Sie niemals, nicht einmal einen Sekundenbruchteil lang, dass ich Agnes Nordbrandt und jeden einzelnen ihrer mörderischen Irren für diese Unmenschlichkeit nicht verhaftet, verurteilt und hingerichtet sehen will. Und wenn das Gericht das Erschießungskommando auslost, werfe ich einen Zettel mit meinem Namen in den Hut, verlassen Sie sich darauf!
    Aber Sie haben die Berichte gesehen. Ich nehme an, Sie haben sie genauso sorgfältig gelesen wie ich, und nichts weist darauf hin, dass diese Freiheitsallianz mehr ist als eine kleine, ultragewalttätige Splittergruppe. Richtig, sie haben in der ganzen Hauptstadt Bomben gelegt. Und richtig, sie sind davongekommen. Aber nicht, weil sie Tausende von Mitgliedern hätten, die mit Bomben in der Hand hinter jeder Hecke und jeder Tür lauern würden. Sie haben all das offensichtlich sehr sorgfältig geplant, und ehe Nordbrandt in den

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