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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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verbringen.«
    »Laaaaaangweilig«, stöhnte Ragnhild.
    »Sind wir so weit, Mr Wright?«, fragte Aivars Terekhov.
    »Jawohl, Sir«, antwortete der Astrogator zackig.
    »Sehr gut. Sie führen das Schiff, Commander.«
    »Führe das Schiff, aye, Sir. Ruder, gehen Sie auf null sieben neun zu eins eins eins. Beschleunigung auf vier null null Gravos.«
    »Aye, aye, Sir. Gehen auf null sieben neun zu eins eins eins, Beschleunigung vier null null Gravos«, erwiderte Senior Chief Clary.
    Sie bewegte den Joystick, und die Hexapuma rollte auf ihrer Längsachse und schwenkte den Bug auf die Hypergrenze des Spindle-Systems. Fast augenblicklich lag die befohlene Beschleunigung an, und sie schoss durch die weglose Ödnis der Systemekliptik davon.
    Terekhov lehnte sich in den Kommandosessel zurück und beobachtete seine Brückencrew, während das Schiff sauber auf seinen Bestimmungsort zuhielt, der noch über sechzig Lichtjahre entfernt lag. Die Reise würde nach den Standards des restlichen Universums achteinhalb Tage dauern, obwohl auf den Uhren der Hexapuma nur etwas über fünfeinhalb vergehen würden.
    Wenn man ihn ansah, war es unmöglich zu sagen, was er von seinen Befehlen hielt. Wenigstens waren sie nicht überraschend gekommen. Und wenn er darüber nachdachte, dass es für ihn oder sein Schiff nicht gerade die beste Verwendung war, in einem abgelegenen Notstandsgebiet den Kartografen zu spielen, während fernab sein Sternenkönigreich ums Überleben kämpfte, so zeigte sich davon nichts in seiner ernsten Miene.
    »Commander FitzGerald«, sagte er nach einem Augenblick.
    »Jawohl, Sir?«
    »Normale Wachen bitte. Sobald wir die DeltaMauer überschritten haben, nehmen wir Ortungsübungen vor und schicken die Crew zum Waffendrill auf die Gefechtsstationen.«
    »Aye, aye, Sir.« FitzGerald wandte sich Lieutenant Commander Kaplan zu. »Commander Kaplan, Sie haben die Wache.«
    »Aye, aye, Sir«, bestätigte Kaplan. »Ich habe die Wache.« Sie erhob sich, als der Kommandant von seinem Sessel stieg, dann ging sie hin und nahm an seiner Stelle Platz. »Auslaufwache, weggetreten«, verkündete sie. »Zwote Wache, auf die Stationen.«
    HMS Hexapuma beschleunigte stetig, ohne auf das Kommen und Gehen der kurzlebigen Wesen auf seiner Brücke zu achten. Im Gegensatz zu seiner Crew hatte das Schiff keine Zweifel und keine Fragen. Nur Ziele.
    Verloren im Wogen der Menge zwang Agnes Nordbrandt sich zu einem gemütlichen Schlendern. Leicht fiel es ihr nicht, aber sie wusste, dass eine gemächliche, scheinbar ziellose Bewegung ihre beste Tarnung war. Ein entschlossener, forscher Gang war es, der das wachsame Auge auf sich lenkte, und darauf konnte sie es heute noch weniger ankommen lassen als sonst.
    Sie erlaubte sich einen Blick auf ihr Chrono. Noch zwölf Minuten. Nach all der harten Arbeit, der Planung, dem Schweiß erschien es wie eine Ewigkeit. Jetzt, in weniger als einer Viertelstunde, würde sich alles auszahlen, und die selbstgefällig grinsenden Schmarotzer, die sie und ihre Anhänger als belanglose fanatische Randgruppe< abtaten, würden erkennen, wie sehr sie sich irrten.
    Sie löste sich aus dem Hauptstrom der Passanten und betrat einen Park. Diesen Park hatte sie sich sorgfältig ausgesucht, und gelassen spazierte sie seine Wege entlang. Eigentlich gab es keinen zwingenden Grund, weshalb sie sich persönlich in der Nähe der Promenade aufhalten musste. Wirklich nicht. Eher stellte es eine gefährliche Komplikation dar, mit der sie ein tödliches Risiko einging. Dennoch wusste sie, dass sie sich einfach nicht fern halten konnte. So taktisch töricht es auch sein mochte, sie musste einfach dabei sein, in Sichtweite des Nemanja-Gebäudes, des kornatischen Parlamentssitzes.
    Sie fand die Parkbank, nach der sie gesucht hatte, und setzte sich. Wie versprochen war durch die höchsten, in Blüte stehenden Zweige der terranischen Kirschbäume, die am Rande des Parks standen, deutlich das Nemanja-Gebäude zu sehen; wie ein kunstvoller Hochzeitskuchen aus Marmor und Granit erhob es sich auf dem sanften Hügel. Am Fahnenstock auf dem höchsten Turm flatterte die planetare Flagge und zeigte an, dass eine Parlamentssitzung im Gang war. Nordbrandt nahm ihren Buchleser aus der Tasche und legte ihn sich auf den Schoß, ehe sie beiläufig wieder auf ihr Chrono blickte. Jetzt.
    Sie sah hoch, und einen einzigen flüchtigen Augenblick lang wich ihre Miene lässiger Langeweile einem Strahlen der wilden Befriedigung, als im fünften Stock ein greller

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