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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wenn sie keine Verwaltungsarbeiten erledigen oder die Schotten ihrer Kammern anstarren. Wir sehen tatsächlich einige unterschiedliche Welten, zumindest in Friedenszeiten, aber unser Leben besteht vor allem aus Herumsitzen zwischen den Landungen. Ich für mein Teil beneide manchmal Menschen, die Gelegenheit haben, lange genug an einem Ort zu bleiben, um einen Planeten und seine Gesellschaftsformen wirklich zu verstehen.«
    »Das ist wohl wieder so ein Fall, wo das Gras des anderen Mannes immer grüner ist als das eigene«, brummte Wexler, gab sich einen Ruck und wies auf die bereitstehende Limousine.
    Planetary President George Adolfsson sah Alberto Wexler ein wenig ähnlich. Er war älter, ihn trennten vermutlich nur zehn T-Jahre von Terekhov, und sein falkenhaftes Profil wirkte schlanker und kantiger. Das dunkle Haar (in diesem Fall wörtlich von grauen Strähnen durchzogen) und die dunklen Augen mit ihren verstreuten bernsteingelben Flecken um die Iris waren gleich, und er hatte auch die gleiche Art von Humor.
    »Vielen Dank, dass Sie heute Abend zu uns kommen, Captain.«
    »Wir danken Ihnen für die Einladung, Mr President«, antwortete Terekhov und drückte fest die dargebotene Hand. »Darf ich Ihnen Commander FitzGerald vorstellen, meinen Ersten Offizier, Midshipwoman Pavletic und Midshipman d'Arezzo?«
    »Das dürfen Sie allerdings, Sir.« Adolfsson schüttelte den Manticoranern nacheinander die Hand. »Und das« - er wies auf einen hochgewachsenen, knochigen Mann mit sandfarbenem Haar, der respektvoll rechts neben ihm stand - »ist Commodore Emil Karlberg, der Oberkommandierende der Nuncio Space Force.«
    »In aller glorreicher Pracht«, sagte Karlberg trocken und reichte Terekhov die Hand. Das Standardenglisch aller Nuncianer zeigte einen eigentümlichen Akzent, bei dem die letzten Silben verschluckt, die Vokale erniedrigt und die Wörter in einem stakkatohaften Rhythmus ausgesprochen wurden, der so ausgeprägt war, dass man ihnen nur mühsam folgen konnte. Planetare Abweichungen von der Norm waren keineswegs ungewöhnlich, doch diese fiel deutlicher auf als die meisten. Ohne Zweifel hatten die lange Isolation des Planeten vom Rest der Galaxis und der Verlust der Tonaufzeichnungstechniken während des Intervalls entscheidend dazu beigetragen. Darüber hinaus gab es offensichtlich noch lokale Varianten, denn Karlberg sprach mit einem auffallend anderen, schärferen und nasaleren Akzent als Adolfsson oder Wexler.
    »Ich habe mir den Download über die Werte Ihres Schiffes angesehen, den Sie uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben«, fuhr der Commodore fort. Er schüttelte den Kopf. »Mir ist klar, dass die Hexapuma >nur< ein Schwerer Kreuzer ist, doch uns erscheint sie wie ein Superdreadnought, Captain. Meine >Space Force< besteht aus genau elf Leichten Angriffsbooten, und das größte davon masst gerade achtzehntausend Tonnen. Damit maßt die gesamte nuncianische Flotte etwa ein Drittel so viel wir Ihr einzelnes Schiff.«
    Ragnhild gab ihrer Miene den Befehl, bei einfachem höflichem Interesse zu bleiben, obwohl Karlsbergs Erklärung sie erschütterte. Zwar war ihr klar gewesen, dass keiner der armen Planeten im Sternhaufen die wirtschaftliche Kraft und industrielle Kapazität besaß, um eine effiziente Raumstreitkraft aufzubauen, aber es war doch erbärmlich: Nicht einmal ein LAC-Geschwader zur Verteidigung eines ganzes Sonnensystems? Es ließ sich damit nicht einmal wirksam patrouillieren! Am liebsten hätte sie Paulo angeblickt, um zu sehen, wie er reagierte, doch sie wusste es besser, als dass sie ihre Aufmerksamkeit schweifen ließ.
    »Emil, Sie können doch nicht jetzt schon mit der Fachsimpelei beginnen!«, schalt President Adolfsson seinen Oberkommandierenden mit einem Lächeln, das offenbar nett gemeint war. »Captain Terekhov ist noch keine zwölf Stunden im System. Sie müssten ihm noch wenigstens dreißig oder vierzig Minuten dem freundlichen geselligen Geplauder überlassen, ehe Sie sich kopfüber in die ganzen wichtigen Sachen stürzen.«
    »Hoppla.« Als Karlberg wieder den Kopf schüttelte, tat er es mit einem Ausdruck, der an einen kleinen Jungen erinnerte, den man gerade ermahnt hatte, er benehme sich lebhafter, als die guten Manieren es zuließen.
    »Nur keine Sorge«, beruhigte ihn der Präsident, »ich lasse Sie doch nicht gleich enthaupten. Das Diner würde sich verzögern, und man bekommt das Blut so schlecht aus dem Teppich.«
    Karlberg lachte leise, und Terekhov und

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