Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Ellbogen auf die Armlehne und stützte das Kinn mit der linken Hand, während er mit den Fingern der rechten auf die andere Armlehne trommelte. »Ihnen ist bewusst, Lieutenant«, fuhr er dann fort, »dass Sie die seitliche Überlappung der Überwachungszonen praktisch eliminieren, wenn Sie die Sonden sphärisch so weit hinausschieben?«
    »Jawohl, Sir«, antwortete sie sofort. »Das habe ich mir überlegt. Wenn der Eins-O einen Blick auf den Hauptplot werfen möchte?«
    Er sah auf das Display. Im Augenblick stand es im Astrogationsmodus, und ein kompliziertes Muster aus Vektoren erschien. Er musterte sie kurz, dann schnaubte er verstehend.
    »Sehr raffiniert, Lieutenant«, räumte er ausdruckslos ein, während er zusah, wie das Muster sich entwickelte. Hearns hatte die äußeren Ortungssonden auf einen sorgsam choreografierten Walzer programmiert, der sie vor- und rückwärts durch ihre Zonen trug. Zwar gab es Momente, in denen sie sich voneinander trennten, die Kluft zwischen sich weiteten und damit die Abdeckung schwächten, aber sie bewegten sich immer wieder aufeinander zu.
    »Wie haben Sie es zeitlich geregelt?«, fragte er.
    »Ein Schiff müsste die Zone mit wenigstens null Komma fünf c durchqueren, um nicht wenigstens fünfzehn Minuten lang in Ortungsreichweite von mindestens zwo Sonden zu kommen, Sir. Mir erschien es unwahrscheinlich, dass jemand versuchen könnte, sich mit einer derart hohen Geschwindigkeit ins System zu schleichen.«
    »Ich verstehe«, sagte FitzGerald wieder. Mehrere Sekunden lang sah er stirnrunzelnd das Display an, dann grunzte er. »Offensichtlich haben Sie in dieses Manöver sehr viel Hirnschmalz investiert, Lieutenant. Und wie schon gesagt, es ist ziemlich raffiniert. Vor allem bezweifle ich, dass diese Leute schon so früh von uns entdeckt worden wären, wenn Sie es nicht ausgeführt hätten. Trotzdem darf ich Sie auffordern, dass Sie in Zukunft auch daran denken, Ihre Ideen mit dem Wachoffizier abzusprechen? Man betrachtet das als Höflichkeit, denn er ist der offiziell Verantwortliche, falls etwas schiefgeht. Und wenn er glaubt, dass die Leute ihn einfach übergehen, dann fühlt er sich so leicht zurückgesetzt.«
    »Jawohl, Sir.«
    Beherrscht oder nicht, diesmal sah er sie erröten. Er zog in Erwägung, noch eins nachzusetzen, doch es war offenbar nicht nötig. Außerdem, und das war vermutlich wichtiger, gehörte die Initiative zu den seltensten und wertvollsten Eigenschaften jedes Offiziers. Wenn Hearns die Kurse der Ortungssonden falsch berechnet hätte, dann wäre vielleicht ein gefährliches Loch in der Sensorabdeckung der Hexapuma entstanden; dann hätte sie zu Recht eines auf den Deckel bekommen, weil sie vorausgesetzt hatte, keinen Fehler begangen zu haben. Sie hatte aber alles richtig gemacht, und hätte sie ihn um Erlaubnis gebeten, ihren Plan ausführen zu dürfen, so hätte er sie ihr erteilt.
    »Nun, das wäre das«, sagte er stattdessen. »Wollen Sie mir denn jetzt sagen, was wir Ihrer Meinung nach gefunden haben?«
    »Jawohl, Sir.« Sie hielt kurz inne, als ordnete sie ihre Gedanken, dann fuhr sie fort: »Offensichtlich ist die Information, die wir zu den beiden näheren Signaturen besitzen, noch zu vage, um irgendwelche sinnvollen Details zu extrapolieren. Ich habe die Daten verfeinert und die Bogeys bis zu dem Augenblick zurückverfolgt, in dem die Computer sie zum ersten Mal erkannt haben. Wir können ihre Vektoren nun bis etwa zwanzig Minuten vor ihrer Entdeckung plotten, weil wir wissen, wonach wir suchen müssen. Auf dieser Basis kann ich melden, dass die Bogeys mit geringen, aber konstanten Werten verzögert haben. Im Augenblick kann ich mehr nicht sagen, nur, dass einer von ihnen - ich habe ihn Bogey-Eins genannt - größer ist als der andere. Keiner ist allerdings größer als ein Kreuzer, da bin ich mir sicher. Allerdings bleibt trotzdem eine Menge Spielraum.
    Bogey-Drei, der Frachter, ist im Moment eigentlich interessanter. Wer immer das dort ist, glaubt, viel zu weit systemauswärts zu sein, als dass die Nuncianer ihn entdecken könnten. Ich habe alle Schiffe nur passiv erfasst, deshalb fehlen uns viele Einzelheiten, auch beim Frachter, aber ich halte allein seine Gegenwart für sehr wichtig. Auf keinen Fall haben wir es mit einem sehr kleinen Konvoi zu tun - kein Geleitzug käme so weit außerhalb der Hypergrenze und so hoch über der Ekliptik über die Alpha-Mauer und würde dann mit solch geringen Werten verzögern -, und der Frachter sendet keinen

Weitere Kostenlose Bücher