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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dass Ihr Mörder fünf Sekunden später selbst niedergeschossen wurde, ist weder für Sie selbst noch Ihren Eltern ein Trost. Haben Sie mich da verstanden, Herrschaften?«
    »Jawohl, Sir!«, antworteten sie einstimmig, und er nickte.
    »Also gut.« Er hatte mit einer Kopfbewegung auf die Zugangsröhren der wartenden Pinassen gezeigt. »Dann alles an Bord.«
    Nun beobachtete Helen aus dem Fenster neben ihr, wie Commander Lewis' Pinasse backbords von und knapp unter dem zerschmetterten Rumpf der Anhur Position hielt. Näher war Helen noch keinem havenitischen Schiff gekommen, und ihr gefror fast das Blut in den Adern, als sie sah, welchen Schaden der Kreuzer davongetragen hatte. Es bestand ein Unterschied, erkannte sie, zwischen dem Anblick, während man neben dem Wrack trieb und es mit eigenen Augen sah, und selbst der besten Abbildung auf einem Display. Der zerschmetterte Kreuzer stand sonnenwärts von der Pinasse, und treibende Wrackteile - davon einige so groß wie das Beiboot zogen scharfkantig und schwarz an dem strahlenden Auge von Nuncio B vorüber. In Gedanken hörte Helen wieder Commander FitzGeralds Warnung, und sie wusste, er hatte recht gehabt: Innerhalb dieses malträtierten Schiffes musste es weit schlimmer zugehen, als sie es sich ausmalen konnte.
    Sie hörte auf die Befehle, die heruntergerasselt wurden, während die Shuttles mit dem 1. Zug unter Lieutenant Angelique Kelso andockten. Nur der vordere Beiboothangar der Anhur hielt noch Druck, und Captain Kaczmarczyk schien nicht gewillt zu sein, vermeidbare Risiken einzugehen. Kelsos erste Gruppe trug volle Panzeranzüge, und der Captain schickte sie als Erste hinein, damit sie die Hangargalerien sicherten, ehe die übrigen Marines in normalen Skinsuits an Bord gingen.
    Aivars Terekhov starrte das Hauptdisplay der Brücke an. Das Bild darauf wurde von Lieutenant Kelsos Helmaufzeichner eingespielt, während sie und ihre Marines die Kontrolle über den einzigen funktionstüchtigen Beiboothangar der Anhur übernahmen.
    Dieser Hangar war makellos und zeigte keinerlei Schäden. Zumindest keine physischen: Aber der kalkweiße Offizier, der Kelso empfing, als sie an Bord kam, und unter Schock stand, sprach eine andere Sprache. Den linken Arm trug er in einer blutbefleckten Schlinge, seine karmesinrote Uniformjacke war zerrissen und staubig, wo sie keine Flecken aus getrocknetem Feuerlöschschaum hatte, an seiner linken Wange waren üble Verbrennungen, und das Haar auf der linken Kopfhälfte war versengt. Wenigstens die Hälfte der Leute, die bei ihm waren, zeigten mehr oder minder ähnliche Spuren des Blutbads, das über ihr Schiff gekommen war, doch nicht deshalb starrte Terekhov so ungläubig auf das Display. Nur zwei der Besatzungsmitglieder im Beiboothangar trugen Raumanzüge, die anderen trugen noch immer die Uniformen, in denen sie von seinem vernichtenden Angriff überrascht worden waren, und diese Uniformen gehörten nicht zur Republik Haven.
    Oder genauer gesagt, gehörten sie nicht mehr zur Republik Haven.
    »Nun«, sagte er schließlich, als das erste, durchdringende Erstaunen nachließ, »ich muss zugeben, das ist eine . unerwartete Entwicklung.«
    Jemand schnaubte, und er sah auf. Naomi Kaplan stand neben dem Kommandosessel und beobachtete - zusammen mit dem Rest der Rumpfbesatzung auf der Brücke der Hexapuma -, wie Kelso die Hangargalerie sicherte und der Rest ihrer Marines der 1. Gruppe an Bord folgte.
    »Systemsicherheit?« Der Taktische Offizier schüttelte den Kopf. Ihr Gesicht zeigte eine eigentümliche Mischung aus einer Überraschung, die genauso tief reichte wie bei Terekhov, und ausgeprägtem Abscheu. »Skipper, >unerwartet< ist verdammt gelinde ausgedrückt, wenn ich das mal so sagen darf!«
    »Vielleicht.«
    Terekhov spürte, wie er das Gleichgewicht wiedererlangte, auch wenn der Anblick der Uniformen, der jeden Bürger der Volksrepublik Haven mit Furcht erfüllt hatte, einen erheblich schlimmeren Widerwillen in ihm weckte. Nach der Schlacht von Hyacinth waren er und seine Überlebenden vier Monate lang im Gewahrsam der Systemsicherheit gewesen. Nur vier Monate, doch es hatte lange genug gedauert, und ein frischer, brennender Hass blies die letzten Reste von Überraschung aus seinem Kopf.
    Die SyS-Schergen, die das Gefangenenlager betrieben hatten, in das seine erbärmliche Hand voll Überlebender überstellt worden war, behandelten sie damals mit einer aus der Verzweiflung geborenen Boshaftigkeit, während Earl White Havens Achte

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