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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bieten haben, dass meine Bereitschaft zu dem Risiko rechtfertigt, Ihnen zu vertrauen.«
    »Das ist mir klar«, sagte sie, »und ich stimme Ihnen zu. Um brutal offen zu sein: Ich hätte nie riskiert, mit Ihnen zusammenzukommen, wenn ich nicht glauben würde, Sie könnten uns etwas anbieten, das ein Risiko rechtfertigt.«
    »Ich bin froh, dass wir uns verstanden haben. Trotzdem warte ich noch auf Antwort: Was haben Sie zu bieten?«
    »Echte Kornatier«, antwortete sie unumwunden und grinste, als in Firebrands Augen unwillkürlich Überraschung - und Unruhe - aufflackerte.
    »Ihr Akzent ist schon ziemlich gut«, fuhr sie fort.
    »Zu Ihrem Pech ist die Linguistik immer ein kleines Hobby von mir gewesen. Wahrscheinlich nennt man so etwas das Ohr einer Politikerin. Bei der politischen Basisarbeit fand ich es immer sehr nützlich, reden zu können wie >eine von uns<. Und wie wir auf Kornati sagen: >Sie kommen nicht aus unserer Ecke, oder?<«
    »Das ist eine sehr gefährliche Schlussfolgerung, Ms Nordbrandt«, sagte Firebrand, die Augen zusammengekniffen. Die Hand seines Begleiters war in der offenen Jacke verschwunden, und Nordbrandt grinste.
    »Ich gehe davon aus, dass keiner von Ihnen geglaubt hat, ich käme allein hierher«, sagte sie sanft. »Sicher könnte Ihr Freund hier mich töten, wenn er will, Mr Firebrand. In dem Fall würde allerdings keiner von Ihnen dieses Lokal lebend verlassen. Aber diese ... unerquickliche Wendung wollen wir alle drei sicher vermeiden. Oder nicht?«
    »Ich ganz gewiss«, lenkte Firebrand mit einem gezwungenen Lächeln ein. Sein durchdringender Blick verließ Nordbrandts Gesicht nicht. Es war denkbar, dass sie log, aber das bezweifelte er. Nach dem, was er in ihren Augen las, sprach sie die Wahrheit.
    »Gut.« Sie hob den Bierkrug, trank genießerisch und stellte ihn wieder ab. »Ich hatte den Verdacht schon, als Sie und ich uns zum ersten Mal trafen«, sagte sie, »aber bis zu diesem Treffen war ich mir nicht sicher. Sie sind wirklich sehr gut. Entweder haben Sie intensiv unsere Version des Standardenglischen studiert, oder Sie hatten schon viel Kontakt mit uns. Doch um auf Ihre Frage zurückzukommen, was ich zu bieten habe, verrät Ihnen der Umstand, dass ich Sie als Außerweltler erkannt und entsprechende Schritte zu meinem Schutz unternommen habe, ehe ich mich mit Ihnen traf, einiges über meine Fähigkeiten. Und davon mal abgesehen ist es mir klar, dass Sie nach einem kornatischen Verbündeten suchen. Also ...«
    Sie zuckte leicht mit den Schultern und streckte als demonstrative Geste die offene linke Hand vor.
    Firebrand trank von seinem eigenen Bier. Er kaufte damit nur Zeit, und das wusste er so gut wie sie. Nach einem Augenblick stellte er den Krug wieder ab und sah Nordbrandt mit zur Seite geneigtem Kopf an.
    »Sie haben recht«, gab er zu. »Ich bin nicht von Kornati. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass ich nicht die besten Absichten für das Split-System hätte. Schließlich und endlich gehört Split zum Sternhaufen. Wenn die manticoranische Besatzung hier reibungslos verläuft, beeinflusst es die Reaktion im ganzen restlichen Sternhaufen. Deshalb suche ich nach kornatischen Verbündeten.«
    »Das dachte ich mir.« Sie klang ruhig, doch trotz ihrer Selbstbeherrschung, die sie in einem erheblich beeindruckenderen Maße besaß, als er ihr zunächst zugetraut hatte, bemerkte er in ihren Augen ein eifriges Flackern.
    »Verzeihen Sie«, sagte er, »aber im Lichte Ihres wohlbekannten . Patriotismus musste ich ein wenig vorsichtig sein. Während der Debatten zur Volksabstimmung haben Sie Ihre Position schließlich sehr deutlich gemacht. >Kornati den Kornatiern<, haben Sie, glaube ich, gesagt.«
    »Und damit war es mir ernst«, erwiderte sie mit ruhiger Stimme. »Mir ist es sogar recht, wenn Sie immer daran denken. Denn wenn mir auch nur einmal der Verdacht kommt, Sie könnten Absichten auf Kornati haben, stelle ich mich sofort gegen Sie. Das bedeutet allerdings nicht, dass ich so dumm wäre zu glauben, ich bräuchte nicht selber mindestens so dringend wie anscheinend Sie Verbündete.
    Oh ...«, sie winkte mit der linken Hand, als wollte sie Rauch davonfächeln, »ich kann den Mantys und ihren stinkreichen Kollaborateuren hier im Split-System das Leben schwer machen. Zumindest kurzfristig kann ich allen möglichen Ärger verursachen. Es ist sogar theoretisch denkbar, dass ich Tonkovic und ihre Spießgesellen stürze, und das dürfte die Mantys ganz schön in die Bredouille bringen.

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