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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wüsste ich das gern jetzt. Ich für mein Teil habe keinen Wunsch, das Innere von irgendeinem Gefängnis zu sehen, ob es nun hier auf Kornati steht oder irgendeine manticoranische Haftanstalt weit weg von uns ist. Das heißt, ich habe kein besonderes Interesse daran, mit jemandem zusammenzuarbeiten, der am Ende pönologische Studien aus erster Hand betreiben möchte, nur um ein politisches Statement abzugeben.«
    »Nur keine Sorge«, grunzte Nordbrandt. »Sie haben recht. Mich von denen einsperren zu lassen wäre völlig nutzlos.«
    »Es freut mich, dass wir einer Meinung sind. Stimmen wir sonst noch irgendwo überein?«
    Nordbrandt blickte ihn über die Bierkrüge hinweg an, die zwischen ihnen auf dem Tisch standen, und musterte seine Miene so genau, wie es die schwache Beleuchtung gestattete. Im Gegensatz zu vielen Menschen, die im Rand lebten den gewaltigen, unregelmäßig geformten Gürtel aus unbedeutenden Siedlungswelten jenseits der offiziellen Grenzen der Solaren Liga -, war sie Prolong-Empfängerin. Trotzdem war sie beinahe so jung, wie sie aussah, denn auf Kornati war nur die gröbere, weniger wirksame lebensverlängernde Therapie der ersten Generation erhältlich. Sie bremste den Alterungsprozess zu einem beträchtlich späteren Zeitpunkt im Leben der Empfänger als die neueren Therapien zweiter und dritter Generation. Mit dreiunddreißig war Nordbrandt eine gertenschlanke Frau von dunklem Teint, die unter der nie endenden inneren Anspannung, Wut, Heftigkeit und Begeisterungsfähigkeit der Jugend zu vibrieren schien.
    Dennoch, sie zögerte. Dann schüttelte sie die falschen goldenen Locken und stürzte sich mit einem Nicken in die Tiefe.
    »Ja, wir sind uns einig«, sagte sie tonlos. »Ich habe nicht mein ganzes Leben lang gekämpft, um diese Ljigavgi von der Grenzsicherheit von meiner Welt fernzuhalten, nur um sie jetzt jemand anderem preiszugeben.«
    »Da sind wir offenbar einer Meinung, sonst säßen wir nicht hier«, sagte Firebrands Begleiter. »Aber man muss schon sagen, zwischen dem OFS und den Mantys gibt es wirklich einen Unterschied.«
    »Nein, für mich nicht.« Nordbrandts Stimme war noch tonloser geworden, und ihre Augen blitzten. »Niemand hat sich je dafür interessiert, mit uns Handel zu treiben oder uns wie Gleichgestellte zu behandeln. Jetzt aber, wo die Galaxis von dem Lynx-Terminus erfahren hat und weiß, wie viel Geld durch die Kontrolle zu holen ist, da soll ich plötzlich glauben, dass die beschissenen Sollys und die ach so edlen Manticoraner Schlange stehen, um uns allein aus Herzensgüte in ihre Arme zu schließen?«
    Ihre Lippen bewegten sich, als wollte sie auf den Tisch spucken, und der Mann, der gesprochen hatte, zuckte die Achseln.
    »Das ist schon richtig, aber die Mantys haben nicht einmal vorgeschlagen, dass wir ihrem Sternenkönigreich beitreten sollen. Es war die Idee unserer Freunde und Nachbarn, sie zu fragen, ob sie uns aufnehmen.«
    »Von der abschließenden Volksabstimmung brauchen Sie mir nichts zu erzählen«, erwiderte Nordbrandt bitter. »Ich weiß noch genau, wie meine sogenannten politischen Freunde< in Trauben überliefen, als Tonkovic und dieser absolute Dreckskerl Van Dort mit ihren Versprechungen anfingen, wie reich wir als brave kleine Manty-Heloten angeblich alle werden.« Sie schüttelte heftig den Kopf. »Diese reichen Bastarde sagen sich, dass sie schon genügend davon profitieren werden, aber wir übrigen werden nur feststellen, dass wir schon wieder von geldgeilen Oberherren verarscht wurden. Also kommen Sie mir nicht mit der Abstimmung! Auch wenn eine Herde dummer Schafe freiwillig hinter einem verräterischen Leithammel in eine Wolfshöhle marschiert, bleibt der Wolf trotzdem ein Fleischfresser.«
    »Und Sie sind bereit, Ihre Ansichten mit mehr als Worten und Aufforderungen zum Wahlboykott durchzusetzen?«, fragte Firebrand ruhig.
    »Ja, das bin ich. Und ich bin nicht allein. Das werden Sie sicher schon herausgefunden haben, ehe Sie sich mit mir in Verbindung setzten.«
    Der Mann, den man als >Firebrand< kannte, nickte und rief sich ins Gedächtnis, dass er sich von Nordbrandts Ungeduld und beschränkter Sicht der Dinge nicht verleiten lassen durfte, ihre Intelligenz zu unterschätzen.
    Nun war es an ihm, sie nachdenklich anzusehen. Agnes Nordbrandt hatte zu den jüngsten Mitgliedern des Planetaren Parlaments von Kornati gehört, der einzigen bewohnten Welt im Split-System, bis die Entdeckung des Lynx-Terminus das Sternenkönigreich von Manticore

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