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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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darstellte. Und als sie nun auf den nie enden wollenden Strom von Handelsschiffen blickte, von denen jedes Millionen Tonnen masste, jedes seine Transitgebühren zahlte und wenigstens ein Drittel manticoranische Transpondercodes sendete, da begriff sie, was er gemeint hatte.
    Ohne zusätzliche Befehle hielt Senior Master Chief Clary die Hexapuma auf ihrem Platz in der Warteschlange, und als die Nummer an ihrem Icon auf >3< fiel, sah Terekhov auf den Combildschirm, der ihn mit dem Maschinenleitstand verband. Ginger Lewis erwiderte seinen Blick mit ruhigen grünen Augen.
    »Commander Lewis«, sagte er mit einem leichten Nicken. »Klar zum Rekonfigurieren auf Warshawski-Segel. Auf meinen Befehl, bitte.«
    »Aye, aye, Sir. Klar zum Rekonfigurieren auf Segel.«
    Terekhov nickte wieder und warf einen raschen Blick auf das Manövrierdisplay vor Senior Master Chief Clary. Die Nummer war von >3< auf >2< gesunken, während er mit Lewis gesprochen hatte. Kurz sah er auf das visuelle Display, wo der solarische Frachter vor der Hexapuma weiter vorwärtstrieb, einen Sekundenbruchteil zögerte und dann ins Nichts verschwand. Die Nummer auf Clarys Plot fiel auf >1<, und der Kommandant wandte sich Lieutenant Commander Nagchaudhuri zu und sah ihn mit erhobener Augenbraue fragend an.
    »Wir erhalten Transitfreigabe, Sir«, meldete der Signaloffizier im nächsten Moment.
    »Sehr gut, Commander. Übermitteln Sie Manticore Central unseren Dank«, sagte Terekhov und wandte sich mit dem Sessel Clary zu.
    »Ruder, bringen Sie uns hinein.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Die Hexapuma beschleunigte vorsichtig und bewegte sich mit nur fünfundzwanzig Gravos vorwärts. Makellos glitt sie auf die unsichtbare Schiene der Ausreisebahn. Ihre Lichtkennung leuchtete hellgrün auf, als sie in die genaue Position kam, und Terekhov sah Lewis wieder an.
    »Focksegel zum Transit setzen.«
    »Focksegel setzen, aye, Sir«. »Setzen Focksegel jetzt.«
    Kein Beobachter hätte eine sichtbare Veränderung festgestellt, doch die Displays verrieten, dass der Impellerkeil der Hexapuma abrupt auf halbe Kraft sank. Die Bug-Emitter generierten ihren Anteil an den Normalraum-Verzerrungsbändern nicht mehr. Die Beta-Emitter hatten sich abgeschaltet, die rekonfigurierten Alpha-Emitter erzeugten ein Warshawski-Segel, eine kreisrunde Scheibe fokussierter Gravitation, die sich über einhundertfünfzig Kilometer weit in alle Richtungen erstreckte.
    »Klar zum Setzen des Großsegels auf mein Zeichen«, sagte Terekhov ruhig, die Augen auf den eigenen Manövrierplot fixiert, während die Hexapuma allein unter der Kraft ihrer Heckimpeller weiterkroch. In einer Ecke des Plots öffnete sich ein neues Fenster: Es rahmte Ziffern ein, die sich flackernd änderten und anstiegen, während das Focksegel tiefer in den Wurmlochknoten eintauchte. Der Knoten ähnelte dem Auge eines Hyperraumsturms; er war eine gewaltige Gravwelle, die ewig zwischen zwei weit voneinander getrennten Orten im Normalraum stand, und das Warshawski-Segel fing seine unerschöpfliche, ungebändigte Energie auf. Es lenkte die Hexapuma vorsichtig ins Herz des Knotens, durch die Übergangsfläche, in der die Gravitationsscherkräfte einen ungeschützten Rumpf in Stücke gerissen hätten.
    Die tanzenden Zahlen wirbelten weiter aufwärts, und Helen spürte, wie sie sich innerlich anspannte. Auf beiden Seiten der kritischen Schwelle gab es einen Sicherheitsspielraum von fast fünfzehn Sekunden, aber ihre Phantasie bestand darauf, sich die grauenhaften Folgen vorzustellen, die drohten, wenn dieser Rahmen überschritten wurde.
    Die Zahlen überstiegen den Schwellenwert. Das Focksegel zog nun genügend Energie aus der gequälten, ewig durch den Knoten wirbelnden Gravwelle, um dem Schiff Bewegung zu verleihen, und Terekhov bekundete seine Zufriedenheit mit einem leichten Nicken.
    »Setzen Sie jetzt das Großsegel, Commander Lewis«, sagte er ruhig.
    »Aye, aye, Sir. Setze Großsegel jetzt«, erwiderte sie, und die Hexapuma schüttelte sich. Ihr Impellerkeil verschwand völlig, und am achteren Ende ihres Rumpfes entstand ein zweites Warshawski-Segel. Eine Welle der Übelkeit überfiel die gesamte Besatzung.
    Helen waren interstellare Reisen nichts Neues, aber niemand gewöhnte sich je wirklich an das unbeschreibliche Gefühl, mit dem man die Mauer zwischen Normal- und Hyperraum durchbricht. Bei einem Wurmlochtransit war es noch schlimmer, weil der Gradient viel steiler ausfiel. Das galt allerdings für beide Enden, und das bedeutete

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