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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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einen sehr dunklen Teint, dunkle Augen und schütteres dunkles Haar. Er war breitschultrig, seine Hände groß und stark, seine Brust kräftig; allerdings neigte er mittlerweile ein wenig zur Korpulenz. Er war entfernt mit der Königin verwandt, und im Schnitt seiner Nase und seines Kinns zeigte sich ein Anklang des Winton'schen Erbes.
    »Manchmal glaube ich, die Admiralität hat vergessen, dass es uns noch gibt«, fuhr Khumalo mit breitem Lächeln fort.
    »Auch aus diesem Grund bin ich froh, Sie zu sehen. Jedes Mal, wenn man uns aus Versehen ein modernes Schiff schickt, ist es ein Zeichen, dass man sich doch noch an uns erinnert.«
    Er lachte, und der Captain antwortete mit einem höflichen Lächeln. Khumalo bot ihm und FitzGerald Stühle an, dann wies er auf den schlanken weiblichen Captain Junior-Grade mit der kräftigen Nase, die mit ihm gewartet hatte, als Terekhov und FitzGerald in sein Arbeitszimmer geführt wurden.
    »Meine Stabschefin, Captain Loretta Shoupe«, sagte der Stationskommandeur.
    »Captain«, begrüßte Terekhov sie und nickte höflich. FitzGerald nickte ebenfalls, und die Stabschefin lächelte. Dann ließ Khumalo seine Masse auf dem Sessel hinter seinem Schreibtisch nieder. Er saß Terekhov und FitzGerald gegenüber, zwischen ihnen lag ein dicker Teppich. Khumalos Flaggschiff war HMS Hercules, ein alter Superdreadnought der Samothrace-Klasse. Die beeindruckende Größe des Schiffes schlug sich in der Geräumigkeit seiner Flaggoffizierskajüte nieder, aber es war entsetzlich überholt. Wie die Hercules es geschafft hatte, so lange der Verschrottung zu entgehen, wusste Terekhov beim besten Willen nicht zu sagen, doch hätte er raten müssen, hätte er vermutet, dass sie den Großteil ihrer langen Karriere als Flaggschiff untergeordneter Flottenstationen wie dieser verbracht hatte. Dass sie das einzige Wallschiff war, das man Talbott Station zugeteilt hatte, wobei sie fast so alt war wie Terekhov selbst, sprach Bände über die Kampfkraft, die für Talbott abzustellen die Admiralität bereit war.
    Doch alt oder nicht, die Hercules blieb ein Wallschiff, und Terekhov hatte noch kein luxuriöser eingerichtetes Arbeitszimmer gesehen. Auch Terekhov besaß ein mehr als nur bescheidenes Vermögen, und Sinead hatte ihm wenigstens die Grundbegriffe von Geschmack für die feineren Dinge des Lebens in seinen dicken Schädel gehämmert, doch die Gewaltigkeit von Khumalos Reichtum sprach aus den wandgeknüpften Teppichen, den holografischen Wandbehängen, dem Nippes und Kristallglas in den Vitrinen, den antiken Schmuckwaffen an den Schotten und der deutlichen, durch langen Gebrauch entstandenen Patina an Bücherschränken, Couchtischen und Stühlen. Das Porträt von Königin Elisabeth III. an einem Schott blickte mit einem Ausdruck über den zur Schau gestellten Reichtum, der trotz ihres Lächelns leicht missbilligend wirkte.
    »Offensichtlich ist ihre Ankunft mehr als willkommen, Captain«, fuhr der Konteradmiral fort, »wie auch die Neuigkeiten aus der Heimat, die Sie mitbringen. Ich habe die Depeschen, die mir die Admiralität an Bord der Hexapuma gesandt hat, bereits durchgesehen. Es klingt, als stabilisiere sich die Frontlage endlich.«
    »In gewissem Maß, Sir«, stimmte Terekhov zu. »Allerdings halte ich das nicht für sehr überraschend. In den Anfangsgefechten haben wir einige Hiebe aufs Kinn bekommen, aber in Silesia hat Haven eine üble Schlappe erlitten. Und es sieht nicht so aus, als hätte die Republican Navy ganz so viele Gondelleger in Dienst gehabt, als sie den Abzug drückte, wie das ONI für den schlimmsten Fall annahm. Haven wird auch nicht damit gerechnet haben, dass die Andermaner sich auf unsere Seite stellen oder dass das Kaiserreich eigene Gondelleger entwickelt haben könnte. Deshalb hat in der Republik wahrscheinlich ernsthaftes strategisches Umdenken eingesetzt. Und zu wissen, dass sie es nun mit Earl White Haven in der Admiralität zu tun haben, dass Admiral Captain wieder Erster Raumlord ist und die Herzogin von Harrington die neue Achte Flotte führt, das wird den Havies vermutlich auch Anlass zu gründlichem Nachdenken gewesen sein.«
    »Ganz gewiss.« Khumalos Zustimmung kam prompt, klang aber nach kaum mehr als einer höflichen Antwort, und in seine Augen schien ein Anflug von Abscheu zu treten.
    Terekhov ließ sich nicht anmerken, dass er etwas davon bemerkt hatte, doch Ansten FitzGerald sah es jedenfalls auch. Der Erste Offizier der Hexapuma zählte die mangelnde

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