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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Glorienschein des interessenlosen Staatsmanns und überlass die niedrige Schmutzarbeit mir.« Er grinste hämisch. »Vertrau mir, ich werde mehr Spaß haben als du.«
    »Ich werde den Eindruck vermeiden, man könne mich deinem Lager zuordnen, Joachim«, erwiderte Krietzmann, »aber ich werde nicht so tun, als könnte ich Tonkovic leiden.«
    »Wisst ihr, im Grunde ist Aleksandra kein so übler Mensch«, sagte Van Dort milde. Die beiden anderen sahen ihn mit Unglauben unterschiedlichen Grades an, und er zuckte mit den Schultern. »Ich sage nicht, dass ich sie mag - denn dem ist nicht so -, aber ich habe während der Kampagne zur Anschlussabstimmung eng mit ihr zusammengearbeitet, und sie ist wenigstens nicht so schleimig wie Yvernau und seine Freunde von New Tuscany. Die Dame hat zwar einen unbändigen politischen Ehrgeiz, und sie und ihre politischen Freunde sind selbstbezogener und gieriger als irgendwer, dem ich je begegnet bin, aber sie hat das Plebiszit sehr effizient vorangetrieben. Sie verlangt ein Maß an lokaler Autonomie, das sie nie erhalten wird, aber ich glaube nicht, dass sie in irgendeiner Weise zu riskieren beabsichtigt, den Anschluss doch noch zu Fall zu bringen.«
    »Was immer sie beabsichtigt, sie spielt auf der Fidel, während das Haus abbrennt«, entgegnete Krietzmann unumwunden.
    »Ganz zu schweigen davon, dass sie genau die Sorte Widerstandbewegung ermuntert, um die wir uns alle Sorgen machen«, fügte Alquezar hinzu.
    Van Dort überlegte darauf hinzuweisen, dass das Programm der VUP Alquezars vermutlich ebenfalls solche Bestrebungen ermutige - oder zumindest provoziere -, aber er besann sich eines Besseren. Welchen Sinn sollte es haben? Davon abgesehen wusste Joachim es ohnehin, ob er es nun aussprach oder nicht.
    »Nun, das ist im Augenblick eigentlich nicht von Belang«, sagte er stattdessen. »Die wirkliche Frage ist doch, wie wir auf das Entstehen organisierter sogenannter >Widerstandsbewegungen< reagieren wollen.«
    »Die beste Lösung bestände darin, den Konvent zu einem Beschluss zu treiben, ehe die Rebellen wirklich in Gang gekommen sind«, sagte Krietzmann, und seine beiden Gäste nickten zustimmend. »Deshalb bin ich so sauer auf Tonkovic«, fuhr der Präsident des Verfassungskonvents fort. »Sie weiß ganz genau, dass sie nicht einmal annähernd das erhalten wird, was sie verlangt, aber sie gibt sich alle Mühe, die Verhandlungen so weit auszudehnen wie möglich. Je länger sie uns bremst, desto mehr Konzessionen kann sie aus uns herauspressen, der Preis dafür, dass sie endlich die Abstimmung über einen Verfassungsentwurf zulässt.«
    »Wahrscheinlich würde sie von mir das Gleiche behaupten«, erwiderte Alquezar.
    »Das hat sie ja schon«, schnaubte Krietzmann. »Joachim, der eigentliche Unterschied zwischen euch beiden liegt darin, dass sie das unbegrenzte Hinauszögern einer endgültigen Verfassung als vollkommen legitime Taktik ansieht. Sie ist so erpicht, ihre Grundsätze zu bewahren, um ihre Position in Split zu schützen, dass sie völlig die Möglichkeit aus den Augen verliert, sie könnte die Verfassung so lange hinauszögern, dass der Anschluss ins Wasser fällt.«
    »Sie glaubt nicht, dass das je geschehen könnte«, sagte Van Dort. »Sie glaubt nicht, dass Manticore es zulassen würde.«
    »Dann sollte sie genau zuhören, was Baronin Medusa sagt«, entgegnete Krietzmann grimmig. »Denn falls man ihr zuhört, wird man bemerken, dass sie sich sehr klar ausdrückt. Königin Elisabeth und Premierminister Alexander werden niemandem die manticoranische Staatsbürgerschaft aufzwingen. Jedenfalls nicht hier im Sternhaufen. Wir liegen zu nahe an der Liga, als dass sie Zwischenfälle mit dem OFS oder der solarischen Navy riskieren werden, solange die einheimische Bevölkerung nicht geschlossen hinter dem Sternenkönigreich steht. Und Manticore braucht keinen von uns, um sich den Lynx-Terminus zu sichern. In vielerlei Hinsicht komplizieren wir das Ganze nur. Um ganz offen zu sein, für das Überleben des Sternenkönigreichs sind wir im Augenblick viel zu zweitrangig, als dass es Sternenschiffe und Marines in ein Rattenloch schickte, um den Widerstand gegen eine Eroberung niederzuschlagen, die es nie gewollt hat.«
    »Gewiss sehen weder die Königin noch die Gouverneurin es als eine Art von Eroberungszug!«, protestierte Van Dort.
    »Nein ... noch nicht«, gab Krietzmann ihm recht. »Aber bis wir uns auf die verfassungsrechtliche Grundlage des formellen Anschlusses verständigt

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