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Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami

Titel: Honor Harrington 19. Der Schatten von Saganami Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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haben und sie zur Ratifizierung ans Parlament schicken, können weder Alexander noch die Königin selbst etwas unternehmen. Und je länger wir mit Streitereien verbringen, je breiter wir unsere internen Gräben werden lassen, desto mehr verzögert sich schon der verdammte erste Entwurf. Und wenn die Verzögerung sich lange genug ausdehnt, oder wenn genug hirnlose Gestalten sich dem >bewaffneten Kampf< von Irren wie dieser Nordbrandt anschließen, desto mehr erscheint ein Anschluss, der zunächst wie eine reibungslose Assimilation aufnahmewilliger Neubürger aussah, als gewaltsame Unterwerfung verzweifelt Widerstand leistender Patrioten. Und genau so, wie ich euch nun wirklich nicht zu sagen brauche, versucht das OFS die Sache für die Solly-Medien schon seit längerem hinzustellen.«
    »Verdammt.« Selbst dieser milde Fluch war für Van Dort ungewöhnlich, und er schüttelte den Kopf. »Hast du mit Aleksandra darüber gesprochen?«
    »Ich habe es versucht«, antwortete Krietzmann schulterzuckend. »Sie machte nicht den Eindruck, als sei sie von meiner Argumentation beeindruckt. Natürlich muss ich zugeben, dass ich ein Politiker der eher hemdsärmeligen Schule bin, kein geschliffener, kultivierter Diplomat, und wir konnten uns sowieso nie besonders leiden.«
    »Was ist mit dir, Joachim?« Van Dort sah den Freund an, und Alquezar zuckte seinerseits mit den Schultern.
    »Falls es deiner Aufmerksamkeit entgangen sein sollte, Bernardus, Tonkovic und ich sprechen im Augenblick nicht einmal miteinander. Wenn ich sage, der Himmel ist blau, beharrt sie darauf, er sei chartreuse. Und«, fügte er widerwillig hinzu, »umgekehrt ist es wohl das Gleiche. Man nennt das, glaube ich, Polarisation.«
    Van Dort sah stirnrunzelnd in sein Weinglas. Seit Beginn des Verfassungskonvents versuchte er, sich so weit im Hintergrund zu halten wie nur möglich. Während der Kampagne für die Abstimmung zum Anschluss war das nicht möglich gewesen, doch er wusste, dass allein seine Sichtbarkeit zum Widerstand gegen die Abstimmung beigetragen hatte. Der Handelsbund Rembrandt bestand aus den Systemen der Sonnen Rembrandt, San Miguel, Redoubt und Prairie, und der HBR hatte sich im Sternhaufen zahlreiche Feinde geschaffen. Nach Van Dorts Meinung entsprang ein Großteil dieser Feindschaft dem Neid, aber er war ehrlich genug, um zu erkennen, dass viele andere Welten Talbotts Gründe für das Gefühl hatten, der HBR habe sich mit seiner wirtschaftlichen Macht unfaire Konzessionen erzwungen.
    Durchaus gute Gründe sogar, dachte er. Und das ist unter anderem auch meine Schuld.
    Zwar war es unumgänglich gewesen, Reichweite und Reichtum des Handelsbundes zu mehren, aber das Misstrauen und die Feindseligkeit, die damit geweckt worden waren, bekam er noch heute zu spüren. Menschen wie Stephen Westman auf Montana hatten ihren Widerstand gegen die >fortgesetzte wirtschaftliche Ausbeutung< ihrer Welten zu einem Eckpfeiler ihrer Absage an die Anschlussabstimmung gemacht. Natürlich hatte Westman eigene, sehr persönliche Gründe, alles zu hassen, was mit Van Dort zusammenhing, doch es konnte kein Zweifel bestehen, dass eine sehr große Anzahl seiner montanaischen Mitbürger den HBR verabscheuten, egal was sie über den Anschluss an das Sternenkönigreich von Manticore dachten - und auf anderen Planeten im Sternhaufen war es das Gleiche. Deshalb hatte sich Van Dort sehr bedacht von jeder öffentlichen Teilnahme an den Beratungen des Konvents im Spindle-System zurückgezogen. Jetzt aber Er seufzte. »Ich rede wohl besser selbst mit ihr.« Krietzmann und Alquezar sahen ihn mit Mienen an, die ein sehr deutliches >Na endlich!< ausdrückten, und er verzog das Gesicht. »Sie ist mir noch etwas schuldig«, räumte er ein, »und bislang wenigstens haben wir noch keine solche Gegnerschaft entwickelt, wie sie zwischen dir und ihr besteht, Joachim. Aber erwarte keine Wunder. Sobald sie sich einmal eine Idee oder Strategie in den Kopf gesetzt hat, ist es so gut wie unmöglich, sie ihr wieder auszutreiben.«
    »Was du nicht sagst!« Alquezar schnaubte. »Trotzdem sind deine Chancen immer noch größer als meine.«
    »Das denke ich auch«, erwiderte Van Dort mürrisch.
     
     

11
    »Willkommen in Talbott Station, Captain Terekhov. Commander FitzGerald.«
    »Danke, Admiral«, antwortete Terekhov für sie beide und schüttelte seinem neuen Kommandeur die ausgestreckte Hand.
    Konteradmiral der Grünen Flagge Augustus Khumalo war drei Zentimeter kleiner als Terekhov und hatte

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