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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Übereilung, ohne daß wir ihm irgendeinen Handschuh vor die Füße schleudern, den er aufnehmen könnte. Unsere Position soll sein, daß Burdette zwar einen Fehler begangen habe, daß uns der Glaube aber zu wichtig sei, um ihn zum Vorwand für Auseinandersetzungen weltlicher Natur zu machen. Wenn Reverend Hanks einverstanden ist, könnten wir eine Generalsynode einberufen, die Burdettes Handlungsweise verurteilt – um zu unterstreichen, daß Burdette allein gegen die einige Kirche steht, nicht nur gegen die Sakristei.«
    »Das wäre ein wenig riskant, Euer Gnaden«, wandte Prestwick mit besorgter Miene ein. »Die Ältesten in der Sakristei sind sich zwar einig; ich weiß aber nicht, ob die Generalsynode der Sakristei folgen würde, und schon eine nennenswerte Minderheit auf Marchants Seite würde Burdettes Position nur stärken.«
    »Das kann Reverend Hanks von uns allen am besten beurteilen«, antwortete Benjamin. »Zunächst einmal können wir die allgemeine Empörung darüber nutzen, wie Marchant – und nun auch Burdette selbst – Lady Harrington angegriffen hat. Burdette hat sie zum Brennpunkt seines Widerstands gegen die Reformen gemacht, trotzdem ist sie noch immer unglaublich beliebt. Unter den gegebenen Umständen müssen wir diese Popularität womöglich für uns einsetzen.«
    »Sie ausnutzen, Euer Gnaden?«
    »Selbstverständlich. Sie ist eine Heldin, und der Aufschwung ihres Gutes – und der Fortschritt, den Sky Domes für unseren Planeten als Ganzen bedeutet – ist doch das beste Zeugnis, das wir für die positiven Auswirkungen der Reformen und des Beitritts zur Allianz besitzen. Davon abgesehen haben Burdette und Marchant einen großen Fehler begangen, indem sie Lady Harrington persönlich beschimpften. Nicht nur haben sie öffentlich eine Gutsherrin attackiert – und diesen Punkt werden wir Burdettes Verbündeten genüßlich unter die Nase reiben –, nein, sie haben eine Frau beleidigt! Das wird die Traditionalisten, die sich solche Sorgen über die sozialen Veränderungen machen, in eine moralische Zwickmühle bringen, ganz gleich, wie sehr ihnen der Wechsel zuwider ist.« Der Protector lächelte kalt. »Wenn Burdette also meint, er müsse Lady Harrington angreifen, um Unterstützung zu sammeln, dann wollen wir ihm seine eigene Taktik in den Arsch schieben!«
     
    Samuel M. Harding war noch ein Neuling in seinem Job, aber so ging es ihm nicht allein. In den vergangenen drei Monaten hatten die zahlreichen Bestellungen von anderen Gütern Grayson Sky Domes Ltd. gezwungen, den Personalbestand zu vervierfachen. Die Firma hatte mit bemerkenswerter Geschwindigkeit Leute einstellen und sie alle darin ausbilden müssen, den Gerätepark zu bedienen, der von Fremdwelt stammte. Deshalb war nur sehr wenig Zeit, die neuen Beschäftigten kennenzulernen.
    Zum Glück für Harding war sein Job nicht allzu kompliziert, denn der auf Manticore gebaute Hochgeschwindigkeitsbohrer war überaus benutzerfreundlich, die Software darauf abgestimmt, rasche Kontrolle zu gewähren, und die fest verdrahteten Sicherheitssperren machten die Bedienung beinahe narrensicher. Harding hatte die Sicherheitsprüfung abgelegt, und nun war es ihm gestattet, den Bohrer ohne Aufsicht zu fahren; gerade rechtzeitig, um der wichtigsten Gruppe im neuen Projekt von Sky Domes zugeteilt zu werden.
    Von seinem bequemen Kontrollsessel aus überwachte er die Arbeit seiner 250.000 Austins teuren Maschine. Das Display zeigte, wie sich die Schneidköpfe aus hitzebeständiger Legierung von Hochgeschwindigkeitsbohrer Nummer vier durch die Felssohle schnitten, als bestünde sie aus mürbem Käse. Der Lärm, der dadurch verursacht wurde, war unerträglich – das wußte Harding genau, denn zu seiner Ausbildung hatte auch eine Beobachtung vor Ort gehört. Seine Bedienstation allerdings befand sich drei Kilometer von der Bohrstelle entfernt. Beinahe andächtig besah er auf dem visuellen Display, wie der Bohrer mit fast zehn Metern pro Minute vordrang. Und diese Vortriebsgeschwindigkeit war um über sechzig Prozent geringer als die Rate, mit der der Bohrer sich durch die Lehmschicht über dem Fels gefressen hatte.
    Ein wahrlich beachtliches Werkzeug , dachte er und betrachtete die Wolke aus Staub und Felssplittern, die sich aus dem Abfuhrtrichter ergoß, während der Bohrer sich kreischend und knurrend in den Stein biß. Felsbrocken schossen wie Gewehrkugeln aus dem Trichter; lange, bewegliche »Finger« aus dem gleichen Panzerstahl wie die Kriegsschiffe

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