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Honor Harrington 5. Im Exil

Honor Harrington 5. Im Exil

Titel: Honor Harrington 5. Im Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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informiert, und das Zwote Geschwader steht bereit, um die Lücken zu füllen. Wir werden uns bei der Systemverteidigung nur eben mehr auf unsere eigenen Ressourcen verlassen müssen. Command Central möchte, daß unser Geschwader sich nicht später als am …« – er mußte auf sein Memopad blicken – »sechsten März einsatzbereit meldet.«
    »Hm.« Honor massierte sich die Schläfe und versuchte, das Datum eigens umzurechnen. Wie jeder extrasolare Planet besaß auch Grayson einen eigenen Kalender, aber anders als die meisten dieser Welten benutzten die Graysons ihn nur, um die Jahreszeiten nachzuhalten. Sie datierten die Ereignisse auch nicht von dem Tag der ersten Landung von Kolonisten auf ihrer Welt, wie es in anderen Sonnensystemen üblich war. Vielmehr klammerten sie sich mit einer Sturheit, die selbst für Graysons erstaunlich erschien, an den alten Gregorianischen Kalender von Alterde, obwohl er für die Tageslänge des Planeten genausowenig geeignet war wie für das Jahr. Dennoch basierte ihre offizielle Zeitrechnung darauf – und um es noch schlimmer zu machen, stand bei ihnen »A. D.« für »Anno Domini«, obwohl die ganze restliche Galaxis diese Abkürzung für ›Ante Diaspora‹ benutzte! Das Ganze war wie geschaffen, einen ahnungslosen Neuankömmling zu verwirren. Aus irgendeinem Grund wußte Honor nie, ob sie nun das Jahr 4019 oder 4020 schrieben, und das, obwohl sie zahlreiche offizielle Dokumente zu unterzeichnen hatte. Zum Glück benutzten die Graysons an Bord ihrer Schiffe den alten 24-Stunden-Tag, deshalb mußte Honor wenigstens nicht auch noch unterschiedliche Tageslängen ineinander umrechnen. Sie brauchte sich nur zu merken, wie viele Tage welcher Monat hatte.
    Sie spulte den albernen Reim ab, den Howard Clinkscales ihr beigebracht hatte, damit sie die Tage der Monate nicht vergaß, und runzelte die Stirn. Februar war der kurze, und das hieß, daß es nur noch vierzig Tage waren bis zum 6. März. Sie rechnete noch einmal nach und hoffte, sich bei einem Fehler zu ertappen. Ihre Stirn zog sich noch stärker zusammen – sie hatte sich nicht verrechnet. Sie sah von Bagwell auf Mercedes Brigham.
    »Das läßt uns nicht viel Zeit, Leute.« Die Mienen der anderen verrieten ihr, daß ihre Bemerkung zu den eher überflüssigen zählte. Ihr rechter Mundwinkel zuckte. »Schaffen wir das?«
    Bagwell sah Captain Brigham an und unterwarf sich, offenbar ganz froh, diese Möglichkeit zu besitzen, dem Urteil der Stabschefin. Mercedes runzelte die Stirn.
    »Wir können es immerhin probieren, Mylady«, sagte sie. »Admiral Brentworth hat die Magnificent , Courageous und Manticore’s Gift über zwo Monate lang als einzige, übergroße Division gedrillt. Die Furious und die Glorious stehen erst ein paar Wochen lang in Dienst, aber sie werden immer besser. Die Schiffe haben natürlich noch nie als komplettes Geschwader zusammen geübt, und die Terrible hat erst am Freitag die Werft verlassen. Ich nehme an, die eigentliche Frage lautet, wie schnell wir sie in den Griff bekommen.«
    »Sind Sie der gleichen Ansicht, Captain Yu?« Honor nahm wahr, daß ihre Stimme sich ein wenig kühler anhörte, aber Yu schien es nicht zu bemerken. Er lehnte sich zurück und massierte sich einen Moment lang das Kinn, die Augen halb geschlossen, dann nickte er langsam.
    »Ich denke, schon, Mylady. Es wird allerdings knapp werden. Admiral Brentworth hat mit seinen Übungen gute Arbeit geleistet, und dadurch besitzen wir einen soliden Kern, um den herum wir das Geschwader aufbauen können. Admiral Trailman und Admiral Yanakov sind erst seit wenigen Tagen hier, und auf Geschwaderebene haben wir bisher nicht einmal Simulationen laufen lassen, von echten Übungen ganz zu schweigen. Wenn wir erst einmal in Gang kommen, werden unsere Kommandanten sich rasch zurechtfinden, aber gleichzeitig«, seine Augen wurden bei diesen Wort leicht trübe, »sind noch immer Werftvertreter an Bord der Terrible , um letzte Korrekturen vorzunehmen; ich habe noch keinen Testlauf unter Vollast durchgeführt oder die Bewaffnung getestet. Offiziell sind wir einsatzbereit, aber …« Er zuckte mit den Schultern und richtete seine getrübten Augen auf Honor. »Es könnte sich für Sie lohnen, Ihre Flagge für einige Tage in eins der anderen Schiffe zu bringen, Mylady. Dadurch erhielten Sie Gelegenheit, mit der Ausbildung des Geschwaders zu beginnen, während ich die letzten Übernahmeprüfungen abhalte und mich den Fehlern widme, die stets in letzter Sekunde

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