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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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LACs mit Olivers Plänen ab.«
    »Wird gemacht, Sir«, sagte DeWitt und ging an seine Station, während Webster sich wieder zurücklehnte.
     
    »Kommen auf drei Lichtminuten, Bürger Captain.«
    »Gut.« Bürger Captain Jerome Waters bestätigte die Meldung mit einem Kopfnicken. Seine Brückencrew war – einschließlich Volkskommissar Seifert – entspannt und voller Selbstvertrauen, ganz wie es sein sollte. Tylers Stern war Neuland, aber dieser Frachter wäre die fünfte Prise für Waters’ Kreuzerdivision. Bislang verlief das Unternehmen so glatt wie von Bürger Admiral Giscard vorausgesagt. Das Schwierigste bei Kaperungen war, die Besatzungen der Prisen am Entkommen zu hindern, aber bisher hatte keine Crew einen besonderen Drang gezeigt, eine Flucht zu versuchen.
    Was Waters im Grunde bedauerte, denn er haßte das Sternenkönigreich von Manticore mit leidenschaftlicher, verzehrender Inbrunst. Haßte es für alles, was die manticoranische Navy der Volksflotte angetan hatte. Haßte es dafür, daß es bessere Schiffe mit besseren Waffen baute als die, die ihm seine Regierung zur Verfügung stellen konnte. Und am meisten haßte der ehemalige Dolist Manticore für seine Wirtschaft, die sämtliche Prinzipien ignorierte, auf denen die Volksrepublik von Haven beruhte, alle Doktrinen der Niveaugleichheit und Wirtschaftsrechte – und seinen Bürgern dennoch den höchsten Lebensstandard in der bekannten Galaxis bot. Diesen Schlag ins Gesicht konnte Waters Manticore nicht vergeben. Es hatte eine Zeit gegeben, als die Bürger der Republik von Haven ebensoviel Überfluß besaßen wie die Manticoraner. Nach all den Lehren, die Waters von klein auf eingeflößt worden waren, hätten die Bürger der Volksrepublik es noch besser haben sollen als die heutigen Manticoraner. Hatte denn die Regierung nicht interveniert und die Reichen gezwungen, ihren Beitrag zum Allgemeinwohl zu leisten? Hatte sie etwa nicht das Wirtschaftsgrundgesetz verabschiedet? Hatte sie nicht die Privatindustrie gezwungen, all jene finanziell zu unterstützen, die durch unfaire Techologieänderungen und Arbeitsmarktbedingungen wegrationalisiert worden waren? Hatte die Volksrepublik nicht auch den benachteiligten Bevölkerungsschichten kostenlose Bildung, kostenlose Krankenversicherung, kostenlose Unterbringung und ein Grundeinkommen garantiert?
    Selbstverständlich hatte sie das. Und dank all dieser garantierten Rechte hätten die Bürger sicher und wohlhabend leben, hätte die Wirtschaft aufblühen müssen. Nur war dieser Fall nie eingetreten. Obwohl Waters es niemals zugegeben hätte, bewirkten die Erfolge des Sternenkönigreichs, daß er sich klein und unzulänglich vorkam. Es war einfach nicht fair, daß diese wirtschaftlichen Häretiker so viel und die Rechtgläubigen so wenig haben sollten, und es verlangte ihn danach, sie in den Staub zu werfen, wie ihre Sünden es verlangten.
    Und wenn ein paar einfältige Handelsschiffer dumm genug waren anzunehmen, er würde seine Drohung nicht wahr machen … Wenn sie trotzdem zu fliehen versuchten, dann würde er sie mit größtem Vergnügen in Stücke schießen.
    »Irgendein Anzeichen, daß man uns bereits geortet hat?«
    »Nein, Bürger Captain.« Niemand in Jerome Waters’ Crew hätte auch nur im Traum daran gedacht, selbst um ein Jota von den vorgeschriebenen egalitären Anredeformen des Regimes abzuweichen. »Fett und ahnungslos halten sie Kurs. Wenn sie wüßten, daß wir hier sind, hätten sie bereits in irgendeiner Form reagiert, zumindest durch ein Signal.«
    »Wie lange noch, bis man unsere Anwesenheit bemerkt haben muß ?«
    »Nicht mehr als drei oder vier Minuten, Bürger Captain«, antwortete der Taktische Offizier. »Auch mit zivilen Sensoren müssen unsere Impellersignaturen bald durch die Eloka durchschimmern.«
    »Gut.« Waters tauschte einen Blick mit Volkskommissar Seifert aus, dann wandte er sich an den Signaloffizier. »Halten Sie sich bereit, unsere Befehle zu senden, sobald man uns bemerkt, Bürger Lieutenant.«
     
    »So, Skipper«, meldete Hernando. »Jetzt müßte auch ein halbblinder Frachter sie gesehen haben.«
    »Meine ich auch.« Webster bemerkte die Nervosität in seiner. Stimme und zwang sich, die Schultern zu lockern, wie er es Captain Harrington im Basilisk-System und während der Schlacht von Hancock Station hatte tun sehen. Seine nächsten Worte kamen ruhig und gelassen heraus. »Also gut, Herrschaften – ich glaube, es ist soweit. Ruder, führen Sie Alfa-Eins

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