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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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aus.«
     
    »Jetzt haben sie uns gesehen, Bürger Captain«, meldete Waters’ Erster Offizier, als der Frachter seine Beschleunigung plötzlich auf einhundertundachtzig Gravos erhöhte und eilig nach Steuerbord schwenkte. Der Bürger Captain nickte und blickte auf den Signaloffizier, aber die Nachricht war bereits unterwegs.
     
    »Manticoranisches Handelsschiff, hier spricht der republikanische Schwere Kreuzer Falchion ! Unternehmen Sie keinen Versuch, Signale abzusetzen oder das Schiff zu verlassen. Kehren Sie auf den ursprünglichen Kurs zurück und halten Sie ihn, bis Sie geentert werden. Jeder Widerstand wird mit tödlicher Gewalt beantwortet. Falchion Ende.« Die kurz angebundene Stimme rasselte aus den Brückenlautsprechern, und Webster blickte Hernando und DeWitt an.
    »Genau nach Drehbuch«, stellte er fest. »Klingt ganz, als meinte man es ernst, nicht wahr?« Mehr als eine Person auf der Brücke lächelte daraufhin aller inneren Anspannung zum Trotz, und Webster ruckte seinem Signaloffizier zu. »Sie wissen ja, was Sie ihnen zu antworten haben, Gina.«
     
    »Bürger Captain, das Schiff behauptet, kein Manticoraner zu sein«, meldete Waters’ Signaloffizier. »Sie sagen, sie seien Andermaner.«
    »Geschwätz«, brummte Waters grimmig. »Das ist ein manticoranischer Transpondercode. Antworten Sie dem Manticoraner, er hätte noch eine Chance, auf seinen Kurs zurückzugehen, bevor wir das Feuer eröffnen.«
     
    »Manticoranischer Frachter, Sie sind kein , wiederhole kein andermanisches Schiff. Ich wiederhole: Gehen Sie auf ursprünglichen Kurs und Beschleunigung und halten Sie ab jetzt Funkstille, oder wir eröffnen das Feuer. Das ist unsere letzte Warnung! Falchion Ende.«
    »Gute Güte, die klingen aber gereizt, was?« murmelte Webster. »Sind sie denn schon in Reichweite, Oliver?«
    »Knapp außerhalb, Sir. Raketenreichweite in einundvierzig Sekunden.«
    »Dann sollten wir seine Geduld nicht allzusehr strapazieren. Zeit für Alfa-Zwo.«
     
    »Himmel, was ist das denn für ein Idiot?« stieß Waters’ I.O. hervor, und der Bürger Captain schüttelte geringschätzig den Kopf. Nach dem Fluchtversuch – der von vornherein zum Scheitern verurteilt war – und dem stümperhaften Bluff war der manticoranische Skipper wohl in Panik verfallen. Er ging nicht wieder auf den alten Kurs zurück, sondern versuchte, auf den alten Vektor zurückzukehren, und die zweite Kursänderung war noch wilder als die erste. Er schlug heftig auf die Backbordseite und rollte wie irrsinnig, um der Falchion und ihrem Begleiter den Bauch seines Impellerkeils zu präsentieren. Waters schnaubte verächtlich.
    »Ruder, Beschleunigung umkehren«, befahl er.
     
    »Da kommen sie«, murmelte Webster. Beide havenitischen Kreuzer zeigten nun mit dem Heck auf die Scheherazade und bremsten hart ab. Dennoch würden sie mit dreißigtausend Kps an der Schehemzade vorbeirasen, aber ihre Beschleunigung betrug immerhin das Dreifache dessen, was Websters Schiff erzielen konnte. Nachdem sie ihn überholt hatten, konnte er ihnen nicht mehr ausweichen, und das wußten die Haveniten genau.
    Nur wissen sie nicht, mit wem sie sich anlegen , dachte er grimmig. Soviel steht fest. Webster hatte mit Bedacht den Kreuzern den Bauch seines Impellerkeils zugewandt, während die Waffenbedienungen die Geschützluken öffneten. Nun waren die Waffenschächte nur noch von den dünnen Tarndeckeln aus Kunststoff bedeckt, die Captain Harrington auf Vulcan hatte anbringen lassen. Diese Deckel waren jedoch radardurchlässig. Eine Rumpfabtastung bei geöffneten Geschützluken hätte den Haveniten sofort enthüllt, daß mit den Flanken der Scheherazade etwas ganz und gar nicht stimmte, und Webster wollte auf jeden Fall vermeiden, daß der Gegner diese Warnung erhielt.
    Eine Rumpfabtastung war jedoch nicht einmal versucht worden. Die Haveniten näherten sich Websters Schiff mit unglaublicher Arroganz. Ihre Hecks wiesen beinahe direkt auf die Scheherazade , so daß sie nur ihre Jagdbewaffnung einsetzen konnten … und sie saßen mit offenen Hecköffnungen vor Gott und jedermann.
    Samuel Webster spürte seine Nerven prickeln. Captain Harrington wäre von Hernandos Plan und seinen eigenen Verfeinerungen entzückt gewesen. Aber nun durfte er nicht an die Kommandantin denken. Bei einem zeitkritischen Manöver wie diesem war jeder Schritt sorgfältig programmiert und mußte präzise ausgeführt werden. Entweder der Plan funktionierte perfekt, oder die Scheherazade steckte tief im

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