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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wir sie überstellen können.« Usher seufzte. »Aber verraten Sie das bloß nicht. Die Artemis soll nur erfahren, daß wir zufällig den gleichen Weg nehmen.«
    »Prima«, entgegnete Sargent sarkastisch. »Okay, Skipper. Bin schon dabei.«
    Usher nickte und ging zu seinem Kommandosessel. Er setzte sich und blickte verdrossen auf den leeren Plot, während er gedanklich die Liste der zu erledigenden Dinge durchging. Die Marschorder eines Sternenschiffs innerhalb von weniger als zwölf Stunden auf den Kopf zu stellen war niemals angenehm. Er würde es System Command Central überlassen, den Kommandeur von Basilisk Station von seinem bevorstehenden Nichterscheinen zu unterrichten. Er hatte schon genug Probleme – wie zum Beispiel das Auffüllen der Schiffsvorräte zu beschleunigen. Er nickte und drückte den Intercomknopf. »Geben Sie mir den Bosun«, sagte er.
     
    »… wenn Sie also auf Gesellschaft Wert legen, wird die Hawkwing Sie gern bis Sachsen begleiten.«
    »Ja, vielen Dank, Lieutenant«, antwortete Captain Fuchien dem Gesicht auf ihrem Combildschirm. Sie gab sich große Mühe, ein Grinsen zu verbergen, das, wie sie gut wußte, den armen Lieutenant nur erzürnen würde. Der Gedanke, beide Hauptmanns nach Silesia mitzunehmen, gefiel ihr weiterhin nicht im geringsten, aber die Begleitung eines Zerstörers konnte nicht schaden. Und sie wußte, wie knapp die Navy an Schiffen aller Art war … – und deshalb war Fuchien sofort klar, welchen Passagieren sie diese ›zufällige‹ Großzügigkeit zu verdanken hatte.
    »Selbstverständlich«, fügte der Lieutenant hinzu, »unterstehen Sie den Anweisungen von Commander Usher, sollte es unterwegs zu irgendwelchen Schwierigkeiten kommen.«
    »Selbstverständlich«, stimmte Fuchien zu. Das war nicht mehr als fair: Offiziell konnte die Navy schließlich nicht einen Konvoi ins Leben rufen, der nur aus einem einzigen Schiff bestand, aber letztendlich war genau das geschehen. Aufgrund der Geschwindigkeit von RMMS Artemis war Fuchien überhaupt nicht gewöhnt, unter Geleitschutz zu segeln. Normalerweise wäre sie beleidigt gewesen bei der geringsten Andeutung, ihr Schiff könnte Geleitschutz nötig haben, doch für dieses eine Mal wollte sie gerne darüber hinwegsehen.
    »Gut, Captain. Commander Usher wird sich in Kürze mit Ihnen in Verbindung setzen.«
    »Ich danke Ihnen vielmals, Lieutenant. Wir wissen das zu schätzen«, antwortete Fuchien völlig aufrichtig, dann lehnte sie sich im Kommandosessel zurück, trennte die Verbindung und setzte augenblicklich ein breites Grinsen auf.
     

25
    In der Schlafkabine war nur das Scharren der Karten zu hören, die Randy Steilman mit dicken Fingern mischte. Anstelle seiner Arbeitsuniform trug er Shorts und ein T-Shirt, und im Licht der Deckenlampe wirkte das dichte Haar auf seinen muskelbepackten Armen wie dunkler Pelz. Er hielt Ed Ilyushin den Kartenstapel hin, damit der Umwelttechniker abheben konnte, aber Ilyushin – ein Techniker Erster Klasse, was ihn zum Dienstältesten in der Kabine machte – lehnte ab, indem er mit einem Fingerknöchel auf den Stapel schlug. Münzen klirrten auf den Tisch, als die Spieler für das nächste Spiel setzten.
    »Stud-Poker mit sieben Karten«, verkündete Steilman und teilte gekonnt zunächst die verdeckten Karten aus, dann die erste offene. »Dein Karo-König ist hoch«, stellte er fest. »Was sagst du, Jackson?«
    »Hm.« Jackson Coulter kratzte sich das Kinn, dann warf er eine Fünf-Dollar-Münze auf den Tisch.
    »Himmel, was für ein Verschwender!« Steilmans Lachen rumpelte tief in seinem Bauch, und er blickte Elizabeth Showforth an. »Was ist mit dir, mein Zuckermäulchen?«
    »Was hältst du von ‘nem Tritt in den Arsch?« Showforth hatte den Pik-Buben vor sich liegen und setzte ebenfalls einen Fünfer. Ilyushin blickte auf seine Karo-Zehn und ging mit.
    Steilman schüttelte den Kopf. »Mann, was für ‘n Haufen Memmen.« Vor ihm lag eine Kreuz-Acht, und er warf zehn Dollar in den Pot, ohne auch nur seine verdeckte Karte anzusehen, dann blickte er auf Al Stennis, den fünften und letzten Spieler. Stennis hatte nur eine niedrige Herz-Zwei und starrte Steilman finster an.
    »Warum mußt du es immer so hart angehen, Randy?« sagte er in klagendem Ton und ging gleichzeitig mit. Steilman sah die anderen drei herausfordernd an, und einer nach dem anderen legten sie jeder fünf Dollar in den Pot.
    »Das nenn’ ich Kampfgeist!« ermutigte Steilman seine Kameraden lachend. Er teilte die

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