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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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nächste Karte aus und hob einen Augenbraue, als vor Coulter die Herz-Dame landete. »Na, Jackson, das sieht doch toll aus! Woll’n mal sehen … Jackson kann ‘nen Royal Straight bekommen, Zuckermäulchen nicht allzuviel, Ed vielleicht ‘nen Straight, Scheißdreck für Al und …« Er teilte sich die Kreuz-Neun aus und strahlte. »Na also!« kicherte er. »Möglicher Straight Flush für den Geber.«
    Er setzte weitere zehn Dollar, und die anderen stöhnten auf. Aber sie gingen wieder mit, und Steilman teilte ringsum eine weitere Karte aus.
    Die Pokerspiele in Schlafkabine 256 waren die zweitwichtigste Beschäftigung der Kabinenbewohner – eine Tatsache, die bei vielen ihrer Crewkameraden auf großen Unglauben gestoßen wäre, die anzüglich darüber spekulierten, wer es mit wem trieb.
    Traditionsgemäß einigten sich die Besatzungsmitglieder an Bord eines Schiffes der Königin selber darauf, wer mit wem eine Kabine teilte. Die anfänglichen Belegungen richteten sich nach der Reihenfolge des Anbordkommens, aber dann stand es den Navyangehörigen frei, Kojen zu tauschen, wie es ihnen gefiel, solange die Divisionsoffiziere darüber unterrichtet wurden und die strikte Trennung zwischen Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften aufrechterhalten blieb. Diese Regelung war in der Navy schon seit langem üblich, nur die Marines blieben dabei weitaus förmlicher und holten für jeden Kojentausch die Genehmigung eines Offiziers ein. Die Navy hatte außerdem festgestellt, daß der Versuch, in den gemischten Besatzungen ein Zölibat durchzusetzen, nicht nur an sich eine schlechte Idee, sondern schlichtweg zum Scheitern verurteilt war. Schon vor über fünfhundert T-Jahren hatte BuPers daher eine recht pragmatische Politik entwickelt. Nur eine Sorte von Beziehungen war vom Reglement strengstens verboten: alle Beziehungen, die unter den Artikel 119 fielen – also Liebschaften zwischen Offizieren und/oder Unteroffizieren und irgendwelchen derer Untergebenen. Davon abgesehen konnten die Crewmitglieder jede Beziehung führen, die sie wollten. Weibliche Besatzungsangehörige erhielten ein Implantat mit einem Fünfjahresdepot an Verhütungsmitteln, das auf Antrag deaktiviert werden konnte. In Friedenszeiten wurde solchen Anträgen automatisch stattgegeben, in Kriegszeiten nur, wenn Ersatz für die Antragstellerin zur Verfügung stand. Außerdem wurden Frauen, die sich für eine Schwangerschaft entschieden, unverzüglich aus dem Borddienst entfernt und einer Raum- oder Bodenstation zugeteilt, von wo sie sofort an einen Posten ohne Strahlungsrisiko versetzt werden konnten, sobald sie wirklich schwanger wurden. Fair war diese Regelung nicht – die weibliche Fortpflanzung wurde eingeschränkt, andererseits konnten Frauen sich für Kinder entscheiden, um dem Borddienst zu entkommen. Schließlich war auch die menschliche Biologie inhärent unfair, und mittlerweile nahm die Praxis der Invitro -Schwangerschaft der ganzen Angelegenheit den Stachel. Tatsächlich bot BuPers die kostenlose Lagerung von Sperma und Eizellen an und trug im Namen der Chancengleichheit fünfundsiebzig Prozent aller Kosten einer In-vitro -Schwangerschaft. Trotz regelmäßiger Beschwerden wurde diese Politik als der beste Kompromiß verstanden, den eine militärische Institution bieten konnte – und weitgehend wurde diese Lösung auch akzeptiert. Mithin bedeutete diese Einstellung der übergeordneten Behörde, daß Kommandant und Erster Offizier sich klugerweise nicht darum scherten, wer mit wem schlief, solange niemand den Artikel 119 verletzte. Allerdings war es sehr ungewöhnlich, eine Kabine mit vier Angehörigen des anderen Geschlechts zu teilen, aber genau dazu hatte Elizabeth Showforth sich entschieden. Ihre Wahl erschien um so bemerkenswerter, als sie sich in sexueller Hinsicht nicht für Männer interessierte – aber sie teilte die Kabine auch gar nicht aus sexuellen Beweggründen mit Steilman, Coulter, Ilyushin und Stennis. Die Tradition der Nichteinmischung verlieh ihr lediglich einen nützlichen Deckmantel für den wahren Grund, weshalb sie ausgerechnet mit diesen Männern in einem Raum schlief.
    »Mir wär’s lieber, wenn du’s was langsamer angehen würdest, Randy«, knurrte Stennis, während Steilman gab.
    »Was, ist dir der Pot zu groß?«
    »Ich spreche nicht vom Pokern«, entgegnete Stennis beherrschter und hob den Blick, um den anderen am Tisch in die Augen zu sehen.
    »Was laberst du denn dann für ‘n Scheiß, Al?« fragte Steilman

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