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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Honor empfand seine grenzenlose Flut der Erleichterung, als Nimitz begriff, daß beide noch am Leben waren, dann klammerte er sich fester an den Haltering und ließ sie an diesem Gefühl teilhaben.
    Doch zunächst mußte sie sich den Verhältnissen in ihrem Schiff zuwenden, und der Frage, wie …
    »Captain Harrington, hier spricht Lewis im TLS«, sagte eine Stimme über das Helmcom. »Captain Harrington, bitte antworten Sie.«
    »Lewis?« Honor riß sich zusammen. »TLS, hier Kommandantin. Sprechen Sie.«
    »Aye, Ma’am.« Aus Gingers Stimme klang eine Erleichterung, die beinahe so grenzenlos war wie zuvor bei Nimitz’, und sie holte kurz Luft, dann redete sie in sachlichem Ton weiter. »Ma’am, ich habe jede Station über Helmcom angesprochen. Bisher haben weniger als zwanzig Prozent geantwortet. Wir wissen, daß Fusion Eins nicht mehr existiert, Fusion Zwo ist jedoch am Netz. Die Umweltsysteme sind völlig hin. Die Hyperzentrale hat einen Volltreffer erhalten, der Generator ist zerstört. Beide Warshawski-Segel sind ausgefallen, und Impeller Eins und Zwo sind schwer beschädigt. Eventuell können wir in beiden Ringen einige Beta-Emitter wieder in Betrieb setzen, aber die Segel sind irreparabel. Die künstliche Schwerkraft ist ebenfalls ausgefallen, und die Bosun versucht, zum Gravraum vorzudringen und einen Blick darauf zu werfen. Bevor sie sich nicht wieder meldet, weiß ich nicht, ob wir eine Chance haben, die Schwerkraft wiederzubekommen, es sieht jedenfalls nicht gut aus. Soweit ich sagen kann, sind sämtliche Ortungsgeräte ausgefallen. In der Backbordbreitseite haben wir einen funktionstüchtigen Graser, in der Steuerbordbreitseite einen Werfer. Wir haben keine Seitenschilde, keinen Strahlenschutz und keine Partikelschirme. Der Rumpf ist eine Trümmerhalde. Ohne Inspektion könnte ich im Moment nicht einmal sagen, ob die Spanten die Beschleunigung aushielten, wenn wir die Impeller wieder in Gang bekämen. Das Lazarett hat noch Druck und Notstrom, und wir sind bereits dabei, es wieder an die Hauptversorgung anzuschließen. Die Flugleitung ist hin, aber beide Pinassen sind intakt. Für beide haben wir einen Piloten, aber wir brauchen noch einen Bordmechaniker.«
    Die Stimme in Honors Com machte eine Pause, zögerte und sprach schließlich leise weiter. »Bisher haben sich weniger als einhundertundfünfzig gemeldet, Ma’am. Ich halte diese Zahl für pessimistisch, aber es ist der einzige fundierte Wert, den ich habe.« Ginger räusperte sich. »Soweit also mein Bericht, Captain. Tut mir leid, daß er nicht vollständiger ist, aber wir arbeiten noch daran.«
    Honor hatte während des Berichts erstaunt die Augen geweitet. Es war unglaublich: Ein Senior Chief – jemand, die vor keinen sechs Monaten noch Technikerin 2. Klasse gewesen war – hatte auf eigene Initiative all diese Informationen zusammengetragen. Trauer und Schmerz über die gemeldeten Verlustzahlen regten sich tief in ihr, aber im Grunde waren dadurch Honors Befürchtungen nur bestätigt worden, und sie durfte sich davon nicht lähmen lassen.
    »Sie haben keinen Grund, sich zu entschuldigen, Ginger«, sagte sie. Das freudige Erröten, weil die Kommandantin sie mit dem Vornamen anredete, konnte Honor nicht sehen. »Ich finde es vielmehr bemerkenswert, wieviel Sie bereits erreicht haben. Machen Sie weiter, und halten Sie auch Commander Cardones auf dem laufenden. Höchste Priorität hat die Stromversorgung für das Lazarett. Außerdem muß sichergestellt werden, daß die Druckfestigkeit der Abteilung gewährleistet ist.«
    »Aye, aye, Ma’am. Wir kümmern uns darum.«
    Honor wandte sich Cardones zu, und der I.O. schüttelte den Kopf, dann hielten sie ihre Helme aneinander.
    »Das war’s also, Skipper«, sagte er leise und ließ allein die Berührung der Helme den Schall übertragen, ohne die Coms zu benutzen. »Ohne Generator und ohne Segel sind wir tot, selbst wenn wir die Lebenserhaltung soweit wiederherstellen könnten, daß wir damit überall hinkämen.«
    »Das stimmt«, sagte Honor, und ihr Gesicht verzerrte sich vor Schmerz. »Andererseits sollten wir die Leute beschäftigt halten.« Als Cardones nickte, fuhr sie fort: »Organisieren Sie ein Reparaturkommando. Sie sollen sich zu den zentralen Liftschächten durchschlagen. Die Lifte sind ohne Strom, aber die einzigen gangbaren Wege durchs Schiff. Abteilungen, die noch druckfest sind, sollen erfaßt werden. Sie und MacBride kümmern sich um Rettungstrupps. Alle Überlebenden müssen

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