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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bewegt.
    Honor war sich nicht sicher, wie lange diese Verbindung bestand – gewiß nicht länger als drei oder vier Sekunden –, dann zuckten Nimitz und Odysseus vor offensichtlicher Belustigung mit den Ohren und blickten sich wie alte Freunde in die Augen, die einen geheimen Scherz teilten, und wieder mußte Honor blinzeln.
    »Ich möchte wissen, was das zu bedeuten hatte«, murmelte Georgides. Honor schaute den Admiral an und stellte fest, daß er die beiden Baumkater eingehend musterte. Noch einen Moment lang ließ er den Blick auf ihnen ruhen, zuckte mit den Schultern und schenkte Honor ein Lächeln. »Jedesmal, wenn ich glaube, ich würde den kleinen Teufel endlich in und auswendig kennen, da geht er hin und tut etwas, das mir das Gegenteil beweist«, stellte er trocken fest.
    »Ich glaube, das haben sie alle gemeinsam«, stimmte Honor ihm im Brustton der Überzeugung zu.
    »Allerdings. Verraten Sie mir nur eins, Mylady: Ist etwas Wahres an dem Gerücht, daß der erste jemals adoptierte Mensch einer Ihrer Vorfahren gewesen sei?«
    »Nun …« Honor blickte in die Runde, um sich davon zu überzeugen, daß nur LaFollet, der pflichtgemäß hinter ihrem Stuhl stand, in Hörweite war, denn in diese Dinge weihte sie nur enge Freunde oder andere Adoptierte ein. »Nach den Überlieferungen meiner Familie schon. Eine gute Sache. Wenn die Familiengeschichten stimmen, dann hat diese Adoption meiner Vorfahrin das Leben gerettet. Es mag selbstsüchtig sein, aber ich bin froh, daß sie überlebt hat.«
    »Das bin ich auch«, meinte Georgides ruhig und streckte den Arm aus, um Odysseus mit den Fingern über den Rücken zu streicheln. Der ‘Kater drängte sich gegen die liebkosende Hand und richtete die glänzend grünen Augen auf seine Person. Der Admiral lächelte. »Ich habe die Frage aus einem bestimmten Grund gestellt, Mylady: Wenn die Legende stimmt, dann möchte ich Ihnen meinen Dank aussprechen.«
    »Im Namen meiner Familie sage ich: gern geschehen«, antwortete Honor mit spitzbübischem Grinsen.
    »Und wo wir schon beim Bedanken angekommen sind«, fuhr Georgides in ernsterem Ton fort, »möchte ich Ihnen außerdem dafür danken, daß Sie Ihre neue Verwendung akzeptiert haben. Ich weiß, was Sie dafür im Jelzin-System aufgegeben haben. Die Bereitwilligkeit, mit der Sie dieses Opfer auf sich nehmen, bestätigt all das Gute, das ich über Sie gehört habe.« Honor errötete, aber der Admiral ignorierte ihre Verlegenheit und sprach leise weiter. »Wenn es irgend etwas gibt, was Vulcan für Ihr Kommando tun kann – ganz gleich, was –, dann lassen Sie es mich bitte wissen.«
    »Vielen Dank, Sir. Das werde ich tun«, versicherte sie ihm ebenso leise und griff wieder nach dem Weinglas.
     

5
    Honors Kutter trieb durch die überwältigend große Luke des Laderaums Nummer Eins von HMS Wayfarer . Das kleine Beiboot wirkte geradezu winzig vor dem Hintergrund des riesigen Mauls der Frachttore, die mit Sternen besetzt waren und mit Leichtigkeit einen Zerstörer hätten passieren lassen. Der Laderaum, zu dem die Tore gehörten, wies entsprechend gigantische Ausmaße auf. Arbeitslichter schufen Flecken aus greller Helligkeit, wo Gruppen von Werfttechnikern an den letzten Änderungen schufteten, aber es gab keine Atmosphäre, um das Licht zu streuen, und so war die gewaltige Stahlkaverne zum größten Teil noch schwärzer als der Weltraum jenseits der Luke.
    Ein letzter Stoß aus den Manövrierdüsen zehrte den letzten Impuls des Kutters auf, und er schwebte in der Schwerelosigkeit des Laderaums auf der Stelle. Honor rollte Nimitz in ihrem Schoß herum, um die Lebenserhaltungsanzeigen seines hautengen Raumanzugs ablesen zu können. Nach drei Jahren der Benutzung hatte der Baumkater sich völlig an den kleinen Anzug gewöhnt, den Paul Tankersley für ihn hatte anfertigen lassen, aber das bedeutete noch lange nicht, daß Honor in dieser Hinsicht zu irgendeinem Risiko bereit war. Rasch, aber eingehend überprüfte sie die Dichtungen und leuchtenden Anzeigen des Anzugs.
    Nimitz ließ die Prüfung geduldig über sich ergehen, denn er wußte genau, daß jede Fehlfunktion tödliche Konsequenzen haben konnte, doch alle Lichter strahlten grün. Honor stand auf, setzte sich Nimitz auf die Schulter und schloß den Helm. LaFollet wartete schon an der Luke, als seine Gutsherrin der Bordmechanikerin zunickte.
    »Wir sind fertig, P.O.«
    »Aye, aye, Ma’am«, antwortete der weibliche Maat, las ihrerseits rasch die Anzeigen an Honors Anzug

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