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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Crew ins Gefecht gehen wollen, und in gewisser Weise traf diese Feststellung auf den Captain eines Q-Schiffs noch mehr zu als auf alle anderen. Q-Schiffe operierten normalerweise einzeln, und wenn es hart auf hart kam, war niemand in der Nähe, um einem Q-Schiff beizustehen. Das Überleben hing davon ab, wie die Leute ihre Pflicht taten. Die Lage wurde verschärft durch die Eile; das Geschwader sollte in den Einsatz; für den Drill, den man brauchte, um mit den Außenseitern innerhalb der Besatzungen fertigzuwerden, fehlte die Zeit. Für Honor bestand nicht der geringste Zweifel, daß sie auch den schlimmsten Unruhestifter noch dazu bringen könnte, sich an ihre Anweisungen zu halten, wenn dazu die erforderliche Vorbereitungszeit zur Verfügung stand. Leute, deren einziger Fehler darin bestand, daß sie keine Erfahrung besaßen, mußten sogar noch sorgfältiger behandelt werden. Wenn ihr selbst diese Zeit fehlte …
    »Es tut mir sehr leid, Mylady«, sagte Cortez leise. »Ich versichere Ihnen, mein Stab und ich werden unser Bestes tun. Offen gesagt habe ich diese Besprechung so lange hinausgezögert, wie ich nur konnte, weil ich gehofft habe, daß einer meiner Leute doch noch eine brillante, überraschende Lösung finden würde. Leider ist das nicht geschehen. Deshalb erschien es mir nicht mehr als fair, Ihnen die Lage persönlich zu erläutern.«
    »Ich verstehe, Sir.« Honor senkte kurz den Blick zu Nimitz und streichelte ihm das Rückgrat, dann sah sie wieder den Admiral an. »Sie können nicht mehr tun, als in Ihrer Macht steht, Sir Lucien, und jeder Captain weiß, daß er die Crew selbst einnorden muß, wenn es nicht anders geht. Wir schaffen das schon.«
    Honor bemerkte die falsche Selbstsicherheit in ihrer Stimme nur zu deutlich, aber sie konnte keine andere Antwort geben, denn der Kommandant war in der Tat dafür verantwortlich, aus dem zugeteilten Personal, eine gefechtstüchtige Besatzung zu formen. Es wäre nicht das erstemal , dachte sie – aber das erstemal mit so großem Handicap , fügte eine zweite innere Stimme kühl hinzu.
    »Nun …« Cortez wandte den Blick kurz ab, dann schaute er Honor wieder in die Augen. »Immerhin kann ich Ihnen folgendes anbieten, Mylady. Obwohl die erfahrenen Leute knapp sind, ist es mir gelungen, Ihnen einen Kern aus verläßlichen Offizieren und Unteroffizieren zusammenzustellen. Ehrlich gesagt sind die meisten von ihnen vielleicht ein wenig zu jung für die Posten, die sie erhalten, aber alle haben ausgezeichnete Leistungen vorzuweisen. Ich glaube, mit einigen der Leute haben Sie bereits gedient.« Er nahm einen Datenchip aus der Schreibtischschublade und reichte ihn Honor. »Die Leute stehen auf dem Chip, und wenn es andere Offiziere oder Unteroffiziere geben sollte, die Sie anfordern wollen, dann werde ich tun, was ich kann, um sie Ihnen zu verschaffen. Ob Sie sie auch bekommen, hängt letztendlich davon ab, ob die Leute verfügbar sind oder nicht, aber wir werden unser Möglichstes versuchen. Was die Neuen angeht, so hat Ihr Geschwader oberste Priorität. Vielleicht sind alle noch ein wenig feucht hinter den Ohren, aber dafür bekommen Sie die mit den besten Noten.«
    »Das weiß ich zu schätzen, Sir«, sagte Honor aufrichtig.
    »Dann habe ich noch etwas geschafft, das Sie vielleicht auch gerne hören«, fügte Cortez nach kurzem Schweigen hinzu. »Nun, genauer gesagt zwo Dinge. Alice Truman hat es auf die Liste geschafft, und wir haben ihr das Kommando über die Parnassus gegeben. Das macht sie zu Ihrer Stellvertreterin als Geschwaderchefin.«
    Honors Augen leuchteten auf, als sie das hörte, doch mischte sich eine gewisse Besorgnis in ihre Begeisterung. Trotz der Vorfreude, die sich im Laufe der letzten drei Tage allmählich eingestellt hatte, erinnerte sie sich noch gut, wie sie ihr Kommando zuallerest empfunden hatte. Ein Offizier von Trumans Kaliber, der zudem noch gerade auf die Liste der Captain Senior Grades gekommen war – was ihm praktisch den Admiralsrang in der Zukunft sicherstellte –, konnte es durchaus als Schlag ins Gesicht verstehen, wenn man ihm ein Q-Schiff gab. Wenn Alice so empfand, konnte Honor ihr es nicht einmal verübeln, aber wenn sie Honor die Schuld daran gab …
    »Ich glaube, ich sollte noch etwas hinzufügen«, sagte Cortez, als könnte er Honors Gedanken lesen. »Wir haben Captain Truman die Lage erklärt, und sie hat sich für die Verwendung freiwillig gemeldet. Ursprünglich sollte sie das Kommando über die Lord Elton

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