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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Antennen auf. Sie setzte sich gerade, vergrub die Hände in Nimitz’ flauschigem Fell und sah den Raumlord aufmerksam an. Cortez bemerkte ihren Blick und verzog das Gesicht, dann lehnte er sich zurück und hob die Hände zu einer wegwerfenden Gebärde.
    »Wir haben ein Problem, Mylady«, seufzte er. »Genauer gesagt, bringt mir die Notwendigkeit, Ihr Geschwader mit Personal zu versehen, all meine Pläne durcheinander.«
    »In welcher Weise, Sir?« fragte Honor vorsichtig.
    »Im Grunde liegt es daran, daß wir gebeten worden sind, Ihre Schiffe sechs Monate verfrüht mit Besatzungen zu versehen«, erklärte Cortez. »Das ist in unseren Plänen nie vorgesehen gewesen. Sie wissen sicherlich, wie eng wir im Moment besetzt sind?«
    »Im großen und ganzen schon, Sir, aber ich bin drei T-Jahre lang nicht mehr im Sternenkönigreich gewesen – und habe nicht die Uniform der Königin getragen.« Nur mit Mühe gelang es ihr, den Groll zu bezwingen, der sich in ihre Stimme schleichen wollte.
    »Dann will ich Ihnen eine kurze Zusammenfassung geben.« Cortez legte die Ellbogen auf die Armlehnen seines Sessels und faltete über seinem Bauch die Hände. »Wie Sie ganz bestimmt wissen, sind im Augenblick rund fünfzigtausend Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der RMN an die Navy von Grayson ausgeliehen, ganz zu schweigen vom technischen Hilfspersonal, das wir vorübergehend an ihr Amt für Schiffsbau und die Abteilungen für Forschung und Entwicklung überstellt haben. Die Graysons leiden unter einem kritischen Mangel an geschultem Personal, und diese Manticoraner reichen gerade aus, daß die Graysons ihre Flotte voll bemannen können. Seitdem die GSN in eigener Regie gefertigte Superdreadnoughts in Dienst stellt, verschlimmert sich die Lage sogar.
    Ich erwähne die Situation im Jelzin-System nur als ein Beispiel von vielen, wenn auch dem bedeutendsten, wie ich fürchte. Es sind gewaltige Personalmengen, die wir unseren Alliierten zur Verfügung stellen müssen. Alles zusammengenommen tragen im Moment einhundertundfünfzigtausend Manticoraner fremde Uniformen. Wenn Sie das technische Hilfspersonal hinzunehmen, kommen Sie auf etwa eine Viertelmillion.«
    Er sah Honor aufmerksam an, und sie nickte langsam.
    »Hinzu kommen unsere eigenen Personalbedürfnisse. Wir haben rund dreihundert Wallschiffe in Dienst, mit einer durchschnittlichen Besatzung von fünftausendzweihundert Köpfen. Das macht also weitere anderthalb Millionen Menschen. Dazu gesellen sich einhundertvierundzwanzig Forts zum Schutz des Wurmlochknotens mit einer weiteren Million und mehr Personen an Bord. Dann gibt es auch noch den Rest der Flotte mit einem Personalbedarf von zwoeinhalb Millionen, unsere Werften, die Flottenbasen auf fremden Stationen wie Grendelsbane, Forschung und Entwicklung, Nachrichtendienst und so weiter und so fort. Dazu das Ersatzpersonal für regelmäßige Rotation, und größenordnungsmäßig haben wir elf Millionen Menschen in Navy- und Marinecorpsuniformen. Das sind zwar nur drei Zehntel Prozent unserer Gesamtbevölkerung, aber sie entstammen unseren produktivsten Bevölkerungsschichten, und unsere Prognosen verlangen eine Verdopplung des Personalbestands innerhalb der nächsten zwo T-Jahre. Davon abgesehen müssen wir noch irgendwo Personal für die Army und die Handelsflotte herbekommen.«
    Nachdenklich ruckte Honor wieder, denn sie begriff, worauf Cortez hinauswollte. Die Royal Manticoran Marines waren Spezialisten, dazu ausgebildet, an Bord von Schiffen Dienst zu verrichten, Enterkommandos zu stellen und im Notfall als Bodenkampftruppen zu dienen. Schwerer, anhaltender planetarischer Kampf war hingegen Aufgabe der Royal Army, die sich ohne die Ablenkung durch die Notwendigkeit, Schiffssysteme zu beherrschen, voll und ganz auf Gerät und Techniken des Bodenkampfs konzentrieren konnte. In Friedenszeiten wurde die Stärke der Army stark reduziert, und die Marines übernahmen die Aufgaben der Friedenserhaltung, doch im Kriegsfall mußte das Heer wieder auf volle Stärke gebracht werden, damit es zumindest den Garnisonsdienst übernehmen konnte. Zum Beispiel hatte das Marinecorps vor einem T-Jahr mit erleichtertem Seufzen den Planeten Masada an einen Armykommandeur übergeben. Im Augenblick war das Heer damit betraut, nicht weniger als achtzehn havenitische Welten zu garnisonieren. Wenn Manticore den Krieg gewinnen wollte, dann mußte das Sternenkönigreich noch erheblich mehr havenitische Welten erobern – und garnisonieren –, und

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