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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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in seiner Entrüstung über den Umstand, daß ein anderer Steward die Oberaufsicht über eine Dinnerparty führen sollte, die sein Commodore zu geben beabsichtigte. Und die Verbindung mit dem Baumkater sorgte dafür, daß Honor sich dessen ebenso deutlich bewußt war wie Nimitz.
    Es wäre ja ganz schön , überlegte sie, wenn Mac endlich einsehen würde, daß ich kein Kind mehr bin und er nicht die ganze Zeit auf mich achtgeben muß. Schließlich bin ich vierzig Jahre ohne ihn ausgekommen! Ich kann auf mich selber aufpassen! Bei diesem Gedanken empfand sie ein leises, aber hartnäckiges Schuldgefühl und grinste ihr Spiegelbild an. Also gut, ich hätte gar keine Lust, mich um alles selbst zu kümmern, aber trotzdem! Manchmal möchte ich dem guten alten Mac einfach den Hals umdrehen!
    »Hören Sie«, sagte Honor, indem sie sich zu MacGuiness umwandte, »es gibt zwo Gründe, weshalb Sie nicht mitkommen können. Erstens gibt es auf dem Flug zuwenig Sitze, und wir können Sie nicht mehr unterbringen. Zweitens, und das ist der springende Punkt, gehen wir als Captain McKeons Gäste an Bord der Prince Adrian , und wenn ich Sie mitbrächte, um die Oberaufsicht zu führen, wäre Captain McKeons Steward mit Recht genauso empört wie Sie an seiner Stelle. Und ich darf vielleicht hinzufügen, daß ich für nur rund achtzehn Stunden fort sein werde. Ob Sie es glauben oder nicht, Mac, für so lange komme ich zur Abwechslung wirklich ohne Kindermädchen aus!«
    Sie sah ihm ernst, aber mit einem leicht ironischen Funkeln in die Augen, bis er den Blick senkte. Einen Augenblick lang betrachtete er seine Schuhspitzen, dann räusperte er sich.
    »Jawohl, Ma’am, ich – ich wollte nicht andeuten, es wäre anders.«
    »O doch, das wollten Sie!« erwiderte Honor. Ihre Augen funkelten nun viel lebhafter, so daß Mac schließlich verlegen grinste. »Das ist schon besser!« rief sie und schlug ihm sachte auf die Schulter. Dann hob sie Nimitz auf. »Nun, Mac, nachdem ich Sie gerade davon in Kenntnis gesetzt habe, daß ich selbst auf mich achtgeben kann – sehe ich präsentabel genug aus, um Sie nicht vor aller Augen zu blamieren?«
    »Sie sehen ganz hervorragend aus, Ma’am«, versicherte MacGuiness ihr. Gleichzeitig rückte er ihren Uniformkragen um noch eine Winzigkeit in die perfekte Position und zupfte ihr eine unsichtbare Fluse von der ‘katzenlosen Schulter. Nun war es an Honor zu grinsen; als MacGuiness zufrieden von ihr zurücktrat, schüttelte sie den Kopf. Dann ging sie voran in ihr Arbeitszimmer und beäugte mit kritischem Blick die drei Waffenträger, die sie an Bord der Prince Adrian begleiten sollten.
    Wie nicht anders zu erwarten, befand sich das Trio in makellosem Zustand. Andrew LaFollet und James Candless waren schon seit Honors offizieller Investitur als Gutsherrin bei ihr; Robert Whitman war erst nach Eddy Howards Tod beim letzten Gefecht von HMS Wayfarer vor kaum anderthalb Jahren zum dritten Mann ihrer ständigen Begleitung geworden, und LaFollet hatte ihn persönlich für diese Verwendung ausgesucht. Whitman war sich dessen sehr wohl bewußt und mühte sich nach Kräften, noch blanker geputzte Schuhe und schärfere Bügelfalten vorweisen zu können als seine Vorgesetzten. Alle drei hätten sich lieber von graysonitischen Neoratten zernagen lassen, als durch ihr Äußeres ihre Gutsherrin in eine peinliche Situation zu bringen.
    »Sehr gut, Gentlemen«, lobte Honor sie. »Sogar Sie, Jamie. Ich glaube nicht, daß ich mich mit einem von Ihnen in der Öffentlichkeit schämen müßte.«
    »Vielen Dank, Mylady. Wir haben uns alle Mühe gegeben«, antwortete LaFollet ausgesucht höflich, ohne die Miene zu verziehen.
    Honor lachte glucksend. »Nichts Geringeres hätte ich erwartet«, sagte sie. »Haben Sie das Päckchen, Bob?«
    »Jawohl, Mylady.« Whitman hielt die kleine Schachtel hoch, die in buntes Papier eingeschlagen war, und Honor nickte.
    »Wenn das so ist, Gentlemen, dann wollen wir mal«, sagte sie.
     
    Die anderen Passagiere der Pinasse warteten in Beiboothangar Zwo auf Honor. Sie hatte darum gebeten, diesmal auf das Zeremoniell zu verzichten, so daß nicht zur Seite angetreten worden war. Captain Greentree hatte es sich jedoch nicht nehmen lassen, herbeizukommen und sie zu verabschieden.
    »Allzu lange werden wir nicht fort sein, Thomas«, versicherte Honor dem Flaggkommandanten und schüttelte ihm die Hand.
    »Nein, natürlich nicht«, antwortete er. »Und selbst wenn, ich glaube, für ein paar Stunden kann ich

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