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Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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formuliert. Eine Situation wie diese hatten die Initiatoren des Gesetzeswerks niemals vorhersehen können. Für Adoptionsbindungen galt eine ähnliche Rechtspraxis wie für die Ehe, und deshalb schrieben die Bestimmungen der Admiralität vor, schwangere ‘Katzen mitsamt Gefährten nach Hause zu schicken. Weil Samantha aber Honor eben nicht adoptiert hatte, befand sich ihre Beziehung juristisch schon an der Grenze dessen, was durch Präzedenzfälle festgelegt war. Noch nie hatte man gehört, daß ein einzelner Mensch mit zwei Baumkatzen lebte, obwohl niemand etwas dagegen vorbrachte, weil Nimitz und Samantha sich offensichtlich aneinander gebunden hatten. Aber acht weitere? Niemand hatte je erwartet, daß ein Mensch sich plötzlich im Zentrum der Aufmerksamkeit von zehn Baumkatzen wiederfinden könnte (die Jungen nicht mitgezählt); zehn Baumkatzen, die allesamt beabsichtigten, diesen Menschen auf eine fremde Welt zu begleiten!
    Bei der Forstbehörde schrillten die Alarmglocken, und ein Dutzend Wildhüter stürzte sich aufs Gehöft Harrington, grimmig entschlossen, acht ›wilde‹ Baumkatzen vor jedweder Ausbeutung zu retten. Doch auf dem Anwesen mußten sie sich mit ›Bedrängten‹ auseinandersetzen, die partout nicht gerettet werden wollten. Zwei Wildhüter brachten ihre eigenen Baumkatzen mit, welche eindeutig klarstellten, daß Samanthas und Nimitz’ Freunde jedes Recht hätten, zu tun und zu lassen, was ihnen paßte, und dorthin zu gehen, wohin auch immer sie wollten, und zwar in jeder Begleitung, die ihnen angenehm sei – ganz gleich, wie sehr sich manche Menschen darüber erregten.
    Nach dem ungeordneten Rückzug der Forstbehörde rückten die Schergen der Admiralität vor. Sie verlangten von Honor, sich an die ursprüngliche Absprache zu halten und Samantha in der Obhut von Nimitz’ Clan auf Sphinx zurückzulassen. Honor konnte es BuPers kaum verdenken, daß man dort über ihren Sinneswandel ein wenig aufgebracht war (obwohl genaugenommen nicht Honor ihre Meinung geändert hatte). Der Befehl, Samantha, die vier Jungen und – insbesondere! – die acht ›wilden‹ Baumkatzen zurückzulassen, betrachtete sie jedoch als Überreaktion. Aus Kompetenzgründen war dieser Befehl zwar nicht zwingend formuliert, doch ganz eindeutig verweigerte man ihr jedes Recht, bei der Reise nach Grayson eine andere Baumkatze als Nimitz an Bord des militärischen Transportschiffs zu nehmen, dessen Benutzung ihr der Marschbefehl gestattete. Zum Pech Ihrer Lordschaften verlangten die Kriegsartikel von Navyangehörigen nicht, ihre angewiesenen Dienststationen an Bord von Navyschiffen zu erreichen. Nachdem Honor sich davon überzeugt hatte, daß der Entschluß ihrer sechsbeinigen Freunde feststand, kümmerte sie sich daher um eine andere Reisemöglichkeit. Zunächst beabsichtigte sie, eine Kabine an Bord eines Passagierliners zu buchen, dann erwog sie, ein kleines Privatraumschiff zu chartern. Schließlich brachte Willard Neufsteiler, ihr erster Finanzberater, sie auf den Gedanken, ein eigenes Schiff zu kaufen.
    Da selbst ein kleines, unbewaffnetes ziviles Sternenschiff ohne alle Extras schon rund siebzig Millionen Dollar kostete, hielt Honor die Idee des Schiffskaufs zunächst für viel zu extravagant. Davon unbeirrt wies Neufsteiler darauf hin, daß sie mittlerweile mehr als dreieinhalb Milliarden besitze; erwarb sie das Raumfahrzeug als Firmenschiff ihrer Gesellschaft Grayson Sky Domes Ltd., so müsse sie als Gutsherrin für die Zulassung nichts zahlen, während sie den Kauf im Sternenkönigreich gleichzeitig von der Steuer abschreiben könne. Neufsteiler hatte bereits mit dem Hauptmann-Kartell einen äußerst attraktiven Preis für ein fast neues Schiff ausgehandelt, ein Schiff, das größer und erheblich leistungsfähiger war, als Honor sich vorgestellt hatte. Zudem, führte Neufsteiler an, verlange ihr anwachsendes Finanzimperium von ihren diversen Managern und Kommissionären immer häufiger Passagen zwischen Jelzins Stern und Manticore. Durch ein Privatraumschiff erlange sie eine Flexibilität und Unabhängigkeit von den Fahrplänen der Passagierlinien, welche sich im Laufe der Zeit immer mehr bezahlt machen würde.
    So kam es, daß Honor zu ihrer beträchtlichen Belustigung nicht an Bord eines Kreuzers oder Zerstörers der RMN oder GSN im Jelzin-System eintraf; und sie hatte auch nicht nur eine Baumkatze, sondern vierzehn an Bord einer fünfzig Kilotonnen massenden, privat registrierten Jacht des Typs Star Falcon namens

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