Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Honor Harrington 7. In Feindes Hand

Titel: Honor Harrington 7. In Feindes Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
die meisten Graysons begriffen hatten, daß es sich bei den ‘Katzen um eine intelligente Art handelte. Honor erwartete allerdings, daß die Graysons es mindestens ebenso schnell bemerkten wie die Manticoraner. Nimitz hatte wegen ihr viel zu sehr im Blickfeld der Öffentlichkeit gestanden, als daß ein Grayson seine Intelligenz bestreiten konnte. Im Sternenkönigreich hingegen kamen nur wenige Nichtsphinxianer mit Baumkatzen in Berührung. Daß die ‘Katzen akzeptierter Bestandteil der ›Szene‹ waren, erleichterte offenbar den gebürtigen Manticoranern, die Intelligenz der sphinxianischen Ureinwohner zu übersehen. Während die Graysons Nimitz als faszinierendes, neues Wesen betrachteten, gaben sich die Manticoraner geradezu dünkelhaft und begnügten sich mit dem, was sie bereits ›wußten‹.
    Für Honor und Nimitz war es recht erfrischend gewesen, einen ganzen Planeten voller Menschen kennenzulernen, die bereit waren, den ‘Kater zu nehmen, wie er war. Andererseits würden die Graysons deswegen schnell begreifen, daß Nimitz’ und Samanthas neue Freunde im Endeffekt das Vorauskommando eines Invasionskeils darstellten – einer freundlichen Invasion zwar, aber dennoch einer Invasion. Zu den traditionellen Rechten der Gutsherren gehörte die Entscheidungsbefugnis, wie viele und welche Einwanderer sich auf dem Gut niederlassen durften. In früheren, grimmigeren Tagen hatte der Gutsherr die entsetzliche Pflicht gehabt, zu entscheiden, welche seiner Siedler sterben mußten, wenn die Bevölkerungsdichte die maximale Belastung überschritt, die das Gut ertragen konnte. Honor war unaussprechlich dankbar, daß die Gegenwart solche Entscheidungen nicht mehr erforderte. Dennoch hielt man auf Grayson nach wie vor die Tradition hoch, die Bevölkerungsdichte im Einklang mit den Ressourcen zu halten, und ausgerechnet in diese Umgebung sollte Honor nun Baumkatzen einführen.
    Immerhin wuchsen Baumkatzenpopulationen weit langsamer als ihre Mehrfachgeburten zunächst befürchten ließen. Samanthas Wurf bestand aus vier Jungen und war somit durchschnittlich groß, doch gebaren die meisten Baumkatzen nicht öfter als einmal in acht bis zehn T-Jahren. Allerdings konnten Baumkatzen zweihundert Jahre alt werden und blieben drei Viertel dieser Zeit fruchtbar, so daß ein einzelnes Paar eine gewaltige Nachwuchsschar in die Welt zu setzen vermochte, wenn auch verteilt über eine große Periode. Auf Grayson, dem die schier unendlichen Wälder fehlten, der natürliche Lebensraum für Sphinx’ eingeborene Intelligenzen, führte kein Weg daran vorbei, daß die menschliche Gesellschaft und die der Baumkatzen sich erheblich enger verflochten. Die ‘Katzen würden an die lebenserhaltenden Enklaven der Menschen gebunden sein, und Honor fragte sich, welche Auswirkungen dies auf die Adoptionsrate hätte.
    Ob nun mehr Baumkatzen einen Menschen adoptierten oder nicht, sie würden sich in dieser radikal neuen Umwelt ihre eigene Nische suchen müssen.
    Honor machte sich keine Sorgen; die Baumkatzen waren dazu in der Lage und würden es tun. Und zwar so, daß aus ihnen geschätzte Mitbürger werden , dachte sie. Bis dahin war Honor legal dazu ermächtigt, die Baumkatzen ihre erste Kolonie auf dem Gut von Harrington errichten zu lassen. In Anbetracht des Stolzes und der Begeisterung, mit denen ihre Siedler ›ihren eigenen‹ Baumkater Nimitz bedachten, erwartete Honor, daß die ersten Stadien sehr glatt verlaufen würden.
    Wahrscheinlich wird das größte Problem darin bestehen, daß es viel zuwenig ‘Katzen gibt für alle! dachte sie mit verstecktem Grinsen.
     
    Mit peinlicher Sorgfalt setzte die Pinasse auf.
    Geduldig wartete das Empfangskomitee vor der gelben Warnlinie, bis der Pilot die Bauch-Traktorstrahler aktiviert, den Kontragrav ausgeschaltet und die anderen Bordsysteme abgestellt hatte. Die Luke öffnete sich. In diesem Moment hätte normalerweise die Kapelle begonnen, den Gutsherrenmarsch zu schmettern, doch hatte Lady Harrington strikte Anweisung gegeben, die Musiker diesmal zu Hause zu lassen – und diese Anweisung mit bemerkenswert finsteren Drohungen darüber geschmückt, was widrigenfalls geschähe. Also schritten Howard Clinkscales und Katherine Mayhew, die ranghöchsten Angehörigen der Abordnung, auf den Fuß der Rampe zu, nachdem das grüne Sicherheitslicht aufgeleuchtet war. Dichtauf folgten White Haven, als ranghöchster Vertreter Manticores, und Miranda LaFollet, die in der Hierarchie von Honors graysonitischem

Weitere Kostenlose Bücher